Die Türkei ist für die deutsche Wirtschaft so immens wichtig, weil diese, besonders der deutsche Maschinenbau, in die Türkei verkauft; deshalb will die Bundesregierung keine klare Stellung beziehen.
Bei so eng verbundenen Industriestaaten ist eigentlich auch einen Personenverkehr (Ing., Manager etc..) unumgänglich; sollte das Ausreiseverbot längerfristig andauern, wird das sich negativ auswirken für die Türkei.
Sollte es zur Einschränkung von Devisenausfuhren kommen, wäre das ein weiterer Einschnitt in die türkische Wirtschaft; es würde Investoren abschrecken, denn der freie Devisenverkehr ist essentiell
Es ist noch schwer zu sagen, wie genau sich die türkische Wirtschaft weiterentwickeln wird; die deutsche Industrie interessiert es nicht, ob in der Türkei eine Demokratie existiert oder nicht - sie will nur verkaufen.
Allerdings muss die Türkei auch das entsprechende Geld erst einmal erwirtschaften - das erfolgte über Tourismus, Export von landwirtschaftlichen Produkten und Textilgütern. Dazu kommt noch die Produktion von Autos und diversen Elektrogeräten.
Sollte der Tourismus sich nicht erholen, würde für Neuinvestitionen in der Türkei weniger Kapital zur Verfügung stehen. Zudem fließt eine nicht unbeträchtliche Menge an Kapital aus dem Ausland in die Türkei; deshalb kann ich nicht so recht an das Einfrieren von Devisen glauben; dieser Kapitalfluss in die Türkei würde unvermittelt einbrechen.
Wie lange das Ausreiseverbot jetzt andauert, wird meines Erachtens auch indirekt ein Indiz dafür sein, wohin sich die Türkei (in welchem Ausmaß) entwickeln wird.