Deniz Yücel

Alubehütet

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Ein Gericht in Istanbul hat den „Welt“-Journalisten Deniz Yücel wegen Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK zu mehr als zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Vom Vorwurf der Volksverhetzung und der Propaganda für die Gülen-Bewegung sei Yücel freigesprochen worden, sagte sein Anwalt, Veysel Ok, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

dpa
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das ist ein politisches Urteil, wie die ganze Geschichte meiner Verhaftung politisch motiviert war: meine unrechtmäßige Verhaftung, die Vorverurteilungen aus der Staatsführung, der Versuch, mich als Geisel zu behandeln, die illegale Isolationshaft und schließlich die rechtswidrigen Umstände meiner Freilassung. Eine lange Kette von Staatskriminalität. Auch wenn meine Geschichte einige Besonderheiten aufweist, sind alle vergleichbaren Verfahren in der Türkei gegen Journalisten, Oppositionspolitiker oder Menschenrechtler politisch motiviert.

Deniz
 

Bintje

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Blöd für ihn, er wird nicht mehr einreisen können. Das bezweckten sie wahrscheinlich, auch das.

Abgesehen davon haben sie ihm ja noch ein zweites Verfahren wegen "Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole" an den Hals gehängt. Wegen eines Witzes über das Verhältnis zwischen Türken und Kurden.
Noch so eine Farce.
 

santiago

Well-Known Member
Und weil er vom Völkermord an den Armeniern gesprochen hat. Beleidigung des türkischen Volkes. Wird noch spannend.

Den Völkermord an den Armenier werden die Türken nie zugeben. Da müssten sonst noch alle Geschichtsbücher umgeschrieben werden.
Auch viele Strassennamen und Plätze müssten dann umgetauft werden.

Auch das Massaker in Dersim (heute Tuncelli) wird verschwiegen.

Die Türkei lebt weiterhin mit der schmutzige Vergangenheit.
 

Alubehütet

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NSU 2.0 – Gehört das hier hin?

@Besser_Deniz
Das neue mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Schreiben ging an mindestens 15 Empfänger, vor allem allgemeine Mailadressen von Landespolitik und Medien, dazu Janine Wissler, Idil Baydar, Polizeistellen und Hessens Innenminister Peter Beuth.
Namentlich bedroht werden darin nur ich und eine taz-Kollegin.
Von diesem Schreiben habe ich erst durch die Recherchen meiner Kollegen erfahren. Dem hessischen Innenministerium war dieses Schreiben bereits bekannt; soweit ich von Dritten weiß, stufen die Behörden es als ernst zu nehmen ein.


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Bintje

Well-Known Member
NSU 2.0 – Gehört das hier hin?

@Besser_Deniz
Das neue mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Schreiben ging an mindestens 15 Empfänger, vor allem allgemeine Mailadressen von Landespolitik und Medien, dazu Janine Wissler, Idil Baydar, Polizeistellen und Hessens Innenminister Peter Beuth.
Namentlich bedroht werden darin nur ich und eine taz-Kollegin.
Von diesem Schreiben habe ich erst durch die Recherchen meiner Kollegen erfahren. Dem hessischen Innenministerium war dieses Schreiben bereits bekannt; soweit ich von Dritten weiß, stufen die Behörden es als ernst zu nehmen ein.


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Schweinerei! Zwar ist es nicht neu, dass Faschisten ihn ins Visier nehmen. Aber dass Betroffene das aus den Medien erfahren und nicht von der Polizei, finde ich nach wie vor nicht nur befremdlich, sondern äußerst bedenklich!
 

Alubehütet

Well-Known Member
Zumal auch Idil Baydar in einem Interview mit der FR klagte:

Die Polizei hat keine Täter ausfindig gemacht, beteuert aber, dass sie alles tue, damit die Ermittlungen erfolgreich seien.

Das kann ich aus meiner Sicht so nicht bestätigen. Es mag sogar sein, dass es Menschen gibt in der Polizei, denen das wichtig wäre. Aber nun wurden acht Anzeigen eingestellt und ich musste aus der Zeitung erfahren, dass meine Daten abgerufen wurden von einem Polizeicomputer in Wiesbaden. Das habe ich nicht von der Polizei erfahren. Ich erfahre überhaupt gar nichts von der Polizei.

Hat sich jemand von Polizei oder Politik bei Ihnen gemeldet?

Interessant ist, dass ich erst von Ihnen, einem Journalisten, gehört habe, dass es rausgekommen ist und dass es veröffentlicht wird. Das war am Montag. Die Polizei hat sich dann am Dienstagnachmittag bei mir gemeldet, nachdem der Artikel in der Zeitung erschienen ist.​
 

Alubehütet

Well-Known Member
Was soll das? Wenn die Mail nicht nur an Behörden geht, sondern auch an Baydar, dann ist klar, daß auch Yücel davon erfährt.

Die mutmaßliche Nazi-Zelle in der hessischen Polizei ist das eine. Etwas ganz anderes das Vorgehen der hessischen Polizei selber. Die nicht einmal informiert über eine Bedrohungslage, geschweige denn, berät.
 

Bintje

Well-Known Member
(...)
Die mutmaßliche Nazi-Zelle in der hessischen Polizei ist das eine. Etwas ganz anderes das Vorgehen der hessischen Polizei selber. Die nicht einmal informiert über eine Bedrohungslage, geschweige denn, berät.

Nicht nur in Hessen. Zumindest glaube ich zu erinnern, dass ein Journalist aus Dortmund, der vor Jahren ebenfalls massiv bedroht wurde - bei ihm hatten Rechtsextreme u.a. Todesanzeigen in Zeitungen verbreitet -, zunächst auch nicht offiziell davon erfuhr, sondern nur zufällig. Unsäglich!
 
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