Lady Yumus
Well-Known Member
Angeregt durch einen Beitrag im Thread "Welchen Schulabschluß habt ihr" wollte ich gerne wissen, wie die Jobchancen sowohl in der Türkei, als auch in Deutschland für Ausländer sind. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, liebe Auswanderer (T) bzw. Einwanderer (D)?
Ich weiß, wie die Arbeitsverhältnisse in der Türkei aussehen. Viele Menschen sind angelernt und solch ein Ausbildungssystem wie in Deutschland gibt es dort nicht.
Um es mal ein wenig unallgemeiner zu machen. Es geht um mich persönlich!:wink:
Ich habe eine Ausbildung zur Speditionskauffrau gemacht und danach noch ein paar Monate in dem Beruf gearbeitet. Ich hatte dabei auch viel Kontakt zur Türkei, Import.
Seit ein paar Jahren studiere ich nun Lehramt für berufsbildende Schulen mit dem Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften. Ende des Jahres/ Anfang nächsten Jahres werde ich mein Studium beenden. Dann bin ich sozusagen BWLerin und Lehrerin. In Deutschland stehen mir beide Türen offen: die Wirtschaft und der Schuldienst.
Am liebsten würde ich dann als Berufsschullehrerin im Speditionsgewerbe oder als Lehrerin in der Migrationsförderung speziell für türkische Jugendliche arbeiten. Denn für die reine Wirtschaft bin ich zu wenig "Business-Woman"!
Da ist der schöne Beamtenstatus (sofern ich ihn noch bekomme) doch um einiges familienfreundlicher. Denn Kinder sollen auf jeden Fall kommen.
Allerdings -einige werden es wissen- ist meine momentane Situation nicht ganz so einfach. Mein Mann "sitzt" in der Türkei fest, wegen seiner Militärgeschichte.. Musterung ist erfolgt im letzten Februar. Zum damaligen Zeitpunkt wegen gesundheitlichen Gründen nicht einziehbar, muss er im kommenden November erneut zur Musterung. Ausgang ungewiß....
Mein Studienende fällt ja ungefähr auch auf diesen Zeitpunkt.
Im Anschluß daran muß ich jedoch noch 1,5 Jahre Referendariat ableisten.
Allerdings hat man nach Studiumsende 3 Jahre lang Zeit, bis man diesen Dienst antreten muss.
Es gibt also besten Falls folgende Möglichkeiten:
Mein Mann muss nicht zum Militär. Da ich 3 Jahre Zeit habe, bis ich mein Referendariat beginnen muss und sich seine Visumsbeantragung (Heirat) auch ein wenig hinziehen wird, werden wir diese Überbrückungszeit nutzen und in der Türkei leben.
Wenn es dort gut laufen sollte, könnten wir uns auch vorstellen zu bleiben. Obwohl ich mich lieber absichern möchte und auf jeden Fall mein Referendariat durchziehen möchte. Denn sollte es in der Türkei nicht klappen, wäre ich auf der sicheren Seite.
Doch es gibt sooo viele Fragen, die man berücksichtigen muss, u.a.:
Fall A, wir bleiben in der Türkei:
Fall B, wir gehen zurück nach Deutschland:
Mein Ausbildungsweg war zwar lang, aber am wichtigsten ist mir, dass mit meine Arbeit Spaß bringt und einen ernähren kann.
Genauso gut könnte ich mir vorstellen auf lange Sicht in der Türkei zusammen mit meinem Mann selbstständig zu werden. Was natürlich ein nicht unerhebliches Risiko birgt. Ideen sind einige da, aber man sieht in der Türkei ja oft genug sowohl Einheimische als auch Ausländer, die damit auf die Schn*** fliegen...
Natürlich, sicher und garantiert ist im Leben nichts, aber man sollte jede Möglichkeit einmal ausgeleuchtet und durchdacht haben!
Aber momentan bin ich / wir sowas von durcheinander, da man gar nicht weiß, wo man anfangen soll zu überlegen. Vor allem, da man in zwei Richtungen ( D oder T) Informationen einholen muss.
Daher sind wir froh, wenn jemand mit seinen Erfahrungen evtl. schon mal etwas Licht ins Dunkel bringt...
PS: In diesem Thread will ich mich keines Falls mit irgendetwas brüsten. Beim Durchlesen kamen mir meine Anführen teilweise etwas "akademikerhaft" vor. Diese Angaben sollten nur zum Verständnis für meine/ unsere Situation dienen. Und da ich weiß, dass es hier auch Leute gibt, die in der Türkei unterrichten haben, habe ich es so ausführlich angeführt...
Jedem mein Respekt, der bis hier hin durchgehalten hat!! :wink:
LG Lady Yumus
Ich weiß, wie die Arbeitsverhältnisse in der Türkei aussehen. Viele Menschen sind angelernt und solch ein Ausbildungssystem wie in Deutschland gibt es dort nicht.
Um es mal ein wenig unallgemeiner zu machen. Es geht um mich persönlich!:wink:
Ich habe eine Ausbildung zur Speditionskauffrau gemacht und danach noch ein paar Monate in dem Beruf gearbeitet. Ich hatte dabei auch viel Kontakt zur Türkei, Import.
Seit ein paar Jahren studiere ich nun Lehramt für berufsbildende Schulen mit dem Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften. Ende des Jahres/ Anfang nächsten Jahres werde ich mein Studium beenden. Dann bin ich sozusagen BWLerin und Lehrerin. In Deutschland stehen mir beide Türen offen: die Wirtschaft und der Schuldienst.
Am liebsten würde ich dann als Berufsschullehrerin im Speditionsgewerbe oder als Lehrerin in der Migrationsförderung speziell für türkische Jugendliche arbeiten. Denn für die reine Wirtschaft bin ich zu wenig "Business-Woman"!
Da ist der schöne Beamtenstatus (sofern ich ihn noch bekomme) doch um einiges familienfreundlicher. Denn Kinder sollen auf jeden Fall kommen.
Allerdings -einige werden es wissen- ist meine momentane Situation nicht ganz so einfach. Mein Mann "sitzt" in der Türkei fest, wegen seiner Militärgeschichte.. Musterung ist erfolgt im letzten Februar. Zum damaligen Zeitpunkt wegen gesundheitlichen Gründen nicht einziehbar, muss er im kommenden November erneut zur Musterung. Ausgang ungewiß....
Mein Studienende fällt ja ungefähr auch auf diesen Zeitpunkt.
Im Anschluß daran muß ich jedoch noch 1,5 Jahre Referendariat ableisten.
Allerdings hat man nach Studiumsende 3 Jahre lang Zeit, bis man diesen Dienst antreten muss.
Es gibt also besten Falls folgende Möglichkeiten:
Mein Mann muss nicht zum Militär. Da ich 3 Jahre Zeit habe, bis ich mein Referendariat beginnen muss und sich seine Visumsbeantragung (Heirat) auch ein wenig hinziehen wird, werden wir diese Überbrückungszeit nutzen und in der Türkei leben.
Wenn es dort gut laufen sollte, könnten wir uns auch vorstellen zu bleiben. Obwohl ich mich lieber absichern möchte und auf jeden Fall mein Referendariat durchziehen möchte. Denn sollte es in der Türkei nicht klappen, wäre ich auf der sicheren Seite.
Doch es gibt sooo viele Fragen, die man berücksichtigen muss, u.a.:
Fall A, wir bleiben in der Türkei:
- Wie stehen die Chancen für mich als Ausländer?
- Manche Jobs dürfen Ausländer ja nicht ausführen. (Wie schnell) Bekomme ich eine Arbeitserlaubnis, wenn ich mit einem Türken verheiratet bin?
- Es gibt ja auch noch die Option der doppelten Staatsbürgerschaft für mich. Hat man in diesem Fall bessere Jobchancen, also die gleichen wie ein "echter" Türke?
- Man kann ja auch in Deutschland angestellt sein und in der Türkei arbeiten, sozusagen im Außendienst. Z.B. für eine Spedition. Hat jemand dort Erfahrungen?
Fall B, wir gehen zurück nach Deutschland:
- Für mich wäre das Thema Arbeit kein Problem. Jedoch für meinen Mann, dann wäre er ca. 3-4 Jahre raus aus dem deutschen System und an die 40 Jahre! Für ihn wären es dann wohl keine rosigen Aussichten.. Was sind eure Erfahrungen? (Dazu sei noch erwähnt, dass er in D zu Schule gegangen ist und hier auch zwei Ausbildungen absolviert hat).
- Das Rentensystem wäre für mich in meinem Fall jedoch ein Vorteil ggü. der Türkei. Genauso wie meine Verdienstmöglichkeiten in D.
- Aber ein Mann möchte natürlich nicht ausschließlich von seiner Frau abhängig sein, was ja auch nachvollziehbar ist. Ich möchte auch nicht finanziell abhängig sein!
Mein Ausbildungsweg war zwar lang, aber am wichtigsten ist mir, dass mit meine Arbeit Spaß bringt und einen ernähren kann.
Genauso gut könnte ich mir vorstellen auf lange Sicht in der Türkei zusammen mit meinem Mann selbstständig zu werden. Was natürlich ein nicht unerhebliches Risiko birgt. Ideen sind einige da, aber man sieht in der Türkei ja oft genug sowohl Einheimische als auch Ausländer, die damit auf die Schn*** fliegen...
Natürlich, sicher und garantiert ist im Leben nichts, aber man sollte jede Möglichkeit einmal ausgeleuchtet und durchdacht haben!
Aber momentan bin ich / wir sowas von durcheinander, da man gar nicht weiß, wo man anfangen soll zu überlegen. Vor allem, da man in zwei Richtungen ( D oder T) Informationen einholen muss.
Daher sind wir froh, wenn jemand mit seinen Erfahrungen evtl. schon mal etwas Licht ins Dunkel bringt...
PS: In diesem Thread will ich mich keines Falls mit irgendetwas brüsten. Beim Durchlesen kamen mir meine Anführen teilweise etwas "akademikerhaft" vor. Diese Angaben sollten nur zum Verständnis für meine/ unsere Situation dienen. Und da ich weiß, dass es hier auch Leute gibt, die in der Türkei unterrichten haben, habe ich es so ausführlich angeführt...
Jedem mein Respekt, der bis hier hin durchgehalten hat!! :wink:
LG Lady Yumus