AW: Bülent Ersoy Konzerte
@jülide, erstmal danke, daß du Dich mal umhören wirst! Ich würde alles drum geben ein Konzert von Bülent zu sehen! :redface:
@univers
Bülent Ersoy wurde als Junge geboren; er nahm Unterricht bei Spezialisten wie Melahat Pars und Ridvan Aytan. Nachdem Ersoy das Konservatorium in
Istanbul beendet hatte, verbesserte er seine Stimme und Musik. Er fiel nicht nur durch seine Sprachbegabung, sondern auch mit seinem femininen Verhalten auf der Bühne auf. Auf dem Zenit seiner Karriere, die 1971 begann, unterzog er sich 1980 in London einer
Geschlechtsumwandlung. Aufgrund dessen erhielt Ersoy nach dem Militärputsch 1980 in der Türkei vom damaligen Staatspräsidenten
Kenan Evren für acht Jahre Bühnenverbot. Dies veranlasste Ersoy, nach
Freiburg im Breisgau ins Exil zu gehen.
Nach Ersoys Rückkehr in die Türkei hatte sie mehr Selbstbewusstsein; heute gilt sie als eine der bedeutendsten Stimmen der türkischen Kunstmusik (
Sanat Müziği). Ersoy ist aus der Ära der großen Sängerin
Müzeyyen Senar, wobei Ersoys Stimme zu Beginn ihrer Karriere der von Senar sehr ähnelte. Durch ihre mediale Präsenz wurde Ersoy eine Galionsfigur für viele Homo- und Transsexuelle in der Türkei.
Sie war die einzige Sängerin, die in so genannten Casinos in der Türkei ausschließlich
türkische klassische Musik sang. Ihre erste Platte mit dem Titel „Tut-i Mucize“ verkaufte sich damals millionenfach. In Japan erhielt sie von Stimmexperten als einzige Sängerin aus der Türkei den Preis als beste Sängerin.
Am 7. Juli 2007 heiratete sie Armağan Uzun, einen 30 Jahre jüngeren Teilnehmer der ersten Staffel der Castingshow
Popstar Alaturka. Die Hochzeit wurde und wird auch heute noch sowohl von den Familien als auch von den Medien sehr stark kritisiert.
Am 25. Februar 2008 verursachte die als unpolitisch geltende Ersoy einen Eklat mit kritischen Äußerungen zum Einmarsch der türkischen Armee in den
Nordirak. In der Castingshow „Popstar Alaturka“, zu deren Juroren sie gehört, erklärte sie überraschend: „Für diesen Krieg der Anderen würde ich mein Kind nicht unter die Erde schicken. Das wird doch alles von Leuten am grünen Tisch bestimmt, die dann entscheiden, dass ein paar Kinder sterben sollen.“ Auf die Erwiderung der Co-Jurorin
Ebru Gündeş, hätte sie einen Sohn, würde sie ihn zum Militär schicken, und falls das Schicksal seinen Tod wolle, dann sei es so, antwortete Ersoy: „Ach, immer dieselben Klischees, immer dasselbe Geschwätz. Kinder sterben, es gibt Blut, Tränen, Tote ... und dann diese hohlen Worte.“ Ersoys Worte lösten einen öffentlichen Sturm der Entrüstung aus, fanden aber auch Zustimmung – vor allem von bekannten Frauen wie der Autorin
Perihan Mağden, der Sängerin
Sezen Aksu oder der Kolumnistin
Nagehan Alçı. Die Rundfunkaufsichtsbehörde schrieb in einer vorläufigen Erklärung zum Verbleib Ersoys im Fernsehen, sie habe das Prinzip verletzt, nach dem Fernsehsendungen „nicht gegen die nationalen Werte der Gesellschaft“ verstoßen dürften. Der Staatsanwalt von
Bakırköy leitete ein Strafverfahren gegen Ersoy wegen „Entfremdung des Volkes vom Militärdienst“ ein.
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