Das Ende des osmanischen Reiches

Sedatbey

Well-Known Member
Das zentralistische Verwaltungssystem des französischen Absolutismus war zu seiner Zeit modern und die notwendige Voraussetzung der Etablierung des französischen Nationalstaats als Gegengewicht zur quasi föderativen Struktur des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation und der militärischen Stärke der Tudors. Die Erfolge des osmanischen Reichs waren in beiden Bereichen, im militärischen und verwaltungstechnischen Bereich beeindruckend und die Handelsverbindungen gerade mit Frankreich sehr intensiv.


Natürlich waren die Beziehungen zwischen Frankreich und dem Osmanischen Reich hervorragend. Beide verbündeten sich gegen das Deutsche Reich, waren erklärte Feinde des Kaisers. Wenn du nicht immer auf diese Verwaltungsstrukturen herumreiten würdest, wären wir gar nicht so weit auseinander, denn der Sonnenkönig orientierte sich in der Prachtentfaltung am Sultan. Der Unterschied war nur, dass der Sultan genug eroberte Länder zum ausplündern zur Verfügung hatte und Ludwig nur seine Untertanen, mit der Folge, dass Ludwigs Enkel die zeche zahlte und den Kopf verlor.




Mal eine Frage: warum ist es dir so wichtig, die Wurzeln des osmanischen Reichs in der Mongolei zu suchen statt im europäischen Kulturraum?


Ich habe auf die verwandtschaftliche Nähe zwischen Mongolen und Türken hingewiesen aber nicht behauptet, dass die Wurzeln des Osmanischen Reichs in der Mongolei zu finden sind. Der Hinweis diente lediglich dazu, darauf hinzuweisen, dass die Türken nicht europäisch sind, sondern asiatisch und auch nach mehr als 1000 Jahren viele Gemeinsamkeiten mit den Mongolen haben aber keine einzige mit den Deutschen, Briten, Polen oder sonst welchen Europäern. Die Ähnlichkeiten zwischen Türken und Griechen oder Bosniern liegen lediglich darin, dass durch die lange Besatzungszeit türkische Eigenheiten abgefärbt haben. Konkret habe ich geschrieben, dass die Wurzeln des Osmanischen Reichs türkisch sind und nicht europäisch. Was bitte sehr war denn europäisch am Osmanischen Reich?


Und warum diese unsinnige Behauptung in diesem Zusammenhang, daß Islam und Islamismus das gleiche seien?


Das ist nicht unsinnig. Unsinnig ist eher, eine Trennung herbeizufantasieren. Du kennst weder den Islam noch den Koran.



Selbst wenn die Sarazenen schon islamistisch gewesen wären, was noch zu beweisen wäre, was hat das mit dem osmanischen Reich zu tun?


Du solltest aufhören mir ständig Aussagen zuzuschieben, die ich nicht gemacht habe. Wo holst du nun die Sarazenen her? Ich habe sie nicht in den Zusammenhang mit dem Osmanischen Reich gebracht.




Vielleicht hat der Niedergang des osmanischen Reichs etwas mit der Entstehung des politischen Islamismus zu tun? Und vielleicht wäre eine starke türkische Republik ein wirksames Instrument gegen den Islamismus?



Falsch! Im Grunde hat Atatürk den Weg bereitet, die Islamische Welt ins Chaos zu stürzen. Er schaffte das Kalifat und den Kalifen ab und sorgte so für ein Vakuum, dass niemand füllen konnte, da es niemanden gab, der die Autorität hatte, als Kalif religiöses Oberhaupt der Muslime zu sein. Alle Versuche, danach einen Kalifen zu installieren, schlugen fehl, weil die arabischen Machthaber niemanden über sich dulden wollten. Und noch einmal: der sogenannte Islamismus ist Bestandteil des Islams!
 

Zepelin

Well-Known Member
Du solltest aufhören mir ständig Aussagen zuzuschieben, die ich nicht gemacht habe. Wo holst du nun die Sarazenen her? Ich habe sie nicht in den Zusammenhang mit dem Osmanischen Reich gebracht

Sie hat wohl einen Hund, uralte sarazenische Züchtung
hat sie mal Geschrieben. Und ihre ganze Familie ist Multikulturell unterwegs.:rolleyes:

Nur am Rande
Jedenfalls war das Osmanische Reich mit schuld am pfälzischen Erbfolgekrieg .
Der damalige Französische König hatte die Osmanen Waffentechnisch unterstützt
und politisch zu einem Waffengang gegen das deutsche Reich motiviert,was dann mit der Belagerung von der damaligen deutschen Hauptstadt Wien endete. Frankreich konnte so das ganze linksrheinische Gebiet besetzen während sich die deutschen Truppen auf dem Weg nach Wien befanden. Wunsch der Franzosen war die Ausdehnung ihrer Genze bis zum Rhein.
Als die Türken dann doch geschlagen wurden wider der Hoffnung der Franzosen, kehrte das deutsche Heer
Zurück in eine total zerstörte Landschaft ,Die Fanzosen mußten wieder abziehen und benutzten erstmals die Strategie der "verbrannten Erde"Totale Zerstörung der Infrastruktur.
Sie waren halt sauer dass ihr Plan nicht aufgegangen war und rächten sich,ließen kein Stein auf dem anderen
und dezimierten die Bevölkrung .Das war die Zeit als auch alle Burgen und Befestigungen zerstört wurden,
wie man heute noch sehen kann .
Da entstand zwischen beiden Ländern der sogenannte Begriff"Erbfeindschaft"welche bis zum 2. Weltkrieg intakt blieb.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Sie hat wohl einen Hund, uralte sarazenische Züchtung
hat sie mal Geschrieben. Und ihre ganze Familie ist Multikulturell unterwegs.:rolleyes:
Die "Sarazenen" kamen als diejenigen ins Spiel, die den Islam nach Europa gebracht haben und gern als die ersten Jihadisten von den Abendlandretter bezeichnet werden, also von denjenigen die zwischen Islam und Islamismus nicht unterscheiden und meinen, daß der moderne Jihad schon im Koran formuliert sei (btw. die Apokalypse ist auch nicht viel besser in Sachen Glaubenskrieg, aber wen interessieren solche Kleinigkeiten schon).
Es geht um das Ende und damit natürlich auch um den Aufstieg des osmanischen Reichs. Bei diesen Fragen helfen die Mongolen eher nicht und der Verweis auf die Gleichheit von Islam und Islamismus schon mal gar nicht, weil gerade am Zerfall des osmanischen Reichs die Differenz zwischen beiden deutlich wird.
Und so multikulti ist meine Familie gar nicht unterwegs. Alle sprechen deutsch als erste Sprache und gingen in deutsche Schulen.
 

Almancali

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Es geht um das Ende und damit natürlich auch um den Aufstieg des osmanischen Reichs. Bei diesen Fragen helfen die Mongolen eher nicht [...]
Was haben die Mongolen mit dem Aufstieg des osmanischen Reichs zu tun ? Das osmanische Reich entstand durch das Turkvolk (Türken). Es handelte sich dabei um einen Clan von (vorsichtig formuliert) Nomaden, die damals in Eskişehir ansässig waren. Mongolen habe ich in Eskişehir noch keine getroffen...
 

Zepelin

Well-Known Member
Die "Sarazenen" kamen als diejenigen ins Spiel, die den Islam nach Europa gebracht haben und gern als die ersten Jihadisten von den Abendlandretter bezeichnet werden, also von denjenigen die zwischen Islam und Islamismus nicht unterscheiden und meinen, daß der moderne Jihad schon im Koran formuliert sei (btw. die Apokalypse ist auch nicht viel besser in Sachen Glaubenskrieg, aber wen interessieren solche Kleinigkeiten schon).
Es geht um das Ende und damit natürlich auch um den Aufstieg des osmanischen Reichs. Bei diesen Fragen helfen die Mongolen eher nicht und der Verweis auf die Gleichheit von Islam und Islamismus schon mal gar nicht, weil gerade am Zerfall des osmanischen Reichs die Differenz zwischen beiden deutlich wird.
Und so multikulti ist meine Familie gar nicht unterwegs. Alle sprechen deutsch als erste Sprache und gingen in deutsche Schulen.




Das hattest du mir doch so geschrieben am 4. 4. rum.

Ich lebe vermutlich in einer deutschen Gegend mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Türken, Araber, Muslimen und "Ausländern" schlechthin. Bisher hat noch niemand (außer gut situierten Halbnazis, die ihren Rassismus noch nicht mal erkennen) Sorge gehabt, überfremdet zu werden. Mein Neffe hat eine Bulgarin geheiratet und sie haben zwei nette Kinder, mein Sohn hat eine polnische Freundin (steht gerade im Abitur), deren Vater aus Aserbaidschan ist, aber in Polen zu Zeiten der Kommunisten wohl studiert hat, meine Tochter trauert seit drei Jahren immer noch ihrem türkischen Freund hinterher, der an einem Pflegeunternehmen beteiligt ist, daß auf die Pflege türkischer Patienten spezialisiert ist. Wir sind sehr froh, daß es diese jungen Menschen gibt. Wir fühlen uns auch nicht als Gastgeber oder Wirtsvolk. Und ich freue mich, wenn viele Kulturen hier zu Hause sind.

War nicht böse gemeint verzeih mir ich fand es nur lustig :)
und als ich feststellend fragte dass dein Hund mindestens ein Afgane sei, hast du geantwortet:

Mein Hund ist ein gos d'atura catalan, es heißt, daß die Sarrazenen ihn eingeführt haben. Jedenfalls gibt es ihn schon seit hunderten von Jahren in den Pyrenäen. Kniehoch, ein wenig nervös, sheepdog. Sehr folgsam, wenig verschmust. Mein zweiter von der Sorte.
Auch in Sachen Hunde passe ich nicht in dein Schema. :)

Ich lese deine äußerst ausführlichen und interessanten Beiträge sehr gerne und hoffe dass du nochmal
Milde walten lässt
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich habe es auch gar nicht böse verstanden, wollte nur den Zusammenhang noch einmal herstellen. Die Sarazenen, ein chistlicher Sammelbegriff für alle Muslime aus den Kreuzfahrerzeiten, haben meines Wissens auch die Islamisierung des späteren osmanischen Reichs vorangetrieben und dürften insofern einen größeren Einfluß auf die türkische Kultur gehabt haben als die Mongolen. Insofern diese Sarazenen ihre Wissenschaften und ihre Theologie auf europäischem Boden, nämlich in Cordoba, zur Blüte gebracht haben, ist auch über diesen Weg die Türkei tief im europäischen Kulturraum verankert. Und ohne den Islam, d. h. ohne die Schriftgelehrtheit auch des niederen Beamtentums, wäre die zentralistische Verwaltung überhaupt nicht möglich gewesen. Deshalb hinkte das Heilige Römische Reich hinterher und war wüst im Vergleich zum osmanischen Reich. Im HRR war nämlich nur der geistliche Stand alphabetisiert (und auch dies nicht zur Gänze), im osmanischen Reich auch die säkulare Verwaltung und und lokale Gerichtsbarkeit. Den Alphabitisierungsvorsprung der Osmanen holten erst die Reformatoren ein, die statt des Bilderbuchkatholozismus das Studium der Bibel bevorzugten, weshalb das Volk im Lesen unterrichtet werden mußte.
Selbst in Afrika, in den Gebieten der arabischen Sklaven- und Handelsrouten war die Alphabetisierungsrate um ein Vielfaches höher als in den christlich missionierten Gebieten. Soweit ich weiß, gilt das sogar noch heute.
Die Verbreitung des Islam war auch eine Bildungsoffensive, was heute kaum noch bewußt ist, weil die protestantische Kultur, einschließlich der mitgelieferten Profit- und Arbeitsethik sich nicht nur gegenüber dem Katholizismus als überlegen erwies (die deutsche Philsophie wird seit der Reformation von Protestanten und Juden getragen), sondern auch gegenüber dem Islam und seiner üppigen Bildersprache. Die paßte nicht so recht in den Totalitätsdiskurs der (rechnenden) Vernunft. Rationalismus und Kapitalismusmus haben das osmanische Reich zu Fall gebracht (lange vor Atatürk), nicht eine ethische Unterlegenheit.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Was haben die Mongolen mit dem Aufstieg des osmanischen Reichs zu tun ? Das osmanische Reich entstand durch das Turkvolk (Türken). Es handelte sich dabei um einen Clan von (vorsichtig formuliert) Nomaden, die damals in Eskişehir ansässig waren. Mongolen habe ich in Eskişehir noch keine getroffen...
Für die Verteidiger des Abendlandes ist alles, was zu Pferd sitzt, ein Mongole. :) Das hängt mit dem alten Hunnentrauma zusammen, das heutzutage Putin bedient. :)
 

eruvaer

Well-Known Member
Für die Verteidiger des Abendlandes ist alles, was zu Pferd sitzt, ein Mongole. :) Das hängt mit dem alten Hunnentrauma zusammen, das heutzutage Putin bedient. :)
...wie primitiv...
Putin kann mehr als nur Pferd!

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.....das OT sei mir verziehen....aber bei der Steilvorlage........... :oops:
 

Sedatbey

Well-Known Member
Was haben die Mongolen mit dem Aufstieg des osmanischen Reichs zu tun ? Das osmanische Reich entstand durch das Turkvolk (Türken). Es handelte sich dabei um einen Clan von (vorsichtig formuliert) Nomaden, die damals in Eskişehir ansässig waren. Mongolen habe ich in Eskişehir noch keine getroffen...

Wenn du lesen könntest, dann hättest du so eine Frage nicht gestellt. Es ist offenbar sehr schwer für einige Leute überhaupt zu begreifen, was andere schreiben.
 
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