Ausländer klauen uns die Arbeit

Almancali

Well-Known Member
Ich Nach einem ersten Blick darüber fällt mir auf das nichts vorgesehen ist für Friseur, Reparatur, Bücher, Kino, generell Freizeit.
Diese Beobachtung ist richtig. Es handelt sich hierbei um eine grobe Übersicht der zu berücksichtigenden Posten auf minimalem Konsumverhalten. Da sich die Zahlen kumulieren, geht der eine oder andere Bedarf auf andere aufgezählte Posten über. Die Zahlenwerte sind zudem auch gerundet.

Reinigungsmittel sind wohl im Posten Lebensmittel mit drin und auch Shampoo, Deo, Duschgel usw.? Oder bei den Rücklagen?
Schampoo, Deo, Duschgel, Zahncreme sind nun wirklich nicht die schweren Kaliber, die diese Tabelle nennenswert beeinträchtigen würden.

150.- € für Lebensmittel finde ich bischen knapp. Wären 37,50 € pro Woche bei vier Wochen.
Bezieher von ALG2 müssen mit spürbar weniger pro Monat, pro Woche auskommen. Bei einem optimalen Konsum- und Einkaufsverhalten, kannst du Kohle sparen. Statt REWE oder COMBI kannst du bei NETTO, ALDI, LIDL einkaufen. Da zahlst du beim Discounter für den gleichen Warenbestand nur 1/3 dessen, was du bei REWE oder COMBI hinschmeissen musst.

Auch 20.- € für Bekleidung finde ich ein bischen knapp. Denke mal dran was heutzutage Schuhe kosten. Du müßtest für ein paar Schuhe fast ein halbes Jahr Deinen ganzen Betrag für Bekleidung "sparen" um ein paar kaufen zu können. Inzwischen darf kein Hemd oder Hose fällig werden.
Kommt drauf an. Beim Discounter wie Deichmann bekommst du Ware mit einer entsprechenden Qualität sehr oft zu vergünstigten Preisen. Nicht unüblich sind dabei Preise von 19,9x und 29,9x für erstklassige Schuhe. Allerdings hat die Begrifflichkeit "Erstklassig" für mich sicherlich eine andere Bedeutung als bei Frauen, die gerne viel und exklusiv einkaufen.

Aber schon das was Du berücksichtig hast, zeigt das die 1600 Brutto nicht ausreichen für eine Person. Würde sich wohl auch bei nichtselbständigerArbeit nicht wesentlich ändern.

Effektiv sollten es schon 2000€ Brutto im Monat sein bei einer Person und Selbstständigkeit. Bei Erwerbstätigen kann die Positionen für Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung gestrichen werden, da diese vom AG abgeführt werden.
 
S

sommersonne

Guest
Einzeln zitieren funktioniert wieder mal nicht.

Bei Nichtselbständigen zahlt der AG nicht alles an KV, AV usw, AG und AN zahlen je die Hälfte, oder täusche ich mich.

Klar, man soll nicht päpstlicher sein als der Papst. Aber Reinigungsmittel, Hygieneartikel (Toilettenpapier), Shampoo, Deo usw. kosten schon einiges. Man hat als Einzelperson dabei fast die gleichen Kosten wie ein Mehrpersonenhaushalt.

Eigentlich ist es auch egal. Die Aufstellung zeigt aber auf, wie wirklich arm dran man als Hartz IV- Empfänger ist. Ein einigermaßen würdiges Leben, ohne gleichzeitig zu verblöden und zu vereinsamen, ist nur unter großen Anstrengungen zu führen. Und das wird ganz bewußt einem recht großen Teil der Bevölkerung zugemutet und ihnen bewußt noch ein schlechtes Gewissen gemacht. (Lasse jetzt mal die außen vor, die nicht arbeiten wollen)
 
D

Damla70

Guest
Ein einigermaßen würdiges Leben, ohne gleichzeitig zu verblöden und zu vereinsamen, ist nur unter großen Anstrengungen zu führen. Und das wird ganz bewußt einem recht großen Teil der Bevölkerung zugemutet und ihnen bewußt noch ein schlechtes Gewissen gemacht. (Lasse jetzt mal die außen vor, die nicht arbeiten wollen)

Und eben aus genau diesem Grund würde ich notfalls Zeitungen austragen oder putzen gehen oder sonst was ;) Arm dran wäre ich so oder so *seufz*
 

Almancali

Well-Known Member
Und eben aus genau diesem Grund würde ich notfalls Zeitungen austragen oder putzen gehen oder sonst was.

Empfänger von ALG2 sind verpflichtet, diese Tätigkeiten beim Jobcenter anzugeben. Unterm Strich könnten solche Tätigkeiten sogar nachteilig sein und dir größere Probleme statt Nutzen bringen:
  1. Wenn du so eine Tätigkeit vertraglich eingehst und du z.B. von dir aus kündigst (schlechte Behandlung, Mobbing, Nötigung, unbezahlte Überstunden, mehr tun als vertraglich vereinbart usw). Dann hast du im Sinne des SGB2 deine Bedürftigkeit fahrlässig verschlimmert oder gar herbeigeführt. Dies könnte ggf. sogar zur Kürzung von 100% auf 3 Monate bei ALG2 führen.
  2. Du merkst, dass du mehr draufzahlst, als du unterm Strich durch diesen Nebenjob herausbekommst. Du überlegst zu kündigen. Dann tritt der unter 1. genannte Fall der 100% Kürzung ein.
Wenn du Bezieher von ALG2 bist, dann musst du jeden Schritt den du tust 5x Überlegen. Nicht einfach mal irgendwo hin und Zeitungen austragen, Putzen gehen oder mal nebenbei Schwarzarbeit. Das kann als Konsequenz fatale Folgen für dich haben.

Ich rate den Bedürftigen immer, dass sie sich vorher einen Plan aufsetzen und die Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen und dann erst entscheiden, ob sich das unterm Strich lohnt. An- und Abfahrtzeiten usw. Nicht selten gabs die Problematik, dass damen Vormittags im Hotel auf Zimmerbasis arbeiten wollen, dann aber auf Nachmittags umdirigiert wurden.

Das verursachte riesige Probleme für die Frauen, da die Kinder von der Schule kamen und essen wollten oder was auch immer. Als sie den Job darauf kündigten, wurde das ALG2 zu 100% sanktioniert für 3 Monate. Man habe die Bedürftigkeit eigenmächtig hervorgerufen. Gelegentlich stellen dir Jobcenter absichtlich solche oder ähnliche Fallen, um Kohle zu sparen.

Gerne kommt es sehr oft vor, dass die Arbeitgeber einem den Lohn nicht, nicht vollständig oder sehr spät auszahlen. Die Jobcenter rechnen dann bereits im Vorfeld deinen zu erwartenden Lohn von der Bedürftigkeit ab und überweise nur die Differenz. Wenn dich dein AG nicht auszahlt, hast du ein gewaltiges Problem. Weiterhin wärst du vermutlich genötigt, monatlich die Gehalts- und Lohnabrechnungen beim Jobcenter abzugeben.
 
S

sommersonne

Guest
Weiterhin wärst du vermutlich genötigt, monatlich die Gehalts- und Lohnabrechnungen beim Jobcenter abzugeben.
Nicht vermutlich, auf jeden Fall.
Na gut, Damla würde es machen um raus zu kommen.

Aber man muß vielleicht, neben den von Dir aufgeführten Gründen noch bedenken das man mit diesen Tätigkeiten, die ja im Niedriglohnsektor stattfinden, die AG unterstützt, die solche miesen Löhne zahlen. Es wird nie aufhören, wenn die immer Verzweifelte finden, die das in Kauf nehmen.
Dann lieber einen Verein suchen und ehrenamtlich arbeiten. Da kommt man auch raus und lernt Leute kennen.
 
D

Damla70

Guest
Almancali, willst du mich nicht verstehen oder verstehst du mich wirklich nicht?! Mir ging es in meiner Aussage nicht um's Geld. Arm wäre ich so oder so!

Ich würde arbeiten um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, um nicht zu verblöden und zu vereinsamen. Notfalls im Ehrenamt! Ich möchte mich nicht "nutzlos" fühlen, als faul abgestempelt werden etc. Ausserdem macht es sich im Lebenslauf besser.

Ansonsten hast du natürlich Recht!!! ;) Lohnen würde es sich auf keinen Fall, weder materiell noch nervlich bzgl. Ämterrennen und Ärger.
 
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Damla70

Guest
P.S. hab vergessen ;)

Ich kenne eine gelernte Bürokauffrau die in ihrer Arbeitslosigkeit putzen ging. Heute sitzt sie in eben dieser Firma im Büro!
 

noname75

Well-Known Member
Warum?

Nur weil jemand studiert hat und auch Berufserfahrung hat, heißt das nicht, daß er auch weiß wie man richtig eine Bewerbung schreibt, oder?



Kommt doch wirklich auf die Weiterbildung an, oder? Wenn man dadurch eine Spezialisierung bzw. einen neuen Beruf erlernt, wo es bessere Aussichten auf einen Job gibt, warum sollten diese dann sinnlos sein?

Was mich eher aufregt ist, daß zum Beispiel Altenpfleger eine rein schulische Ausbildung ist welche vom AA nicht übernommen bzw. gefördert wird, weil es in diesem Sinne keinen Ausbildungsbetrieb gibt. Gerade in der Branche, die gebraucht wird, wird die Schulung von Arbeitslosen behindert!

Dann hast du Wahrscheinlich nicht Studiert. Sowas wird nebenbei abgearbeitet bzw. in einer Vorlesung durchgesprochen. Und selbst wenn nicht, sollte eine Studierte Person befähigt sein sich die dementsprechenden Informationen zu besorgen und sich das aneignen. Wer Studiert hat, kann Bewerbung schreiben.

Wer das nicht kann, sollte auf keine Fall einen Arbeitplatz besetzen, der ein Studium voraussetzt. Da wäre er dann sicherlich fehl am Platz.

Gegen Weiterbildung, die Sinn macht, hat keiner was. Aber Bewerbung schreiben lernen für einen Studierten BWLer ist schon arg am Ziel vorbei geschossen.
 
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