Back in Germany...what a disaster!!!

[Farina]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

Hm, man könnte darüber lachen, wenn es nicht gleichzeitig auch so eine traurige Geschichte wäre....

Hartz 4 hätte dir auf die Schnelle vermutlich auch nicht geholfen. Du hättest wahrscheinlich erst mal zig andere Nachweise erbringen und wochenlang auf die Auszahlung warten müssen.

Gut das ich nächste Woche wieder in England bin, wo man mit einem Lebenslauf sonstwo reinspaziert, seinen Trial macht, einen Perso und seine National Nr. mitbringt und das Geld sogar auf ein anderes Konto in der EU überwiesen kriegt.

Und wie bekommt man die National#?

 

[Brunhilde82]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

Das erinnert mich an "Asterix bei den Olympischen Spielen": dort müssen sich A. und O. auch mit den Hürden der Bürokratie rumschlagen. Als sie das Amt wieder verlassen, sind sie durchgedreht 8)

Passierschein A38 8)

 

[Ceykan]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

Ja, die Deutschen und ihre Bürokratie.

 

[Hazal]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

Und wie bekommt man die National#?

Hey liebe Farina

Für diese Nummer (die man in England zum arbeiten braucht) musste ich mit meinem Reisepass zum job center gehen und ein paar fragen beantworten: Warum ich in England bin, was ich vorhabe etc etc
Wenn man keine Stütze beziehen will, kriegt man eine Nummer noch am Tag selber ausgehändigt und die Karte habe ich 2 wochen später per Post erhalten.

Wenn du in England dann einen Job findest, wird dein Arbeitgeber diese Nummer angeben und du bezahlst automatisch Steuern und in die Rentenkasse ein. Versichert bist du durch den Arbeitgeber und durch das National Health System in England gehst du zum Arzt und ein bestimmter Prozentsatz wird dir so oder so zurückgezahlt. Natürlich kann man eine Krankenversicherung auch eigens abschliessen, muss man aber nicht.
Um Anrecht auf die staatlich ärztliche Versorgung zu haben, musst du dich bei dem Hausarzt deiner Wahl ins National Health System eintragen lassen und dazu benötigst du deinen Reisepass und ein Dokument wo dein Name und deine englische Adresse draufstehen (Telefonrechnung, Stromrechnung oder ein brief deiner Bank - ich habe einen brief meiner französischen Bank vorgelegt, wo ich die Adresse geändert hatte).

In Frankreich ist es ungefähr das selbe System, die Nummer kriegst du aber automatisch durch deinen ersten Arbeitgeber. Wenn du deinen ersten Job hast kriegst du eine improvisierte Nummer, zum arbeiten brauchst du als EU-Bürger nur einen Reisepass (Achtung in England und Frankreich braucht man zum arbeiten einen Reisepass, ein Ausweis ist nicht genug).
Du zahlst auch in Frankreich automatisch in die Rentenkasse und Versicherung ein, dies wird sofort vom Bruttogehalt abgezogen...Um Anrecht auf staatlich ärztliche Versorgung zu haben, musst du mit deiner Nummer zur "Securité Sociale" gehen, wo du eine Karte ausgehändigt bekommst, die du beim jeweiligen Arzt vorlegst.
Unter anderem ist es in Frankreich so, das es Spezialärzte wie Frauenärzte gibt, die Gratis sind und vom Staat bezahlt werden.

In Australien ist es ganz anders, da funktioniert das mit der Versicherung so wie in Amerika...sehr teuer und nur Australier haben Anrecht auf eine staatliche Erstversorgung.
Zum arbeiten benötigt man hier eine "Tax File Number" die man auch online anfragen kann, und die einem zwischen 2 und 4 Wochen ausgehändigt wird.
man kann aber auch direkt zum Steueramt gehen und sie sofort erhalten, dies kostet einen Aufwand von ca 5€.
Für den Arbeitgeber braucht man diese "Tax File Number" und einen Reisepass, das wars.

Alle Lohnzettel aus den verschiedenen Ländern gelten für die Rentenkasse, man muss sie nur aufbewahren.

In Frankreich hat man nach 6 Monaten Arbeit Anrecht auf Arbeitslosengeld, in Australien auch, in England bin ich mir nicht mehr sicher.

So viel dazu...ich hoffe ihr versteht, warum ich mir das in deutschland alles ein bischen einfacher vorgestellt hatte :-?

 

[Farina]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

Danke, für deine interessanten Ausführungen, liebe Hazal!

 

[Skeptiker]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

Das erinnert mich an "Asterix bei den Olympischen Spielen": dort müssen sich A. und O. auch mit den Hürden der Bürokratie rumschlagen. Als sie das Amt wieder verlassen, sind sie durchgedreht 8)

Das war nicht bei "Asterix bei den Olympischen Spielen" sondern bei "Asterix erobert Rom" ^^

Dort ist eine Prüfung das Haus der Verrückten zu überstehen und das blaue Formular zu bekommen.

Aber eine eindrucksvolle Parodie der Bürokratie bei welcher Deutschland durchaus nicht an der Spitze steht.......da geht die hier noch!


Ich finde dieses Achtgeben auf Abschlüsse anstelle von Leistung in Deutschland extrem nervig!!!!!

 

[Aylin2009]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

ich habe auch schon in England und Belgien gelebt und wusste nach einiger Zeit die deutsche Bürokratie sogar zu schätzen. Ich glaube das ist eine Typ-Frage. Meinen Vater hat es für immer nach London gezogen, weil er mit Deutschland nie warm geworden ist. Ich empfinde die Stadt als kaotisch und könnte es dort nie länger als 6 Monate aushalten.

Ich würde sagen, dein einziges Problem ist gewesen, dass du keinen gemeldeten Wohnsitz hast. Selbst in einer Studenten-WG hättest du dich per Untermeitvertrag melden können/müssen. Alles andere hättest du dann mit einem Abwasch beim Bürgeramt beantragen können.

Dass dein Arbeitgeber einen Sozialversicherungsausweis verlangt hat, finde ich sehr merkwürdig. Den kriegt man erst bei erstmaliger Aufnahme einer Beschäftigung. Das heißt, entweder hast du schon mal irgendwann in Deutschland gearbeitet und das Ding muss in deinen Koffern weggekommen sein, oder aber du kannst noch gar keinen haben. Sobald dein Arbeitgeber dich dann beschäftigt - auch auf 400 Euro Basis - hättest du einen Ausweis zugeschickt bekommen. Ohne Antrag, ohne Behördengang. Ganz unbürokratisch.

Ich glaube wichtig ist einfach, dass man sich gleich zu Beginn in Deutschland beraten lässt. Leicht und überschaubar ist es sicherlich nicht. Aber machbar.

 

[Hazal]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

Hallo liebe TTler

Ich wollte nur nochmal kurz erwähnen, das ich seit Gestern wieder in England und glücklich bin....
Viele Dinge sind mir bisher schon aufgefallen und die letzten Tage habe ich mir ein Bild von Deutschland machen können und vergleiche es seit einer geraumen Zeit mit all den Plätzen, wo es mich schon hingeozgen hat.

Ich denke es wird interessant irgendwann einmal einen Komplettbericht darüber zu schreiben, den teile ich euch dann rechtzeitig mit :wink:

 

[queenofhearts]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

Hallo liebe TTler

Ich wollte nur nochmal kurz erwähnen, das ich seit Gestern wieder in England und glücklich bin....
Viele Dinge sind mir bisher schon aufgefallen und die letzten Tage habe ich mir ein Bild von Deutschland machen können und vergleiche es seit einer geraumen Zeit mit all den Plätzen, wo es mich schon hingeozgen hat.

Ich denke es wird interessant irgendwann einmal einen Komplettbericht darüber zu schreiben, den teile ich euch dann rechtzeitig mit :wink:

Hi Hazal, ich hab deinen Bericht gelesen... Hast du tatsächlich in London schon Arbeit gefunden? Ist ja enorm teuer dort.

Was ich bei aller Bürokratie in Deutschland - aber ehrlich gesagt, ist es nicht minder kompliziert in anderen Ländern (Hazal, du warst vielleicht einfach lange nicht hier, oder hattest eben keinen Wohnsitz, wie andere schon schrieben, was du aber ja vielleicht in den anderen Ländern hattest - eine Adresse!), das ist der einfache Unterschied.

Tatsächlich ist es nur auf den ersten Blick einfacher, später aber eben nicht mehr. Sollte man bspw. in die Lage kommen, keinen Job ausüben zu können...
Es gibt weder in England oder Australien ein solches System, wie in Deutschland, wo man derart aufgefangen wird, wenn irgendwas im Leben schief läuft. Und das ist auch ein Pluspunkt, den man nicht vergessen sollte.

Ich drück dir aber auf jeden Fall die Daumen, ohne Ausbildung, wie du schreibst, ist es nirgends auf Dauer einfach. Aber in Deutschland erst Recht nicht, ohne stringenten Lebenslauf, und da sind vielleicht andere Länder toleranter.

Alles Liebe und viel Glück auf alle Fälle!

 

[Hazal]

AW: Back in Germany...what a disaster!!!

Hallo liebe Queen of Hearts

Ich wohne nicht in London und ja ich bin auf dem besten Weg eine Arbeit zu finden, und das obwohl ich erst gestern wieder eingetrudelt bin.
Zu Australien habe ich schon gesagt, das ich das Gesundheitssystem nicht grade toll fand, in England ist es aber sehr gut muss ich gestehen.

Andere Länder in dieser Welt sind sogar um einiges toleranter und so habe ich selbst ohne Ausbildung die Möglichkeit in England einen gut bezahlten Job zu bekommen u.a. sogar als Übersetzer ohne jegliche Diplome.

Ich bin zwar lange nicht in Deutschland gewesen, aber in Ländern in denen ich noch nie in meinem Leben war, hatte ich höhere Erfolgschancen und Erfolgserlebnisse als im eigenen Geburtsland. Das ist auch einfach zu sagen, da ich schon in so einigen Ländern gelebt habe und dort immer gut bis sehr gut zurecht gekommen bin - ausser eben in Deutschland.

U.a. überall in England ist es teuer...nicht nur in London!

LG