Das Verstörende finde ich, daß, was die eine Generation zutiefst erschüttert, die nächste schon achselzuckend als gegeben zur Kenntnis nimmt. Ausnahme Auschwitz, immerhin.
Ist das so?
Als ich mit der Schulreise im KZ war, ging es sein meisten emotional echt schlecht. Einer musste das Gelände verlassen, mehrere konnten in die geschlossenen Räume, besonders die Keller nicht mehr rein gehen.
Alle waren ruhig und bedrückt.
Heute?
Werden dort wie auch am Mahnmal in Berlin lustige selfies, Fotos in Trainingsposen #MakeTheBestOfYou und haufenweise andere pietätlose Instagram-Bilder davon gepostet.
Shahak Shapira rief eine Webseite ins Leben:
https://yolocaust.de/
auf denen er diese Bilder zu Recht scharf kritisierte.
Kein einziges davon war ein Foto von dem man hätte sagen können "ist doch nur ein normales Foto, das man als Erinnerung auch von solch einem Ort machen kann." Wirklich keines.
Alle durchweg respekt- und geschmacklos.
Keine künstlerische Auseinandersetzung, keine Betroffenheit, nichts.
Ein passives Achselzucken wäre wir weniger beunruhigend gewesen.
Was ich noch nicht getan hab, hat Shahak ebenfalls mehr als ein mal angeprangert: die Kommentare über KZs und andere Gedenkstätten des NS im Sinne von "war ein toller Ausflug, hat Spass gemacht".[/QUOTE]