Das Spiel mit der Liebe

Valerie_28

New Member
Re: Hallo Vallerie

Zitat von ina:
Also sagt mir bitte mal, wie man sich dagegen am besten schützt? Vieleicht so wie es die Freundin von Vallerie macht, garnicht erst ein Gefühl investieren?Das würde ich gerne mal wissen, ob es da ein Patentrezept gibt? Eher nicht glaube ich :( Liebe Grüße an euch und Selam kendine iyi bak Ina :)
Hallo Ina!

Sorry, dass ich erst so spät zurück schreibe.
Eigentlich wollte ich dir jetzt von einigen Erfahrungen aus meinem Beruf berichten und hatte auch schon einen ganzen Absatz geschrieben. Aber ich glaube nicht, dass dies der richtige Weg ist, so eine Frage zu beantworten. Außerdem gibt es dafür noch eine ganze Reihe anderer Foren und Websites, dir gerne über das Tourismusleben erzählen werden. Ich habe diese ganze Sache abgebrochen, weil ich nicht unbegründetes Misstrauen in dir schüren will. Wenn du mit deinem jetzigen Freund glücklich bist, dann sei dir das von Herzen vergönnt und ich will dich nicht mit einzelnen Tourismustürken-Geschichten in Zweifel stürzen.

Was K. mit ihrem Privatleben anfängt, ist ihre Einstellung mit der sie gut klar kommt. Genau so, wie es viele verschiedene Einstellungen gibt, gibt es auch verschiedene Menschen. Gute Ratschläge in Liebesbeziehungen zu geben, ist – meiner Meinung nach – wohl eines der sinnlosesten Unterfangen die es gibt. Erstens, weiß jeder der Partner am Besten, wie sein Gegenüber denkt und was er fühlt; das kann ein Außenstehender gar nie nachvollziehen. Zweitens verhält es sich mit guten Ratschlägen so: wenn sie selbst jemandem geholfen hätten, müsste man sie nicht ständig weitergeben.
Deswegen kann man auch nicht generell sagen, wie man sich am Besten vor dem Ausgenütztwerden schützt.
Hast du denn schon deine Zweifel an eurer Beziehung? Wenn ja, dann schau mal bei den Kollegen von http://www.1001geschichte.de/ vorbei.
Wenn nicht, dann mach dir bitte keinen unnötigen Kopf darüber und genieße es einfach!
Die türkischen Männer sind ja wirklich zum Anbeißen. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. :wink:

MfG,
Valerie
 

suse

New Member
Hallo Valerie,

das Huhn oder das Ei? Gute Frage. Ganz klar scheint mir aber auf jeden Fall zu sein, dass dieses Phänomen besteht seit es Menschen gibt. Offensichtlich ist es eine Anlage in uns. Die einen sind eher resistent dagegen, die anderen weniger.

"Unsere" Regeln, also die gesellschaftlichen, haben eben manchmal nicht viel mit dem zu tun, wie es im Menschen eigentlich so aussieht. Deshalb ist es leicht damit in Konflikt zu geraten.

Gut oder schlecht? Für mich keines von beidem. Ich mache auch keinen Unterschied zwischen Mann oder Frau, auch, wenn einem manche Menschen immer wieder einreden möchten, dass es da einen gibt. Aber welcher sollte das denn sein, wenn beide Beteiligten in dem Moment das Gleiche tun?
Letztlich entscheidet jeder für sich alleine. Auch der andere, der sich mit einem zusammen tut.

Mir persönlich ist es wichtig, wie man etwas tut. Wenn man mit Respekt und fair miteinander umgeht, d.h. zum Beispiel nicht etwas suggerieren was hinterher nicht eintreten wird und was man von vornherein schon weiß, dann kann eigentlich nicht so viel schiefgehen. Aber, das muss eben jeder selber wissen wie er damit umgeht.

Sich auf andere Menschen einlassen hat immer etwas mit Risiko zu tun. Klar, kann es zu Verletzungen kommen. Aber meine Erfahrung ist, dass da wo kein Schmerz ist, auch keine Freude ist. Es hat was damit zu tun Emotionen zuzulassen und die machen für mich einen Menschen zum großen Teil aus. Mit jeder dieser Emotionen spüre ich, dass ich lebe. Egal, ob positiv oder negativ.

Und zu guter Letzt noch eins: Obwohl mir religiöse Leitsprüche bisher nie besonders viel gegeben haben, gibt es doch einen, den ich sehr interessant finde: "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein".
 

Zerd

Well-Known Member
sex an´ the city wurde an anderer Stelle ja schon erwähnt. ich muss ehrlich gestehen, dass ich so weit gar nicht gekommen bin, Ally McBeal hat mir vollauf genügt...

dieses reizende, fast liebenswürdige, nervöse persönchen mit den endlosen widersprüchen und neurosen,die sie mit sich herumträgt, ist im grunde ein paradebeispiel für den degenerierten stadtmenschen - modernen menschen, wenn man so will.

das ist nicht unbedingt abwertend gemeint; mir ist eine Ally, der man zumindest zugute halten muss, sich der Vielfalt von Möglichkeiten des Denkens, Fühlens und Handelns nicht zu verschliessen, immer noch viel lieber als eine Person, die vor dieser Vielfalt ehrfürchtig erstarrt und sich in ein wie auch immer geartetes dunkels Kämmerlein sperrt, in dem es glaubt, alles kontrollieren zu können.

den goldenen mittelweg gibt es wohl nicht, aber dafür viele zum teil sehr verschiedene menschen, von denen jeder einzelne in der lage ist, noch einmal verschiedene einstellungen und haltungen gleichzeitig oder im laufe der zeit in sich zu vereinen, und die vorurteile dieser menschen.

zu diesen vorurteilen zähle ich etwa auch solche begriffe wie spieler und spielball, mit einer maske herumlaufen oder "offen" sein oder emotional oder rational mit jemandem in die kiste zu springen. wenn solche bezeichnungen schon fallen, etwa im zusammenhang mit einer urlaubsbekanntschaft, kommen in mir sofort zweifel auf, ob sich da nicht jemand gerade über etwas gedanken macht, dem er wohl am besten aus dem weg gegangen wäre oder gehen sollte.

es gibt keine grundsätzliche antwort auf fragen, die mit "sollten frauen..." oder "sollten männer..." beginnen und vor allem auch nicht, wenn da auch noch weitere personen im spiel sind, die auch noch einmal ihre individualität und eigenständigkeit in die geschichte mit einbringen.

aber es fällt schon auf, dass besonders türkische frauen, die hier in deutschland aufgewachsen sind, besonders häufig einen knacks abhaben in solchen beziehungsgeschichten, und zwar umso mehr, je grösser die diskrepanz zwischen den traditionen des türkischen umfelds und des deutschen gewesen ist. frauen etwa, die seit jahren einen freund haben, dem übers brave händchenhalten hinaus kaum mehr erlaubt wird, sich dann bei einem wochenende auf mallorca von einem wildfremden kurz entjungfern lassen, anschliessend dann aber wieder zunähen lassen, wenn es mit dem freund doch noch zur heirat kommen soll. als ich solche geschichten das erste mal gehört habe, konnte ich sie lange zeit nicht glauben. erst, als immer wieder auch aus verschiedenen kreisen ähnliche vorgänge bestätigt wurden, verging mir mein lachen. Das ist so ungefähr Ally hoch vier.

was ebenfalls auffällig ist, dass diejenigen, die ihre urlaubs- und sonstigen bekanntschaften als "eroberungen" begreifen und sich besonders stark dabei vorkommen, in der regel am wenigsten natürlich damit umgehen können. he leute, es ist eine schöne zeit und man fühlt sich gut; da sehen die meisten menschen eben auch schöner aus und mit denen will man etwas schönes tun. das taugt gerade mal zu einer folge einer tv-serie. ob und was sich danach dann entwickeln mag daraus, läuft in einem ganz anderen kanal und ist von vornherein weder vom grössten schauspieler, noch vom offenherzigsten menschen vorauszusehen.
 

cassandra

New Member
AW: Das Spiel mit der Liebe

Hallo,

habe gerade diesen meiner Ansicht nach genialen Beitrag von 2005 gelesen und bin einfach der Meinung, er sollte ruhig noch mal aus der Mottenkiste vorgekramt werden.

Denn (leider) war er damals so aktuell wie heute. Und einigen der hier ausgedrückten Gedankengänge kann ich mich nur voll und ganz anschliessen.

Also, es lohnt sich, die einzelnen Statements noch mal zu lesen.
Und womöglich fällt euch zu dem Thema ja noch mehr ein ?
 
M

mar

Guest
AW: Das Spiel mit der Liebe

das ist nicht unbedingt abwertend gemeint; mir ist eine Ally, der man zumindest zugute halten muss, sich der Vielfalt von Möglichkeiten des Denkens, Fühlens und Handelns nicht zu verschliessen, immer noch viel lieber als eine Person, die vor dieser Vielfalt ehrfürchtig erstarrt und sich in ein wie auch immer geartetes dunkels Kämmerlein sperrt, in dem es glaubt, alles kontrollieren zu können.



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was ebenfalls auffällig ist, dass diejenigen, die ihre urlaubs- und sonstigen bekanntschaften als "eroberungen" begreifen und sich besonders stark dabei vorkommen, in der regel am wenigsten natürlich damit umgehen können. ............

ob und was sich danach dann entwickeln mag daraus, läuft in einem ganz anderen kanal und ist von vornherein weder vom grössten schauspieler, noch vom offenherzigsten menschen vorauszusehen.

@cassandra , im moment sehe ich auf TT diverse partnerschafts-und beziehungstreads.... das du gerade einen so alten auskramst.wow.
und ich war nicht schlecht erstaunt, als ich dieses doch sehr interessante posting von zerd entdeckte. aufschlussreich.

nun, ich wollte nicht alles quoten- aber diese sätze von zerd haben mich sehr sehr sehr zum nachdenken gebracht. ganz persönlich. schade das zerd dazu nichts schreiben wird.
die interessanten passage habe ich mal "gefettet"...

MAR
 

HoneyBunny

New Member
AW: Das Spiel mit der Liebe

Wirklich ein interessanter Thread, da muss ich meinen Vorgängern zustimmen!

Ich persönlich denke, dass es eigentlich gar keine Rolle spielt, ob enier der Betroffenen in einer solchen Situation nun Türke ist oder nicht...genau das selbe, was dieser "K." passiert ist, kann auch in einer deutsch-deutsch, deutsch-polnisch...whateever-Konstellation zustande kommen...unerfülte Erwartungen, zwei Menschen, die offensichtich aneinander vorbeigeredet haben oder zwischen denen absichtlich etwas vorgegaukelt wurde...wer weiß das denn in der heutigen Zeit, in der One Night Stands, Bordell-Besuche und Fremdgehen fast "normal" zu sein scheinen, schon vorher?!
Schließlich kann am Ende alles noch so gut abgesprochen und geklärt sein - wenn es kracht, man sich also einfach so verliebt, dann ist der Verstand leider oftmals das Letzte, was noch in Betrieb ist und man kann einfach nichts an der Situation ändern - ob man es nun vorher anders abgemacht hat oder nicht... ^^

Schönen Abend noch!
Honey
 

cassandra

New Member
AW: Das Spiel mit der Liebe

nun, ich wollte nicht alles quoten- aber diese sätze von zerd haben mich sehr sehr sehr zum nachdenken gebracht. ganz persönlich. MAR

Liebe Mar,

ich hab mal irgendwo den sinnigen Spruch gelesen:

"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann."

Je mehr ich hier lese, desto bewusster wird mir das. Mein Gedankenkarussell dreht sich unentwegt, ohne dass eine eindeutige Richtung erkennbar wäre...

Ich stamme aus der DDR und ich weiss daher, wie angenehm "beruhigend", aber auch wie furchterregend es sein kann, nur in eine einzige Richtung zu denken (bzw denken zu dürfen).

In all dieser Verwirrung sehnt man sich manchmal nach jemandem, der einem wieder sagt, was gut und böse, richtig und falsch, Wahrheit und Lüge ist...
(Seien es nun die Eltern, der Staat, die Religion, ein politisches Lager oder der Ehemann...)

Mit zunehmender Lebenserfahrung und mit wachsender persönlicher Freiheit wird das Leben nicht unbedingt einfacher. Ganz im Gegenteil. Alles scheint sich immer mehr zu relativieren...

Manchmal beneide ich Menschen, die einfach das tun, was ihnen von irgendjemandem vorgeschrieben wird, die einfach einer Lehre oder festgelegten Tradition folgen, ohne diese je zu hinterfragen. oder sich gar dagegen aufzulehnen.

Ich glaube, so verhält es sich auch mit der Liebe.
Wer einem klar definierten Modell oder einem vorgegebenen Beziehungsmuster folgt, der weiss auch genau, was er/ sie vom anderen erwartet. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, gilt die Beziehung eben als gescheitert und es war eben nicht die "wahre Liebe".

Doch sobald man sich mit einem Menschen aus einem anderen Kulturkreis einlässt, verlieren die eigenen Vorstellungen und Normen zunehmend an Bedeutung. Signale lassen sich nicht mehr so einfach deuten. Man traut sich nicht mehr, so schnell "den Stab über jemanden zu brechen", weil es eben ein viel breiteres Spektrum an Interpretationsmöglichkeiten gibt und man dem anderen nicht Unrecht tun möchte.

Genau wie dich bringen mich die einzelnen Beiträge hier immer wieder zum Nachdenken. Und natürlich zum Überdenken meiner eigenen Auffassungen. Leider finde ich aber nie DIE perfekte Antwort, Und das werde ich wohl auch in Zukunft nicht schaffen...

Aber wer einmal mit dem Denken angefangen hat, kann damit auch nicht mehr so einfach aufhören. Selbst wenn es zerstörerisch ist.

Ich bekenne mich da zu meinem Junky-Dasein...
 

HoneyBunny

New Member
AW: Das Spiel mit der Liebe

Cassandra, du sprichst mir aus der Seele...
...ob man es nun als "Frauen-Krankheit" abtun mag, dass wir immer so viel grübeln, oder ob wir eben einfach tatsächlich klare Linien und vorgaben bräuchten - man weiß es nicht genau!
Fakt ist aber doch, dass es ohne unsere Grübeleien und die Tatsache, sich eben auch mal auf was "Neues" (in diesem Falle eben z.Bsp. einen Mann aus einem anderen Kulturkreis) einzulassen, das Leben ziemlich eintönig wäre und ich mir sicher bin, dass man auch so einiges verpassen würde...

Honey
 

cassandra

New Member
AW: Das Spiel mit der Liebe

Cassandra, du sprichst mir aus der Seele...
...ob man es nun als "Frauen-Krankheit" abtun mag, dass wir immer so viel grübeln, oder ob wir eben einfach tatsächlich klare Linien und vorgaben bräuchten - man weiß es nicht genau!
Fakt ist aber doch, dass es ohne unsere Grübeleien und die Tatsache, sich eben auch mal auf was "Neues" (in diesem Falle eben z.Bsp. einen Mann aus einem anderen Kulturkreis) einzulassen, das Leben ziemlich eintönig wäre und ich mir sicher bin, dass man auch so einiges verpassen würde...Honey

Klar. Was ist stärker:

Der Wunsch nach Sicherheit oder die Neugierde ?

Die Angst oder die Abenteuerlust ?

Die Resignation oder der Lebensdurst ?

Ich glaube, was die meisten Frauen hier im Forum gemeinsam haben, ist, dass sie sich irgendwie ihre kindliche Neugier bewahrt haben. Dass sie Fremdes nicht gleich als falsch ablehnen, sondern es ergründen wollen. Dass sie mutig genug sind, sich auf (manchmal auch nicht kalkulierbare) Risiken einzulassen. Und dass die meisten von ihnen auch stark genug sind, sich von Tiefschlägen nicht dauerhaft lähmen zu lassen.
Nach kurzem oder längerem Untertauchen, nach einer berechtigten Wut- und Trauerphase ziehen sie wieder mit großen Kinderaugen raus in die Welt auf Entdeckungsreise.

"Sind die denn dumm ? Haben sie denn nicht schon genug Pech gehabt?" mag sich dann so mancher Skeptiker fragen. Vielleicht auch zu Recht...

Aber welches Kind hätte denn jemals laufen gelernt, wenn es nach den ersten schmerzhaften Stürzen einfach aufgegeben hätte ? Unter dem Motto: Ich bleib jetzt ewig im Kinderwagen sitzen und lass mir von Mama die Welt zeigen. Selbst laufen tut weh...

Vielleicht sind viele von uns wie Kinder. Immer wieder glauben wir an die Liebe. Immer wieder fallen wir auf die Nase. Und immer wieder bestaunen wir mit leuchtenden Augen die schillernden Seifenblasen...

Aber wie traurig wäre die Welt denn ohne diese kindliche Unbekümmertheit, dieses (vielleicht nicht berechtigte ?) Urvertrauen, dass es das Gute eben doch gibt ?

Man muss nur lang genug danach suchen...
 
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