Das osmanische Reich ist ja die Fortsetzung des oströmischen Reichs.
Nein. Nur weil es sich auf dem gleichen Territorium ausbreitete, ist dem sicher nicht so.
Das zeigt die ganze Verwaltungsstruktur. Deren Wurzeln liegen eher in Rom als im Kalifat von Baghdad.
Welche Verwaltung? Und was hat das von den Mongolen schon lange vor dem Beginn des Osmanischen Reichs zerstörte Bagdad damit zu tun?
Historisch betrachtet ist die Türkei ein Herzstück Europas. Nur deshalb spielen die Türken in der Euroliga und singen in European song contest - wie Israel.
Linker Ideologe muss man sein, um solche haarsträubenden Zusammenhänge herstellen zu können. Europa ist ein Kontinent, der an der Grenze zur Türkei endet. Die Türkei ist Teil Asiens, wenn man mal von den drei Prozent absieht, die tatsächlich in Europa liegen. Die Türken stammen aus Asien, sie sind nie Europäer gewesen und auch heute noch verachten die meisten Türken die Europäer. Erdogan hat nie einen Hehl aus seiner Einstellung den Europäern gegenüber gemacht. Es war Atatürk, der in weiser Voraussicht sein Land an die Seite des Westens positioniert hat. Durch zahlreiche Verträge u.a. NATO-Mitgliedschaft, hat sich die Türkei an den Westen gebunden und nur das ist der Grund für die Teilnahme am Musikwettbewerb. Israel wurde ebenso nur aus politischen Gründen Teil dieser Veranstaltung. Osmanisches Reich ein "Europäisches Herzstück"? Selten so gelacht.
Edogan ist kein Osmane. Dafür ist er zu ungebildet und kurzsichtig. Er ist ein Bauernfänger, der schlechte Politik macht, ohne jegliches geschichtliches Bewußtsein.
Junge, Junge! Wer bitte ist denn heute noch Osmane? Erdogan hat sehr wohl ein geschichtliches Bewusstsein allerdings auf einer ganz anderen Ebene. Gerade ihm wird unterstellt das Osmanische Reich wiederbeleben zu wollen, was er aber faktisch gar nicht will und vor allem gar nicht kann. Was die Türkei unter Erdogan aber betreibt, ist der aus dem Osmanischen Denken stammende Drang zur Vorherrschaft über die gesamte Region. Gut zu sehen an der Syrienpolitik oder am Verhältnis zu Israel und den Kurden. Bis heute hat die Türkei mit dem Osmanischen Reich nicht abgeschlossen und die Vergangenheit nie aufgearbeitet.
Und der Fehler des Kemalismus ist, daß er dem Nationalismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nicht abgeschworen hat, als es an der Zeit war, und damit etwas zementiert hat, auf dem sich ein Bauernfänger ausruhen und bereichern kann.
Grundfalsch! Es waren doch erst die Kemalisten, die den türkischen Nationalismus erfanden um ein Auseinanderbrechen der Türkei zu verhindern. Rund 35 nicht türkische Völker und die ethnischen Türken in der Minderheit, das war das, was Atatürk damals vorfand. Er schmiedete nicht nur den Nationalstaat Türkei, sondern "erfand" auch das Volk der Türken, indem per Zwangsassimilierung alle Völker zu Türken erklärt wurden, die auf dem Gebiet der Türkei lebten. Nur so blieb der Türkei das Schicksal Jugoslawiens erspart. Der Erfolg Erdogans ist erheblich vielschichtiger, als du dir vorstellen kannst und immer alle Leute, die einem nicht passen, als Dummköpfe hinzustellen, die "Bauernfängern" auf dem Leim gehen, greift viel zu kurz.