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Jom Kippur (
hebr. יום כיפור oder
יוֹם כִּפּוּר,
Jom Kippūr, auch
Yom Kippur), ist der jüdische
Versöhnungstag und gleichzeitig der wichtigste jährliche
Festtag im
Judentum, nach dem wöchentlichen
Sabbat. Im
jüdischen Kalender beginnt der Versöhnungstag bei Sonnenuntergang vor dem 10.
Tischri (d.h. September/Oktober, siehe
Jüdischer Kalender), und dauert bis zum nächsten Sonnenuntergang.
In den nächsten Jahren findet Jom Kippur an folgenden Daten statt:
Anmerkung: Der Festtag beginnt jeweils am Vorabend des angegebenen Tages.
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Biblischer Ursprung
Die Einsetzung von Jom Kippur wird im 16. Kapitel von
Levitikus beschrieben (siehe auch
Exodus 30, 10; Levitikus 23, 27-31 und 25, 9;
Numeri 29, 7-11). Er wird als feierlicher Fasttag beschrieben, an dem jede Arbeit verboten ist. Im
Jerusalemer Tempel wurden früher an diesem Tag
Opfer dargebracht. Zu dieser Zeit war Jom Kippur der einzige Tag, an dem der
Hohepriester - allein und streng abgeschirmt - das Allerheiligste im Tempel betreten durfte, um stellvertretend für das Volk die Vergebung der Sünden zu empfangen. Dort besprengte er die
Bundeslade mit dem Blut von zwei Opfertieren und sprach dreimal den
Namen Gottes aus, dessen Aussprache im übrigen verboten war, worauf das außerhalb stehende Volk sich zu Boden warf. Ebenso wurde über zwei Böcken das Los geworfen. Der eine wurde geopfert, der andere als Sündenbock in die Wüste gejagt, nachdem ihm der Hohepriester die Sünden des Volkes auferlegt hatte.
Bedeutung im Judentum
Jom Kippur gilt als heiligster und feierlichster Tag des jüdischen Jahres. Der Schwerpunkt liegt auf Reue und Versöhnung. Essen, Trinken, Baden, Körperpflege, das Tragen von Leder (einschließlich Lederschuhen) und sexuelle Beziehungen sind an diesem Tag verboten. Das
Fasten – der gänzliche Verzicht auf Essen und Trinken – beginnt kurz vor Sonnenuntergang und endet am folgenden Tag nach Einbruch der Nacht.
Der
Gottesdienst beginnt mit dem Gebet „
Kol Nidre“, das vor Sonnenuntergang gelesen wird.
Kol Nidre,
aramäisch für „Alle Gelübde“, ist eine öffentliche Aufhebung aller Gelübde, die im folgenden Jahr eingegangen werden. Die deutsche Übersetzung dieses Gebets lautet: „Alle Gelübde, Verbote, Bannsprüche, Umschreibungen und Nebenbezeichnungen derselben, Strafen und Schwüre, die wir geloben, schwören, als Bann aussprechen, uns als Verbot auferlegen von diesem Versöhnungstage bis zum Glück bringenden nächsten Versöhnungstag: alle bereue ich, alle seien aufgelöst.“ Nach jüdischer Tradition betrifft dies ausschließlich Verpflichtungen oder Entsagungen, welche die Person des Gelobenden betreffen, nicht aber Versprechen, die einem Nebenmenschen gegenüber eingegangen werden.
Jom Kippur ist der Abschluss der zehn Tage der Reue und Umkehr, die am Neujahrstag
Rosch ha-Schanah beginnen. Zwar ist reuevolles Gebet zu allen Zeiten möglich, gilt aber an diesem Tag als besonders wirkungsvoll.
Das Morgengebet enthält zahlreiche
Litaneien und Bitten um Vergebung, die auf hebräisch
Selichot genannt werden.
Gemäß
Maimonides „hängt alles davon ab, ob die Verdienste eines Menschen die von ihm begangenen Fehler überwiegen“. Deshalb sind zahlreiche gute Taten vor dem Urteil am Versöhnungstag angebracht. Wer von Gott als wertvoll erachtet wird, wird ins Buch des Lebens eingeschrieben, und so wird im Gebet gesagt: „Schreibe uns ins Buch des Lebens ein“. Auch begrüßt man sich mit den Worten: „Mögest du (im Buch des Lebens) für ein glückliches Jahr eingeschrieben werden.“
Auch nach der Zerstörung des zweiten Tempels im Jahre
70 wurde der Versöhnungstag beibehalten. „Auch ohne dargebrachte Opfer bewirkt der Tag an sich Versöhnung“ (
Midrasch Sifra, Emor, XIV). Nach der jüdischen Lehre ist der Tag nutzlos, solange er nicht von Reue begleitet ist. Das reuevolle Eingeständnis von Sünden war eine Bedingung zur Sühne. „Der Versöhnungstag befreit von Sünden gegen Gott, jedoch von Sünden gegen den Nächsten erst, nachdem die geschädigte Person um Verzeihung gebeten worden ist“ (
Talmud Joma VIII, 9). Daher stammt der Brauch, am Vorabend des Fasttages alle Streitigkeiten beizulegen. Am Versöhnungstag erhalten auch die Seelen der Toten Vergebung. Im Gebet
Jiskor wird in der Synagoge der Verstorbenen gedacht.
Im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung ist Jom Kippur kein trauriger Tag.
Sephardische Juden bezeichnen diesen Festtag als „weißen Fasttag“. Viele Juden pflegen sich an diesem Tag weiß zu kleiden, als Symbol der Reinheit von Sünden.
In der jüdischen Literatur spielt Jom Kippur eine große Rolle, so beispielsweise bei dem
jiddischen Autor
Shalom Aleichem.
Also dann, liebe Mar, auch von mir angenehme und friedliche Feiertage