Beziehungen- Selbstironie einer Frau

Inada

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Es beginnt immer mit diesem angenehmen Kribbeln in der Magengegend. Man fühlt sich schön, begehrt, macht sich noch schöner, strahlt und bekommt viele Komplimente. Als würde Mutter Natur einen für die Auswahl des potenziell neuen Partners attraktiver machen. Man wird sich in den nächsten Treffen von der Schokoladenseite zeigen und dennoch versuchen, ganz natürlich zu wirken. Man wird sich schminken, Pickelchen verdecken- und will dennoch möglichst ungeschminkt aussehen. Alles im Kopf dreht sich um das: ich will von ihm begehrt werden. Ich will, dass er um mich kämpfen muss. Ich darf nicht leicht zu haben sein, aber ich darf auch nicht zu abwehrend sein.
Irgendwie schafft man dann die Gradwanderung, sich interessant zu machen und doch nicht zu präsent zu sein und gewinnt ihn: den potenziell neuen Mann fürs Leben.
Dieser neue Mann im Leben wird sich nun bestimmt einige Monate auch von seiner besten Seite zeigen. Er ist nicht anspruchsvoll, freut sich über die einfachsten Überraschungen, gekochten Gerichte, findet einen immer schön, auch wenn man gerade einen Bad-Hair-Day oder einen Anfall des Gefühls von Übergewicht verspürt. Er macht Komplimente, ist aufmerksam, strahlt sich mit tiefen Blicken in unser Herz. Er macht es genau so lange, bis er spürt, dass er uns in der Tasche hat. Also das ist nicht nur negativ zu werten. Er hat dann erobert und wir sind ihm faktisch im positiven Sinne verfallen. Wir sind dann nach diesem Muster die "Schwächeren", die, die einfach mehr lieben, mehr investieren, mehr zu geben bereit sind. Wir versuchen ihm das Gefühl zu geben, es gäbe nur ihn in unserem Leben, koordinieren Freundinnen und Ausgehen auf seine Fussball-Trainingspläne und kochen auch um Zehn, wenns denn sein muss und er hungrig ist, gerne für ihn noch sein Leibgericht.
Wir verstehen, dass er nach der Arbeit ruhen muss, und nehmen ihm gerne den Haushalt ab, verstehen auch, dass er, wenn er krank ist eine Ersatzmama braucht, die den ganzen Tag um ihn schleicht und alles bringt, was man sich nur so wünschen kann. Und wenn es ihm gut geht und er Lust auf uns hat, werfen wir uns in Schale, ziehen uns die heißesten Dessous an und sind jederzeit bereit, mit ihm Spaß zu haben. Das alles funktioniert für ihn wunderbar, es gibt nichts zu jammern. Er hat es geschafft, diese anfangs distanzierte, unnahbare und doch interessierte Kandidatin Frau zu knacken und für sich so zu vereinnahmen, dass er zum Lebensmittelpunkt geworden ist. Wir können uns ein Leben ohne ihn, kaum mehr vorstellen, suchen seine Liebe und Nähe und sind gedanklich schon dabei, seinen Kindern Namen zu geben und das Haus mit dem weissen Gartenzaun zu bauen.
Dann werden wir zunehmend mehr Sicherheit einfordern, unbewusst und schleichend. Schatz, ich würde gerne mal deine Frau sein. Schatz, ich würde gerne mal deine Kinder bekommen usw. usw. Ja, er hat es geschafft: er hat uns in die Tasche gesteckt. Sein Ziel erreicht. Und jetzt? Jetzt machen wir ihm Druck, wir beginnen Forderungen zu stellen. Warum liegt er faul auf der Couch, wenn wir putzen? Wieso muss er sich von der Arbeit ausruhen, wenn wir doch auch zu Hause weitermachen müssen ohne direkt ins Bett zu fallen? Wieso interessiert er sich nicht dafür, wie unser Tag heute war und wieso sagt er eigentlich so selten: Ich liebe dich?
Der Druck, den wir uns machen, bringt uns fast selbst um. Wir leiden. Die Beziehung wird von ihm als stressig wahrgenommen. "Süße, wo ist das Engelchen in dir hin, wieso musst du mich immer stressen? Lass mich doch mal damit in Ruhe..." bis hin zu "Schatz, du hast dich total geändert. Kannst du nicht wieder so liebevoll sein wie am Anfang?" Tja, berechtigte Fragen?

Haben wir ihm vielleicht zu oft: Ich liebe dich gesagt. Zu oft sein Lieblingsessen gekocht, zu oft Verständnis gehabt? Hat er sich nicht am Anfang, als er uns knacken wollte in diese unnahbare Powerfrau verliebt, die auch mal nein sagen konnte? Ist das nicht alles widersprüchlich? Was will ein Mann überhaupt? Eine die alles kann und keine Ansprüche an ihn stellt? Wohl kaum? Eine die langweilig ist und alles mitmacht wird niemals so lange bei ihm bleiben wie wir, denn wir sind ja auch irgendwie interessant für ihn, oder?
Wie kommt man also raus aus der Falle des Alltags, aus der Falle des sich jahrelang kennens, aus der Falle der Faulheit? Wie lange haben wir uns nicht mehr schön gemacht, wie lange ist es her, dass wir ihn einfach mal warten lassen konnten um unsere Freundinnen zu treffen? Ohne uns Sorgen zu machen. Hat er was zu Essen? (JA, er wird nicht verhungern). Vermisst er mich (ja, ist gut so, soll er auch), wird er sich dann anderweitig umschauen (wenn er das tut, können wir gut auf ihn verzichten, dann tut er das auch in zwanzig Jahren, irgendwann, er tut es auf jeden Fall), wird er uns dann weniger lieben (nein, mehr, weil er merkt, dass wir ihn auch in der Tasche haben!)

by Inada, August 2010
 

Horizont43

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AW: Beziehungen- Selbstironie einer Frau

Es beginnt immer mit diesem angenehmen Kribbeln in der Magengegend. Man fühlt sich schön, begehrt, macht sich noch schöner, strahlt und bekommt viele Komplimente. Als würde Mutter Natur einen für die Auswahl des potenziell neuen Partners attraktiver machen. Man wird sich in den nächsten Treffen von der Schokoladenseite zeigen und dennoch versuchen, ganz natürlich zu wirken. Man wird sich schminken, Pickelchen verdecken- und will dennoch möglichst ungeschminkt aussehen. Alles im Kopf dreht sich um das: ich will von ihm begehrt werden. Ich will, dass er um mich kämpfen muss. Ich darf nicht leicht zu haben sein, aber ich darf auch nicht zu abwehrend sein.


Ich finde das sowas von ekelhaft.


Irgendwie schafft man dann die Gradwanderung, sich interessant zu machen und doch nicht zu präsent zu sein und gewinnt ihn: den potenziell neuen Mann fürs Leben.

Dieser neue Mann im Leben wird sich nun bestimmt einige Monate auch von seiner besten Seite zeigen.

Richtig. Haha,das ist soo dumm. Beide schauspielern sich ein ab,blöd grinsend, dauer verknallt angaffend,voller toleranz,locker flockig,ohne forderungen usw. und Irgendwann will man doch wieder der Mensch sein,der man eigentlich ist und dann fängt das Theater an........oder auch nicht,weil man vielleicht doch von Anfang an ehrlich ist und sich nicht von irgendwelchen notgeilen Gefühlen leiten und blenden lässt.


Er macht es genau so lange, bis er spürt, dass er uns in der Tasche hat. Also das ist nicht nur negativ zu werten. Er hat dann erobert und wir sind ihm faktisch im positiven Sinne verfallen.

In der Tat sind es wirklich wir Frauen,die häufiger uns die Opferrolle anbinden als der Mann. Das ist traurig. -aber selber Schuld.


Wir sind dann nach diesem Muster die "Schwächeren", die, die einfach mehr lieben, mehr investieren, mehr zu geben bereit sind.

....die Schwächeren....oder auch schlicht und einfach die Dumme.



Wir verstehen,.. verstehen auch,... Und wenn es ihm gut geht und er Lust auf uns hat, werfen wir uns in Schale, ..sind jederzeit bereit, mit ihm Spaß zu haben.
Dann werden wir ... Sicherheit einfordern, Schatz, ich würde gerne..Schatz, ich würde gerne usw. usw.


Jetzt machen wir ihm Druck, wir beginnen Forderungen zu stellen. Warum... Wieso ..Wieso ..und wieso ...
.Die Beziehung wird von ihm als stressig wahrgenommen.

Na klar. Wo ist denn die schleimige,devote Frau hin,die für ihn alles macht? Ist doch logisch,dass es stresst wenn die ach soo liebe,nette,offene,tolerante Freundin nun eine eifersüchtige,klammernde,ängstliche,jämmerliche wird :roll:
Ist doch andersrum genau so "Ach am anfang gab er sich soooo viel Mühe und blabla Geschenke hier,Rosen da,Aufmerksamkeit dort,Schleimigkeiten da" und so fort.


Wie kommt man also raus aus der Falle des Alltags, aus der Falle des sich jahrelang kennens, aus der Falle der Faulheit? Wie lange haben wir uns nicht mehr schön gemacht, wie lange ist es her, dass wir ihn einfach mal warten lassen konnten um unsere Freundinnen zu treffen?

Das hat ja alles nichts mit einer Falle zu tun. Das Hauptproblem ist,dass viele sich einfach verstellen und unehrlich sind (auch zu sich selber). Das Verliebtsein (oder was anderes,keine ahnung) sorgt dafür,dass man sein wahres Ich nicht von Anfang an zeigt. Das ist ätzend.. vielleicht ist es auch Unsicherheit,weswegen sich die meisten zum Affen machen?


Ohne uns Sorgen zu machen. Hat er was zu Essen? (JA, er wird nicht verhungern). Vermisst er mich (ja, ist gut so, soll er auch), wird er sich dann anderweitig umschauen (wenn er das tut, können wir gut auf ihn verzichten, dann tut er das auch in zwanzig Jahren, irgendwann, er tut es auf jeden Fall), wird er uns dann weniger lieben (nein, mehr, weil er merkt, dass wir ihn auch in der Tasche haben!)

Die Antworten gefallen mir. So muss das sein.


Toll geschrieben. Meine Freundinnen aber auch Bekannte usw. kotzen sich bei mir gerne über ihren Frust aus,wo so oft genau dieses Problem sich zeigt.
Ich komme kalt rüber aber scheiss drauf,dass Opfer möchte ich nicht sein.
Ja,ich war auch mal (hoffe,einmal und nie wieder!) so eine geistig behinderte..das ist ca.tausend Jahre her aber immernoch fett Präsenz in meinem Hirn,dieses Fehlverhalten. Sinnloses Affentheater.

Man sollte von Anfang an so sein,wie man ist und vor allem sich selbst und dem anderem Mensch klar machen,wie man sich eine Beziehung vorstellt,was man erwartet und fordert.

lg
 

cafedelsol

Gesperrt
AW: Beziehungen- Selbstironie einer Frau

sehr schöner Text und ich finde mich nach fast 2 Jahren immer noch in Abschnitt I wieder :)))

immer noch schön schminki schminki machen und schauen das er bloss nicht verhungert ...

gott ich wünschte es wäre anders !!!!
 

Aylin2009

Active Member
AW: Beziehungen- Selbstironie einer Frau

Ich finde das sowas von ekelhaft.

[...]

Ich komme kalt rüber aber scheiss drauf,dass Opfer möchte ich nicht sein.
Ja,ich war auch mal (hoffe,einmal und nie wieder!) so eine geistig behinderte..das ist ca.tausend Jahre her aber immernoch fett Präsenz in meinem Hirn,dieses Fehlverhalten. Sinnloses Affentheater.

Man sollte von Anfang an so sein,wie man ist und vor allem sich selbst und dem anderem Mensch klar machen,wie man sich eine Beziehung vorstellt,was man erwartet und fordert.

Sorry, aber als geistig behindert, oder vielleicht sollte ich es eher seelisch behindert beschreiben, würde ich eher dein kühles Verhalten beschreiben.

Dass es in der Verliebtheitsphase mit einem durchgeht, hormonellbedingt, liegt in unserer Natur. Sogar in der Tierwelt ist das zu beobachten. Also vielleicht im wahrsten Sinne ein "Affentheater". Aber auf keinen fall etwas Vorgetäuschtes.

Ich finde das nicht ekelhaft sondern wunderschön. Und ich sehe es auch nicht als Lüge an. Man tut nicht so als wäre man jemand anderes. Aber die positiven Gefühle, die durch den Körper gehen, geben uns sie Motivation sich von der besten Seite zu zeigen. Genauso ist es bei den Männern auch. Das ist nichts vorgspieltes. Kein bewusstest etwas Vormachen. Man hat einfach nur die Engie "das Beste" aus sich rauszuholen. Und das kann natürlich nicht ein Leben lang anhalten. Und so ist es normal, dass nach und nach auch die anderen Seiten sichtbar werden.
Ich habe in der Anfangszeit nicht nicht genörgelt, weil ich dachte "ich darf ihm bloß nicht mein wahres Ich zeigen", sondern weil mir einfach nicht zum nörgeln war. ich war ja hormonell bedingt wie auf Drogen.
Ich hab in der Anfangszeit nicht mit Freude essen für ihn gekocht, weil ich dachte "ich muss die perfekte Frau für ihn sein", sondern, weil ich hormonellbedingt sowieso für nix anderes einen Kopf hatte als für ihn und es mir selbt eine riesen Freude bereitet hat etwas für uns zu kochen.
Und ich habe mir sicherlich nicht "blöd einen abgeschauspielert" und für ihn dauernd gelächelt, ihn angeschmachtet und alles toleriert, nur damit er denkt ich bin die beste Frau auf Erden. Ich habe das alles getan , weil ich verknallt war, wie auf Drogen, und mir einfach zum Lächeln war. Auch wenn er nicht da war habe ich pausenlos gelächelt. Affentheater? Wenn er nicht da war hab ich mich nach ihm gesehnt. Er war meine Droge, deswegen hab ich ihn angeschmachtet wenn wir zusammen waren. Und ich habe scheinbar alles toleriert, weil es einfach noch nicht viel zu tolerieren gab. Denn zu diesem Zeitpunkt hat er sich ja auch noch von seiner besten Seite gezeigt. Nicht um mir etwas vorzuspielen, sondern weil ihm, hormonellbedingt, einfach danach war. Keine negativen Gedanken. den Verstand abgestellt und voll auf den Partner fixiert.
das alles ist für mich nichts negatives sondern etwas schönes und positives. Ich finde es traurig, wenn man sich das selbst verbietet, weil man kein "geistig behindertes Opfer" sein will.

Viel mehr stellt sich für mich die Frage, wie man dann damit umgeht, wenn sich langsam alles wieder normalisiert. Das ist ja für den Mann nicht anders. Auch er kann nicht plötzlich nicht mehr nur noch von seiner guten seite zeigen. und die Frau fängt deswegen an zu nörgeln. der Mann steht hier plötzlich genauso unter Druck wie die frau.

ich denke es ist vor allem wichtig, dass man sich von vornherein im Klaren darüber ist, dass Verliebtheit die eine Sache ist und Alltag die andere. Und wenn man es im Alltag schafft ein gewisses Urvertrauen aufzubauen. Die Gewisseheit spürt, dass man auch geliebt wird, wenn man plötzlich nicht mehr perfekt ist. Wenn man eine Gelassenheit erlangt, dass man seine schlechten Seiten ruihg ausleben kann. Wenn man sich sicher sein kann, dass die vermeindlich "beste Seite" gar nicht das Beste ist. Sondern man als Gesamtpaket perfekt für den anderen ist. dann ist aus der Verliebtheit Liebe geworden.

Wenn man diesen Punkt, dieses Urvertrauen, diese Gelassenheit nie erreicht, dann wird die Beziehung wohl nicht gut enden. Denn dann wird sie ihm das Leben zur hölle machen, mit ihren ständigen Forderungen nach mehr. Nicht weil sie nicht mit ihm und seinen Fehlern zufrieden ist. Sondern weil sie nicht darauf vertrauen kann, dass er sie liebt auch wenn sie nicht perfekt ist. auch wenn sie nervt. Auch wenn sie keine Lust hat zu kochen. Auch wenn sie mal einen Abend mit Freundinnen verbringen will. Sie mag sich dann selbst nicht mehr. Vielleicht gibt es ja da draußen jemanden, der aus ihr wieder die perfekte Frau macht....hormonellbedingt.
Wenn er dieses Urvertrauen nicht aufbauen kann, aber gleichzeitig nicht die Kraft hat seine schlechten Seiten zu verstecken, dann wird auch er leiden. Er wird ihre Forderungen und ihr Genörgel hören und sich nicht mehr gut genug fühlen. Er versagt auf ganzer Linie und sie hält es ihm ständig vor Augen. Er wird dann nicht darauf vertrauen können, dass sie ihn liebt, auch wenn er faul ist. Auch wenn er nicht regelmäßig an die kleinen Aufmerksamkeiten denkt...Vielleicht gibt es ja da draußen noch jemanden, der ihm wieder die Energie gibt, das Perfekte Mannsbild zu sein...hormonellbedingt.

Dieses Urvertrauen kommt nicht von heute auf morgen. aber wenn es da ist, dann kann man seine schlechten Seiten auch ausleben ohne an der Beziehung, vor alles aber ohne an sich selbst zu zweifeln.

Und dann kann uns sollte man hin und wieder gemeinsam in Erinnerungen schwelgen, wie verliebt man doch war...Wie man sich für den ersten Pups geschämt hat, wie man sich extra mit neuer Unterwäsche eingedeckt hat als alles begann. Wie man stundenlang im Blumenladen nach dem perfekten Strauß gesucht hat. Wie er das erste mal im seinen Leben zu Bügeleisen gegriffen hat, weil er nicht ungepflegt zum Date erscheinen wollte und Mutter nicht da war. All diese kleinen Geschichten vom Affentheater...über die kann man dann noch lange gemeinsam lachen. Und die Erinnerung daran, lässt die Beziehung im müden Alltag hin und wieder aufblühen.
 

Horizont43

New Member
AW: Beziehungen- Selbstironie einer Frau

Sorry, aber als geistig behindert, oder vielleicht sollte ich es eher seelisch behindert beschreiben, würde ich eher dein kühles Verhalten beschreiben.

Dass es in der Verliebtheitsphase mit einem durchgeht, hormonellbedingt, liegt in unserer Natur. Sogar in der Tierwelt ist das zu beobachten. Also vielleicht im wahrsten Sinne ein "Affentheater". Aber auf keinen fall etwas Vorgetäuschtes.

Ich finde das nicht ekelhaft sondern wunderschön. Und ich sehe es auch nicht als Lüge an. Man tut nicht so als wäre man jemand anderes. Aber die positiven Gefühle, die durch den Körper gehen, geben uns sie Motivation sich von der besten Seite zu zeigen. Genauso ist es bei den Männern auch. Das ist nichts vorgspieltes. Kein bewusstest etwas Vormachen. Man hat einfach nur die Engie "das Beste" aus sich rauszuholen. Und das kann natürlich nicht ein Leben lang anhalten. Und so ist es normal, dass nach und nach auch die anderen Seiten sichtbar werden.
Ich habe in der Anfangszeit nicht nicht genörgelt, weil ich dachte "ich darf ihm bloß nicht mein wahres Ich zeigen", sondern weil mir einfach nicht zum nörgeln war. ich war ja hormonell bedingt wie auf Drogen.
Ich hab in der Anfangszeit nicht mit Freude essen für ihn gekocht, weil ich dachte "ich muss die perfekte Frau für ihn sein", sondern, weil ich hormonellbedingt sowieso für nix anderes einen Kopf hatte als für ihn und es mir selbt eine riesen Freude bereitet hat etwas für uns zu kochen.
Und ich habe mir sicherlich nicht "blöd einen abgeschauspielert" und für ihn dauernd gelächelt, ihn angeschmachtet und alles toleriert, nur damit er denkt ich bin die beste Frau auf Erden. Ich habe das alles getan , weil ich verknallt war, wie auf Drogen, und mir einfach zum Lächeln war. Auch wenn er nicht da war habe ich pausenlos gelächelt. Affentheater? Wenn er nicht da war hab ich mich nach ihm gesehnt. Er war meine Droge, deswegen hab ich ihn angeschmachtet wenn wir zusammen waren. Und ich habe scheinbar alles toleriert, weil es einfach noch nicht viel zu tolerieren gab. Denn zu diesem Zeitpunkt hat er sich ja auch noch von seiner besten Seite gezeigt. Nicht um mir etwas vorzuspielen, sondern weil ihm, hormonellbedingt, einfach danach war. Keine negativen Gedanken. den Verstand abgestellt und voll auf den Partner fixiert.
das alles ist für mich nichts negatives sondern etwas schönes und positives. Ich finde es traurig, wenn man sich das selbst verbietet, weil man kein "geistig behindertes Opfer" sein will.

Viel mehr stellt sich für mich die Frage, wie man dann damit umgeht, wenn sich langsam alles wieder normalisiert. Das ist ja für den Mann nicht anders. Auch er kann nicht plötzlich nicht mehr nur noch von seiner guten seite zeigen. und die Frau fängt deswegen an zu nörgeln. der Mann steht hier plötzlich genauso unter Druck wie die frau.

ich denke es ist vor allem wichtig, dass man sich von vornherein im Klaren darüber ist, dass Verliebtheit die eine Sache ist und Alltag die andere. Und wenn man es im Alltag schafft ein gewisses Urvertrauen aufzubauen. Die Gewisseheit spürt, dass man auch geliebt wird, wenn man plötzlich nicht mehr perfekt ist. Wenn man eine Gelassenheit erlangt, dass man seine schlechten Seiten ruihg ausleben kann. Wenn man sich sicher sein kann, dass die vermeindlich "beste Seite" gar nicht das Beste ist. Sondern man als Gesamtpaket perfekt für den anderen ist. dann ist aus der Verliebtheit Liebe geworden.

Wenn man diesen Punkt, dieses Urvertrauen, diese Gelassenheit nie erreicht, dann wird die Beziehung wohl nicht gut enden. Denn dann wird sie ihm das Leben zur hölle machen, mit ihren ständigen Forderungen nach mehr. Nicht weil sie nicht mit ihm und seinen Fehlern zufrieden ist. Sondern weil sie nicht darauf vertrauen kann, dass er sie liebt auch wenn sie nicht perfekt ist. auch wenn sie nervt. Auch wenn sie keine Lust hat zu kochen. Auch wenn sie mal einen Abend mit Freundinnen verbringen will. Sie mag sich dann selbst nicht mehr. Vielleicht gibt es ja da draußen jemanden, der aus ihr wieder die perfekte Frau macht....hormonellbedingt.
Wenn er dieses Urvertrauen nicht aufbauen kann, aber gleichzeitig nicht die Kraft hat seine schlechten Seiten zu verstecken, dann wird auch er leiden. Er wird ihre Forderungen und ihr Genörgel hören und sich nicht mehr gut genug fühlen. Er versagt auf ganzer Linie und sie hält es ihm ständig vor Augen. Er wird dann nicht darauf vertrauen können, dass sie ihn liebt, auch wenn er faul ist. Auch wenn er nicht regelmäßig an die kleinen Aufmerksamkeiten denkt...Vielleicht gibt es ja da draußen noch jemanden, der ihm wieder die Energie gibt, das Perfekte Mannsbild zu sein...hormonellbedingt.

Dieses Urvertrauen kommt nicht von heute auf morgen. aber wenn es da ist, dann kann man seine schlechten Seiten auch ausleben ohne an der Beziehung, vor alles aber ohne an sich selbst zu zweifeln.

Und dann kann uns sollte man hin und wieder gemeinsam in Erinnerungen schwelgen, wie verliebt man doch war...Wie man sich für den ersten Pups geschämt hat, wie man sich extra mit neuer Unterwäsche eingedeckt hat als alles begann. Wie man stundenlang im Blumenladen nach dem perfekten Strauß gesucht hat. Wie er das erste mal im seinen Leben zu Bügeleisen gegriffen hat, weil er nicht ungepflegt zum Date erscheinen wollte und Mutter nicht da war. All diese kleinen Geschichten vom Affentheater...über die kann man dann noch lange gemeinsam lachen. Und die Erinnerung daran, lässt die Beziehung im müden Alltag hin und wieder aufblühen.

Sag ich doch..... Affentheater.


Weisst du Aylin,schön und gut für dich und alle anderen Frauen da draussen die das so sehen wie Du geschrieben hast. Wir haben nunmal unterschiedliche Charaktere,Weltanschauungen, Meinungen, Erlebnisse, Wesen, Gefühle, Herz merz bla..!

Es war nicht meine Absicht hier irgendwem klar zu machen,wie falsch und erbärmlich er/sie ist. Ich habe nur meine Meinung mit euch geteilt...was wer wie mit seinem Leben,sich selber und seinem Partner macht,kann mir egal sein.. Ebenso kann es dir egal sein,dass ich für gewissen quatsch nichts übrig habe.

lg
 

Aylin2009

Active Member
AW: Beziehungen- Selbstironie einer Frau

Sag ich doch..... Affentheater.


Weisst du Aylin,schön und gut für dich und alle anderen Frauen da draussen die das so sehen wie Du geschrieben hast. Wir haben nunmal unterschiedliche Charaktere,Weltanschauungen, Meinungen, Erlebnisse, Wesen, Gefühle, Herz merz bla..!

Es war nicht meine Absicht hier irgendwem klar zu machen,wie falsch und erbärmlich er/sie ist. Ich habe nur meine Meinung mit euch geteilt...was wer wie mit seinem Leben,sich selber und seinem Partner macht,kann mir egal sein.. Ebenso kann es dir egal sein,dass ich für gewissen quatsch nichts übrig habe.

lg

und du glaubst gar nicht wie egal mir das ist meine Liebe!

Ich weiß gar nicht wieso du dich so angegriffen fühlst. Ich habe doch überhaupt nichts anderes gemacht als du: Meine Meinung mit euch geteilt.

Ich wollte dich damit nicht angreifen, noch wollte ich dich von der Richtigkeit meiner Einstellung überzeugen.

Kenn dich ja nun auch schon ein bissl und weiß dass wir in einigen Dingen nie auf einen Nenner kommen werden. Und das ist auch gut so :wink: Mag dich trotzdem.

....Und insgeheim wünsche ich mir, dass du dich in deinem Leben noch mal irgendwann richtig affig verlieben wirst.... :biggrin:
 

Gizelle

Well-Known Member
AW: Beziehungen- Selbstironie einer Frau

Es gibt da so einen schönen Spruch: In einer Welt ohne Männer gäbe es nur noch dicke glückliche Frauen. :biggrin:
 

Inada

New Member
AW: Beziehungen- Selbstironie einer Frau

Also dass dieses Thema dazu führt, dass manche es zugeben und andere nicht, ist doch klar. Aber ich denke es liegt in der Natur der Frau in etwa solche Phasen durchzumachen.
 
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