M
mar
Guest
AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr
jetzt auf phoenix die wiederholung und anschliessend die diskussion
jetzt auf phoenix die wiederholung und anschliessend die diskussion
jetzt auf phoenix die wiederholung und anschliessend die diskussion
[...]Was mich dabei etwas irritiert hat war ein Fakt, den Herr Prof. Goltz anbrachte, wenn das tatsächlich stimmt. Nämlich dass sowohl der türkischen als auch armenischen Regierung alle möglichen in Deutschland verfügbaren Dokumente zur Verfügung gestellt wurden, allerdings in der Türkei bislang angeblich keine weitere Aufarbeitung, begonnen bei deren Übersetzung ins Türkische, erfolgt sei.
LG allerseits
und zwar schon vor 5 jahren! es war mitunter akkustisch sehr schwer zu verstehen, was die beiden türkischen vertreter mitzuteilen hatten. aber innerhalb von dieser kurzen zeit der diskussion wurde von seitens der beiden die kompetenz von prof goltz in frage gestellt, die dokumente als fälschung bezeichnet und man wusste offenbar nichts davon, das die dolumente schon längst vollständig zur begutachtung in der türkei vorliegen. sogar der einwurf von prof. goltz, das sogar kemal atatürk dieses kapitel als schandtat bezeichnete, wurde nicht einmal zur kenntnis genommen "Atatürk selbst hat sich zum Mord an den Armeniern unterschiedlich geäußert. Vor dem Parlament in Ankara kritisierte er 1924 diese "Schandtat der Vergangenheit". In privaten Gesprächen soll er von 800 000 getöteten Armeniern geredet haben. "
der damalige verbündete kaiser-deutschland wird in seiner mitschuld benannt, aufgrund der kriegswirren wissentlich den mord an 1,5 millionen armeniern in kauf genommen zu haben, und das, obwohl es schon längst solche handlungen in der haagener landkriegsverordnung als vertragsvergehen von 1899 betreffs humanitären völkerrechts verankert und bindend war, geächtet zu werden. so wie wir heute ruanda, ex-jugoslawien, china, stalins "säuberungsaktionen" und die shoah beim namen nennen und nicht unter den teppich kehren, so muss es möglich werden, auch diesen genozid beim namen zu nennen. es gehört leider zur menschheitsgeschichte, das menschen anderen menschen grausames antun und es gehört nach den kenntnissen der psychologie heute dazu, das es aufgearbeitet gehört, um nicht ein dauerhaftes trauma durch mehrere generationen zu ziehen. nicht nur die armenische bevölkerung, auch die türkische bevölkerung hat ein anrecht darauf, zu diesen schrecklichen geschehnissen die historie zu beleuchten, auch ohne androhungen und angst darüber nachzufragen und zu sprechen ( wie heute gang und gäbe)
Sie waren auch der Meinung mit den Geldern der GEZ hätte etwas besseres angefangen werden können.
Ich fand die beiden türkischen Herren nicht nur akustisch schwer zu verstehen. Sie waren so aufgeregt und aufgebracht dass sie den anderen Teilnehmern dauernd ins Wort fielen, teilweise zu zweit auf einen anderen Teilnehmer "los gingen".
Sie hatten leider auch nur ein Argument (Historikerkommission ohne vorherige Benennung Völkermord) und versuchten neben dem was mar schon geschrieben hat, dem Prof. Goltz nicht nur die Kompetenz sondern auch seine Unvoreingenommenheit (er hätte ja Ehrenprofessur von Jerewan) abzusprechen. Sie waren auch der Meinung mit den Geldern der GEZ hätte etwas besseres angefangen werden können.
Der Moderator war zeitweise total hilflos.
Leider war diese Diskussion ein gutes Beispiel für die Uneinsichtigkeit eines Teils der türkischen Seite.
Es müssen auch vor der Sendung viele verärgerte türkische Bürger angerufen haben und sich beschwert haben.
Das bestätigt meine Meinung, dass der grössere Teil der türkische Seite nicht an einem Eingeständnis und am Aufarbeiten der Geschehnisse interessiert ist. Mit der Forderung nach einer unabhängigen Historiker-Kommission soll nur Zeit gewonnen werden.
sommersonne