Begegnungen

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AW: Begegnungen

Ich sah diesen Hund, groß mit langem Haar, dass an Weiß erinnerte und wie verschmutzt aussah, selbstsicher, aber doch als ob es durch Erfahrung gedämpfter Stimmung, vorsichtig streifte es durch den Straßenverkehr und den Menschengewimmel, die sich hastig durchs Regen bewegten.

Auch wenn seine Absicht nicht zu erkennen war, durfte man davon ausgehen, dass er ein Plätzchen suchte, wo er vor der Grobheit der Menschen sicher war.
So unterschieden wir uns nicht, Ich und der Hund.
Ich hatte gerade eine Reise hinter mir, die mich diesen Hund buchstäblich verstehen ließ, denn er blieb stehen, schaute um sich und roch die Luft, erst dann entschied er sich für eine Richtung. So hatte ich die letzten Wochen den Umgang mit den Menschen gepflegt, ob ihrer Grobheit., vorsichtig nicht voreilig und besonnen.

Doch so erlebte ich Überraschendes, welches mich Angesicht der Grobheit der Mitmenschen entschädigte. Ich hegte keinen Groll und wusste aber auch nicht den Grund für die Grobheit, so dass ich nicht zurückhaltender agierte.
Vielmehr schlicht sich bei mir ein Gedanke, dass sofern man ohne Groll und Verbissenheit sich fortbewegte, sich das Wundersame erst entwickelte, womit man nicht gerechnet hatte.
Bei meiner letzten Begleitung meiner Reisebegleiterin zum Flughafen, sah ich wieder ernste und besorgte Mienen im Bus, der uns von der Stadt zum Flughafen brachte.
Ich hatte des öfteren für den Preis als Clown dazustehen, solche Stimmungen mit Witz zerschlagen, doch änderte dass nicht an der Starre der Menschen, wenn auch sie für einen Augenblick lachten. Diesmal hielt ich mich zurück und dachte über den Gedanken, dass Ereignisse ineinander griffen, wie eine endlose Kette.
Eine endlose Kette, deren Mysterium nicht gelöst zu haben mich traurig stimmte.
Aber eventuell müsste ich dieses wissen als Fakt nehmen und nicht tiefgründiger darüber nachdenken.
So in Gedanken versunken traten wir in die Flughafenhalle, wo ich noch genug Geistesgegenwärtig aufbrachte, um die gedrückte Stimung der Security Personal zu zerschlagen.
Ich zuckte beim piepen des Sicherheitsapparats, und lief mit ausgestreckten Armen den zwei Sicherheitspersonal entgegen und rief, Ja, was habe ich?
Das genügte, sie lachten auf und als sie mich für harmlos abgetan hatten gerieten sie untereinander in ein Gespräch, in dem sie sich an Anekdoten über komischer Situationen von Fluggästen beim passieren der Sicherheitszone erinnerten.
so wie derer, die beim Piepsen nach oben schauten, um zu sehen wie und was da abging, dass es piepte.
Wir ließen sie zurück und beeilten uns für das Chek-In, denn wir hatten sozusagen auf das falsche Pferde, in diesem Falle auf den Bus gesetzt, der nicht wie geplant ankam, so dass meine Begleiterin sich sorgte, nicht mehr in den Flieger genommen zu werden.
Doch hatte der Flieger eine zwanzig Minütige Verspätung
Hierdurch festigte sich der Gedanke von ineinander greifenden Ereignissen umso mehr
Eine Gruppe von zwei Frauen, ein jüngeres Mädchen sowie ein etwas über-gewichtiger junger Mann standen wie verloren an der Seite der Warteschlange, bis sich eines der Frauen dazu errang uns anzusprechen, ob dass der Check-In Schalter nach N. wäre?
Ja, dies war, es war auch gut leserlich über den Schaltern eingeblendet. Nun fragte die Frau. Mitte Vierzig, ob wir ihre Schwester auf der Reise beaufsichtigen könnten.
Seltsam, als sich herausstellte, dass die Schwester, die gerade mal Ein Meter vierzig miss, auch Deutsch konnte und ansonsten keinerlei körperlichen Behinderung aufwies.
Nun gut warum nicht, aber von nun an, wichen sie uns nicht von den Fersen, die ganze Gruppe, auch wenn sie sich umarmten und die Verabschiedung formell beschlossen, blieben sie beisammen und mit uns.
Meine Begleiterin wies sie an, sie sollte durch die Passkontrolle und dort in dem Warteraum 202A auf sie warten, weil wir außerhalb der Flughafenhalle uns noch einen Tee gönnen und nicht hetzen wollten.
Sie ging durch die Passkontrolle wir begaben uns nach Draußen, und ich dachte, es wird dem was folgen.
Wir hockten draußen wie Hühner auf die verchromten Stangen, die entlang der Mauer verlief, weil sonst keine einzige Sitzmöglichkeit gab und schlürten aus dem selben Becher Tee.
Vor uns tänzelten zwei Blondschöpfe von Jugendlichen, hochgewachsen und sie redeten Schweitzer-deutsch, was ich kaum verstand, doch ergirff ich die Gelegenheit und stand von meinen Platz auf und wies auf meine Begleiterin, die immer noch auf der Stange saß.
Ich ließ erst durch die beiden bestätigen, dass sie Schweitzer waren dann sprach ich zu ihnen, dass meine Begleiterin meint, dass die Schweitzer Schlcuhtensch..wären.
So stimmte es natürlich nicht, denn dies behauptet man für die Österreicher, so viel ich es weiß, aber, ich erklärte ihnen, dass es kein Unterschied macht, ob Schweitzer oder Österreicher, die allesamt reichlich mit Schluchten umzingelt wären.
sie lachten herzlich und laut und das Eis war gebrochen, nun erfuhren wir von ihrer höchst seltsam anmutenden Situation.
Sie waren auf dem Weg nach Beirut, doch hatten sie den Flieger verpasst und sie mussten auf den nächsten warten, der erst am folgendem Tag, Abends abflog.
Ees war Dreiundzwanzig Uhr, Abends. Der Flughafen in einer Entfernung von mindestens zwanzig Kilometer bis zur nächsten Menschensiedlung und sie wollten sich erst wegen ihrem Gepäck vergewissern, ob es noch hier oder schon auf dem Weg nach Beirut wäre, dann wollten sie die Nacht durch feiern.
Und fragten uns als allererstes, wo das Zentrum wäre-wir befanden uns in Istanbul, hinzu kam noch, dass dieser Flughafen, der Sabiha Gökçen so ziemlich abseits vom Zentrum lag, zu mindestens von solchem Zentrum wo sie hätten feiern können.
Mir kamen Zweifel, wie sich diese Unschuldsengel, so wie sie mir erschienen, durch den Djungel Istanbul schlugen könnten. Ich dachte an die Drogenhändler an die Räuber und den Zuhälter und und, ohne ausgenommen zu werden.

Sie wähnten sich in einer Metropole, derer Ruhm sie geblendet zu haben schien und wollten daran teilhaben ohne von den Menschen, von der Währung und den Preisen was zu wissen , am liebsten hätte ich mich an sie angeschlossen, um sie heil durch die Nacht zu bringen.
Ich schlug ihnen vor, dass wen sie näheres über ihr Gepäck erfahren haben, ich sie zum nächsten halbwegs gutem Hotel bringen würde und deshalb hier auf sie warten werde.
Wir verblieben dabei, ich begleitete meine Reisebegleiterin zurück in die Halle und wir verabschiedeten uns.
Draußen angekommen sah ich die beiden nicht, also begab ich mich in die untere Etage zu den Bussen und studierte die Schilder, um auszumachen welchen Bus ich nehmen könnte-
Jemand rief "Hallo..oo", ich drehte mich um und sah die beiden Schweitzer Jungen.
Sie stellten mir sich erst jetzt namentlich vor, einer hieß M. der andere C. und lachten dabei herzlich und streckten mit hintereinander die Hand, die ich ergriff und sprach ebenso meinen Namen aus.
Man hatte ihnen empfohlen, dass sie sich nach Taksim begeben sollten- sicher, das Zentrum und mit seinen Seitengassen nebst Kumkapi der Lasterpflaster Istanbuls.
Unsere Wege hatten sich gekreuzt, doch konnte ich sie nicht umlenken und mir blieb die Sorge, dass ihnen nichts Gutes widerfahren wird.

Doch der Abend war fortgeschritten, mittlerweile nach Mitternacht und ein Schleier legte sich über meine Wahrnehmung, dass ich vergaß, wie ineinander-greifend die Ereignisse sein konnten und nahm den Bus, wenn ich auch unterwegs eines besseren gelehrt wurde, dass die Kette niemals abreist, solange man atmet, Gesetz, dass man aufmerksam ist.
Denn ich landete, bevor ich zu meinem Hotel ankam an einem Ort, dass es mir die Sprache verschlug.
Der Mond schien, der Regen hatte aufgehört und ich war aufgrund mangelnder Verkehrsverbindung Stundenlang gelaufen und nun fand ich mich vor diesem Gebäudekomplex mit dem fast alles begann. Ich setzte mich auf eine Bank in einer Bushaltestelle, sogleich gegenüber diesem Bau und sinnierte darüber nach, was diese Begegnung zu sagen hatte. Es war ein Hotel und dessen Wachmann schritt vor dem Gebäude hin und her, indes leuchteten die Lichter in den Zimmern, warm und wohlig.
Doch dieser Wachmann schien sich bei jedem Schritt zu fragen, den Kopf zum Boden gesenkt, was er hier zu suchen hatte, sich seiner so ungewiss, so betrübt füllte der die Stunden der Nacht.
Und die Hunde hatten nun das sagen auf der Straße, sie ließen einen nicht ohne weiteres durch, dass ich mir sagte, Gut, sie sollen zu dieser Stund, unter diesem Mondhimmel das sein, was sie sind:
Wesen, die auch ein Recht auf Leben auf dieser Erde haben, ich winkte dem nächstem Taxi und umging die Straßenhunde, ohne sie irgendwie anzuklagen.
 
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