Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

Zerd

Well-Known Member
Gerade hat sich Söder in den Tagesthemen geäußert und das macht ehrlich gesagt ein wenig Mut. Er widerspricht dem Vorstoß aus NRW und plädiert eher für Zurückhaltung. Er widerspricht stellenweise auch der Einschätzung der Leopoldina und will sich eher an der EInschätzung des RKI orientieren. Es hat sich so angehört, als ob die morgige Entscheidung der Ministerpräsidenten noch nicht feststeht und das finde ich gut.

Aber ich bleibe auch dabei, dass ich die Politiker um diese Situation und ihre Entscheidung nicht beneide. Ich würde das nicht entscheiden wollen. Übrigens habe ich erst kürzlich mitbekommen, dass Wowereits Lebenspartner wohl auch vor zwei Wochen an Covid19 gestorben ist. Und der hatte im Hinblick auf das ALter und die Vorerkrankungen wohl ganz ähnliche Voraussetzungen wie ich. Mir könnte bei einer Infektion also ganz ähnliches blühen.

Bei der Öffnung der Schulen bin ich sehr skeptisch. Gerade bei uns im ländlichen Raum kommen über die Hälfte der Schüler mit Bussen und Bahnen zur Schule und selbst wenn an den Schulen durch kleinere Gruppen und sonstige Schutzmaßnahmen eine gewisse Sicherheit gegeben wäre, scheinen mir Busse und Bahnen ein kaum kontrollierbares Infektionsrisiko darzustellen.

Was die Nachteile des Fernuniterrichts gerade für schwächere Schüler angeht, kann ich das aus meiner Erfahrung bestätigen und bekräftigen. Gerade diejenigen, die schon im Unterricht den Eindruck erweckten, außerhalb dieses Unterrichts überhaupt nichts mitzubekommen oder Unterstützung zu erhalten, von denen erhält man auch im Fernunterricht kaum oder gar keine Rückmeldung. Für die wäre es also besonders wichtig, dass der Unterricht möglichst bald wieder anläuft.
 

EnRetard

Well-Known Member
Ich finde das so außerordentlich außer Rahmen fallend, daß ich da bei dieser Zahl äußerst skeptisch bin. Zumal, wie Du sagst: Wie müßten dann die Dunkelziffern aussehen der Schon-Infizierten in … Italien mag eine Sonderdiskussion wert sein, aber Spanien, Frankreich?

Der Infiziertenanteil in E läge bei 10% der Bevölkerung, in F, I und England knapp darunter. Du kannst es dir selbst ausrechnen. Die exorbitanten Sterbezahlen in Relation zu den nachgewiesenen Infektionen lassen sich nur durch eine extreme Untererfassung erklären. Die 0,37% halte ich für Gangelt für valide. Aber ich weiß eben nicht, ob Gangelt repräsentativ ist. Wenn anderswo Covid-19 ganz überwiegend in Pflegeheimen auftritt, kommt man natürlich auf höhere Werte.
 

Zerd

Well-Known Member
0,37% Sterblichkeit bedeutet, dass für die Herdenimmunität etwa 200000 Menschen in D ins Gras beissen müssten. Und weitere 100000 wären weiterhin gefährdet, solange der effiziente Reproduktionsfaktor nicht auf Null gedrückt wird...
 

Alubehütet

Well-Known Member
In der Lombardei gibt es, was @Msane zu denken gibt, bis Ende März mehr Tote als im ganzen letzten Jahr. Bei allen ungünstigen Bedingungen. Die von den Norwegern für Italien diagnostizierte, von mir eingebrachte und von @Mendelssohn anektotisch bestätigte Männergrippe-Problematik, Überalterung, Luftverschmutzung. Aber 0.37%? Da reden wir wirklich über einen Spuk. Wenn diese Heinsberg-Daten stimmten. Dann wäre Cocid-19.
harmlos im Vergleich zum Grippevirus?
 

EnRetard

Well-Known Member
0,37% Sterblichkeit bedeutet, dass für die Herdenimmunität etwa 200000 Menschen in D ins Gras beissen müssten. Und weitere 100000 wären weiterhin gefährdet, solange der effiziente Reproduktionsfaktor nicht auf Null gedrückt wird...
Alle setzen auf die Herdenimmunität. In Deutschland soll dieser Prozess nur soweit gestreckt werden, das stets genügend Beatmungsplätze zur Verfügung stehen. Also werden die 200.000 oder wieviele auch immer Covid-19-Sterbefälle in Kauf genommen.
 

EnRetard

Well-Known Member
In der Lombardei gibt es, was @Msane zu denken gibt, bis Ende März mehr Tote als im ganzen letzten Jahr. Bei allen ungünstigen Bedingungen. Die von den Norwegern für Italien diagnostizierte, von mir eingebrachte und von @Mendelssohn anektotisch bestätigte Männergrippe-Problematik, Überalterung, Luftverschmutzung. Aber 0.37%? Da reden wir wirklich über einen Spuk. Wenn diese Heinsberg-Daten stimmten. Dann wäre Cocid-19.
harmlos im Vergleich zum Grippevirus?
Nein, wäre es ganz und gar nicht. Die berüchtigte Influenza-Welle von 2017/2018 war für eine Übersterblichkeit von 25.100 Menschen verantwortlich, bei 9 Millionen zusätzlichen Arztbesuchen. Das sind 0,28% und der höchste Wert seit Jahrzehnten.
 
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