Ich halte es für eine Verharmlosung, die AfD als eine Protestpartei zu bezeichnen. Eine Protestpartei anerkennt das demokratische System, das Grundgesetz und die anderen Parteien auch, gegen deren Programme sie protestiert. Genau dies tut die AfD nicht: sie erkennt nicht die Demokratie an, die in ihren Augen nur zum Schein agiert, sie erkennt nicht das Grundgesetz als Fundament der Rechtsprechung an, sie erkennt nicht die anderen Parteien als Diskurspartner an. Wer nicht für die AfD ist, lügt, betrügt oder hat keine echten deutschen Wurzeln.
Der Protest der AfD besteht in der Verbreitung von neuen Ressentiments (als hätten wir nicht schon genug alte) und in einer Belastung der öffentlichen Haushalte in doppelter Hinsicht: Investoren halten sich zurück und Hinterbänkler sind ins Pensionssystem eingetragen, ohne auch nur in einer Kommission oder Arbeitsgemeinschaft tätig zu sein.
Die AfD ist keine Protestpartei, sondern eine rechtsextreme Partei auf Laienbasis. Politik bedarf aber Profis, jedenfalls in hoch komplexen gesellschaftlichen Systemen.