Ich hau mal einfach meine 5 cents dazu:
Ich finde man sollte Bildung differenzieren. Es gibt die Allgemeinbildung und die speziellere Bildung. So würde ich es jetzt einmal benamsen.
Die Allgemeinbildung sollte nicht im Auge haben was die Industrie, oder die Arbeitgeber benötigen. Sie sollte so allgemein wie möglich aber so speziell wie nötig sein. Kreatives Denken und Problemlösen sollte dazugehören, denn Problemlösen wird immer Teil unseres Lebens sein. Natürlich kann man diese an die bekannten "Schulfächer" anwenden, dagegen ist nichts gesagt. Nur finde ich heutzutage wird zu oft die Industrie im Auge behalten, gerade wegen steigender Arbeitslosigkeit werden schon Schüler in das Lieblinsmuster der Arbeitgeber gestampft und denen fehlt dann nicht selten die Fähigkeit auch zuvor unbekannte Probleme lösen zu können.
In der spezielleren Bildung (Berufsbezogene Bildung, Hochschulbildung, etc.) sollte das natürlich anders sein, je nachdem wo (Berufsschule, FH, Uni, Berufskolleg, Berufsfachschule, etc.) sollte das Wissen spezialisiert werden und etablierte Modelle und Methoden der Praxis und Theorie der entsprechenden Bereiche vermittelt werden. Natürlich sollte hier auch immernoch die nötige Abstraktion im Auge behalten werden, was allerdings gerade im Hochschulwesen großteils (noch) der Fall ist.
Gleichzeitig ein weiterer Kritikpunkt: Ich habe das Gefühl die Welt leidet gewissermaßen an einer Bildungsinflation. Sind Schüler weniger erfolgreich, werden die Maßstäbe herabgesenkt. (Mit Dummheit hat das übrigens überhaupt nichts zu tun, wie erfolgreich ein Mensch in Schule oder Hochschule ist, dafür können zu viele andere Faktoren verantwortlich sein, als dass man sie hier aufzählen könnte).
An dem türkischen System habe ich auch viele Kritiken, insbesondere am Hochschulsystem.
1. Korruption/Vetternwirtschaft: Man hat nach wie vor Vorteile wenn man Kontakte hat. Das ist absolut Kontraproduktiv.
2. Sınavlar: Für jeden Mist werden Prüfungen abgehalten, die mir persönlich zum Teil ungeeignet erscheinen.
3. Ausschreibungen: Möchte eine öffentliche Uni einen Mitarbeiter haben, muss sie diesen an einer zentralen Stelle ausschreiben und darauf warten, dass diese den Posten veröffentlicht. Teilweise dauert dies übertrieben lang, sodass die Entwicklung völlig ausgebremst wird. (würde mich jetzt nicht wundern wenn da AKP Menschen liberale Unis benachteiligen, aber das ist ein anderes Thema)
Mein Text wird zu chaotisch, ich hör hier erstmal auf. Aber das ist eins meiner Lieblingsthemen und ich kann mich herrlich drüber aufregen, was alles (meiner Meinung nach) schief läuft