Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

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Cindy07

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

danke für die schönen fotos ottoman, ich hoffe das ich das auch mal live erleben darf.:wink:
 

schwarze Rose

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

vielen Dank für die schönen Bilder......das macht richtig Lust auf verreisen

irgendwann möchte ich auch dorthin......
 
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sultansleyman

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

In Istanbul zu sein, Istanbul zu erleben war als ob man die Augen schließt und die Heimat umarmt und den in den Urinstinkten gespeicherten Duft des Vertrauten atmet. Es war als ob man Zuhause ankommt. Alles ist anders – nicht unbedingt besser, aber trotzt der kalten Jahreszeit, des Regens und Windes – wärmer.

Vielleicht liegt es an meinem fortschreitendem Alter das ich eine noch stärkere Bindung zur Heimat entwickele, jedenfalls habe ich Istanbul noch nie in einem solch emotionalen auf und ab erlebt wie dieses mal. Um ehrlich zu sein, wollte ich nicht wieder hierher zurück kommen. Auf der Rückreise habe ich einen großen Teil von mir dort gelassen obwohl sich sehr sehr vieles für meine Begriffe zum Nachteil verändert haben.

Als Tourist erlebt man diese Stadt wie eine Reise in die Vergangenheit, einen Abstecher in eine Märchenwelt, aber wenn man in den verborgenen Gassen wandelt offenbart sich neben der Pracht die für mich einzigartig ist, auch ein anderes Gesicht, das ich nicht mag.

Es gibt Viertel, in denen international ausgezeichnete Bars stehen und keine hundert Meter weiter entfernt entstehen fundamentalistische Ghettos in denen einem die Luft, vor so viel Starrsinn, wegbleibt. Gegenden in denen man als Kind und junge Frau aufgewachsen ist und einst zu den Glanzpunkten zählten, sind von Menschen unterwandert deren Intellekt sich einzig und alleine auf die Religion beschränken. Man kann nicht mal seine Freude über das wiedersehen mit einem geliebten Menschen offen kundtun, ohne das man dafür angepöbelt wird. Ich musste mir mehr als einmal auf die Zunge beißen, damit ich Streiterein aus dem Weg gehe. Fatih einst ein florierendes Viertel mit vielen Ausländischen modernen Einwohnern ist im Laufe der Zeit zu einer Pilgerstädte von Fanatikern geworden. Es gibt Ecken in dieser Gegend, in die man sich ohne Kopftuch nicht verirren sollte. So etwas macht mich neben der Wut einfach nur traurig. Dann gibt es wieder Gegenden, in denen die Röcke der Damenwelt nicht kurz genug sein können. Modern, Weltoffen. Man sieht Frauen unter sich , die ohne Begleitung Feiern und ihren Spaß haben. Keiner beachtet den Anderen – man könnte sogar nackt umher laufen, es würde keiner den Kopf heben und nach einem schauen. Aber diese Örtlichkeiten sind nicht gerade Billig – vielleicht auch nicht ohne Grund, weil man einfach unter sich bleiben möchte. Es ist als ob sich eine Trennwand durch Istanbul zieht. Auf der einen Seite Menschen die auf dem Pfad Atatürks voranschreiten, auf der anderen Seite jene, die den Weg Richtung Iran eingeschlagen haben. Da dazwischen sind dann noch jene, die ihr Fähnchen nach dem Wind und dem derzeitigen Regierungsstand hängen. So jetzt aber genug davon kommen wir zum eigentlichen Reisebericht.

Mit Ottoman in Istanbul zu sein ist ein Erlebnis für sich. Wer über zu viel Pfunden auf den Rippen klagt, sollte mit Ottoman einfach mal für ein zwei Wochen dorthin fliegen. Ich versichere ihr nehmt ab. Mittlerweile kennt mehr als ein Taxifahrer unsere Lebensgeschichte und vermutlich waren wir ( mehr er als ich ) die ersten, die bei der Polizei protestiert haben warum man von bestimmten Gebäuden keine Fotos machen darf. Selbst ein Nachtwächter hätte beinahe das Vergnügen gehabt auf Zelluloid verewigt zu werden, wenn er nicht vorher die Laden zugeklappt hätte. In Beyoglu kam ich mir wie eine Japanerin in Istanbul vor. Unsere Laufgeschwindigkeit ähnelte sehr dem der Mehter Takimi. Wir sind zwei Schritte vor und drei wieder zurück, weil Mann ungefähr jedes zweite Gebäude auf dieser Straße ablichten wollte, dazwischen hat er sich dann in irgendwelche Geschäftseingänge gedrückt um auch sicher zu gehen, damit uns niemand folgt, weil Mann so viel Aufmerksamkeit erzeugt J.

Eigentlich ist Ottomans Orientierungssinn richtig gut, man darf nur nicht am ersten Abend losziehen – er braucht etwas Zeit um sich zu aklimatisieren. Daher haben wir die Strecke zu einem Restaurant die zu Fuß etwa 20 min dauern würde, in knapp einer Stunde bewältigt.
 
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sultansleyman

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

Aber immerhin haben wir auf unserer Wandertour ein deutsches Backhaus entdeckt, mit dem Weihnachtsmann geflirtet und unsere Müdigkeit am Ende mit einem richtigen Glühwein gemildert. Dabei habe ich meine verborgene Neigung zum Paparazzi entdeckt. Als wir so an der Bar standen kam doch echt Bülent Ersoy angetrabt. Am liebsten hätte ich ein Foto gemacht, musste mich aber leider darauf beschränken, einfach nur meine Mutter anzurufen. Dank Junior haben wir dann auch gleich einen neuen Freund gefunden, der sich sogar einige Tage später erneut an uns erinnert hat J.

Im übrigen liegt dieses Restaurant auf eine Shoppingmeile, die das Herz einer jeden Frau aufgehen lässt – aber zum einkaufen sollte man Ottoman nicht unbedingt mitnehmen, eigentlich sollte man überhaupt keinen Mann mitführen. Männer sind ein Hindernis wenn es um das Thema einkaufen geht. Einkaufen in Istanbul kann auch gefährlich werden und als Abenteuertrip enden J. Ottomans Mutter, Schwester ,ich sowie die Kinder sind auf den Bazar gegangen. Dort habe ich dann bei ungefähr 0 Grad eine Dusche im freien genommen. Eine Zeltplane hat unter dem Gewischt des Wassers ( es hat geregnet ) nachgegeben – ja und ich stand leider darunter als der ganze Segen des Himmels beschloss sich über mir zu ergießen.

der zweite Teil folgt dann später zusammen mit weiteren Bildern
 
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sultansleyman

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

so und nun wie versprochen Part 2 Istanbul live mit Ottoman J (Bilder folgen nach wie vor)

An dieser Stelle, wenn auch gehörig verspätet wünsche ich allen noch nachträglich ein Frohes Neues Jahr, viel Gesundheit und Lebensfreude. Von unserer Silvester Nacht hat Ottoman ja schon ein zwei Bilder reingestellt. Candan war wie immer gigantisch, nicht nur stimmlich betrachtet, sondern auch ihre Performance. Die Bauchtänzerin viel weniger ins Gewicht, dafür aber den Herren ins Auge J ihr apprupter Abgang wäre ohne Musik nicht einmal aufgefallen. Eine Halbnackte Amazone die für ihre Körperliche Erscheinung ( den Kopf insbesondere ihre Blicke nicht mitgerechnet ) eigentlich einen Waffenschein beantragen müsste nur an ihrem Rhythmusgefühl müsste sie noch etwas arbeiten. Vielleicht sind deshalb auch die ersten Gäste während ihres Auftrittes aufgestanden – wer weiß das schon. Ja und Berkant hat einen mit seinen Liedern in die Vergangenheit getragen. In das einst so vornehme Beyoglu, wo sich die verliebten Paare zum Cafe trafen, spazieren gingen oder die Theater besuchten. Ich glaube früher war das Leben romantischer als heute. Ansonsten war das Essen ganz Ok. Für Ottomans begriffe der Kellner zu nervig und das Kamarateam zu unaufmerksam. Unaufmerksam deshalb, weil sie nicht uns gefilmt haben. Ich musste Ottoman regelrecht auf den Sitz binden. Er hatte den Gedanken gefasst, Seda Sayans Mann einen Silvesterhieb zu versetzten damit er ins Fernsehen kommt J ( spass natürlich Ottoman fand das nicht witzig eher nervig, Männer halt - ich wäre gerne ins Fernsehen gekommen, kein Sinn fürs Showbuisness eben )

Leider waren wir nicht im Fernsehen zu sehen – ich werde mich nicht mehr neben Seda Sayan setzten. Dabei haben wir die nächsten Tage wie wild die Programme rauf und runter gezappt. Fast hätte ich vergessen die Toiletten des Günay zu erwähnen. Ein Traum sage ich euch. Teppichboden, Sitzgelegenheiten, ein riesiger Spiegel um sich die Nase zu pudern und verschiedene Parfüms sowie einer Dame, die einem bei bedarf behilflich sein kann. Wenn ich dann da an die Toiletten bei türkischen Hochzeiten in Deutschland denke ( grrrr ) – kein vergleich.

Interessant waren auch unsere Gassigänge mit den Hunden. Viel grün gibt es ja nicht in Istanbul – aber die Not macht bekanntlich erfinderisch. Ottoman hat ein Stelle entdeckt die einem Beet von einem Kreisverkehr ähnelt. Da sind wir dann, wie Gefängnisinsassen beim Hofrundgang, drum herum gelaufen. Aber immer auf der Lauer vor Straßenhunden. Wobei man sagen muss, es gibt nicht mehr ganz so viele und die, die da sind, werden von Seiten der Stadt geimpft ( zumindest werden sie nicht mehr eingeschläfert). Ansonsten haben wir für unsere kulturelle Bildung gesorgt, das Leben genossen und eine menge Spaß gehabt. Fazit des ganzen – Istanbul war einfach nur ein Traum.


 
O

Ottoman

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

Beyoglu


1930



2009

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lelia

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

das sind wirklich schöne aufnahmen. ich habe die sehnsucht, in istanbul durch die straßen zu laufen und deine bilder verstärken dieses gefühl. allah izin verirse bu sene mayista geziyorum senin sehrinde
 
O

Ottoman

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

Zu vermieten : )

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Katholische Kirche Saint Anthony

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Ottoman

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

Das ist die Kirche, in der meine Mutter seit ihrer Schulzeit eine Kerze anzündet. Auch wir tun das bei jedem Besuch in Istanbul - so wie auch in diesem Jahr.


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O

Ottoman

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AW: Darf ich vorstellen, meine Stadt: Istanbul

Extra für univers : )

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Eine kleine Seitenstrasse

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Mitten auf der Istiklal Strasse in Beyoglu, das ehemalige Haus meiner Oma.
Nun befindet sich im untersten Stockwerk ein Kaffee. Aus den oberen drei Stockwerken wurde eine Bücherei. Rechts (Aufschrift BSF) war der Eingang. Ich verzichte die oberen Stockwerke zu zeigen, weil sie dieses schöne alte Haus umgebaut, mit einer hässlichen Haube aus Metall versehen, es verschandelt haben.
Ganz oben - im vierten Stockwerk - wohnten die Köche meiner Familie (Beide trugen diese großen weißen Kochmützen. Manchmal habe ich sie etwas geärgert, wenn sie in der Küche standen). Daneben gab es einen riesigen Waschraum mit einem Balkon, der einen Blick auf den Bosporus gewährte. Lange ist es her.

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