Der anzustrebende wirklich harmonische IDEALZUSTAND für die Menschheit

manden1804

Well-Known Member
Sinnvoll ist ein Leben , in dem man versucht zu lernen , wirklich harmonisch mit der wirklichen Schöpferexistenz
des Universums und deren Schöpfung zusammenzuleben .
 

Zerd

Well-Known Member
Nun lässt sich sicherlich vortrefflich darüber streiten, wie sinnvoll ein Leben als SIsyphos ist, aber die Mehrheit wird sich darüber einzig sein...

Wie sieht für Dich ein Sisyphosleben aus und wie sieht Deines Erachtens die Ein(z)igkeit der Mehrheit in dieser Sache aus?

Neos Beiträge sind gelöscht, die Reaktionen darauf auch.

Hallo TT, denkst Du, dass das Tippspiel irgendwann wieder einmal reibungslos funktionieren wird? Diese Saison wurden die Ergebnisse seit Spieltag 12 sehr unregelmässig aktualisiert, zuletzt wieder gar nicht...
 

eruvaer

Well-Known Member
Wie sieht für Dich ein Sisyphosleben aus und wie sieht Deines Erachtens die Ein(z)igkeit der Mehrheit in dieser Sache aus?
Sisyphos ist in diesem Falle Manden, der auf immer dieselbe Weise, die immer selbe Phrase den immer selben Berg hinauf schiebt. Und scheinbar noch immer auf ein anderes Ergebnis hofft....
Wie sinnvoll, das in diesem Fall ist, dürftest du als Teil der Mehrheit einig ( ;) ) ebenso sinnlos bewerten wie die restlichen User.


...und in diesem Fall würde ich persönlich nicht mal Punkte für redliches Bemühen in einer guten Sache geben, weil er es selbst mit seiner hochgelobten Harmonie nicht sonderlich ernst nimmt...
 

Zerd

Well-Known Member
Sisyphos ist in diesem Falle Manden, der...

Ich finde die Analogie nicht sehr passend, weil ich denke, dass Sisyphos als Gleichnis für ein jedes menschliche Leben dient und eben nicht für ein besonders sinnloses Unterfangen. Wenn ich mich recht an Camus erinnere, dann legte er ja gerade auf die Feststellung wert, dass selbst das eifrigste Streben nach den höchsten Zielen im Grunde nicht mehr hervorbringt als Sisyphos' Tätigkeit; und sich aber diese ebenso Sinnhaftigkeit zu erschaffen vermag wie jene. Das macht das Leben und Zusammenleben der Menschen ja erst spannend und schön, schwierig und tragisch.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Zerd Es ehrt deine Bildung, aber Sisyphos wird ja allgemein nicht mit Camus assoziiert. :) Sisyphos ist zuerst einmal einer, der sich unentwegt völlig sinnlos abmüht an immer wieder derselben Maloche. Das wurde ja gerade der Clou von Camus’ Interpretation, Sisyphos eben nicht als Deppen oder tragische Figur anzusehen, sondern als „glücklichen Menschen“.
 

Zerd

Well-Known Member
@Zerd Es ehrt deine Bildung, aber Sisyphos wird ja allgemein nicht mit Camus assoziiert. :) Sisyphos ist zuerst einmal einer, der sich unentwegt völlig sinnlos abmüht an immer wieder derselben Maloche. Das wurde ja gerade der Clou von Camus’ Interpretation, Sisyphos eben nicht als Deppen oder tragische Figur anzusehen, sondern als „glücklichen Menschen“.

Alu, seit einigen Minuten versuche ich den Sinn oder die Bedeutung Deines Beitrags zu ergründen und das einzige, was mir dazu einfällt, ist folgendes: Du scheinst dafür zu plädieren, der "allgemeinen" Assoziation von Sisyphos, nach der streng zwischen sinnvollen und sinnlosen Tätigkeiten (Haltungen) unterschieden werden kann und werden darf, was übrigens sowohl Manden als auch Eru gleichermaßen tun, die Interpretation von Camus, nach der die Sache nicht ganz so einfach ist, nicht entgegenzustellen.

Warum eigentlich? Weil man grundsätzlich nicht widersprechen soll oder weil man Gefahr läuft, als Besserwisser und Klugscheißer geoutet zu werden, weil es uncool ist, wenn einem so etwas nicht gleichgültig ist?

Was denkst Du eigentlich: hälst Du Manden nun für einen "glücklichen" Menschen oder bist Du mit der vermeintlichen Mehrheit der Ansicht, er sei ein Trottel, der sich einer sinnlosen Tätigkeit und Haltung verschrieben hat? Musst Du das überhaupt entscheiden?

Mich interessieren allgemeine Assoziationen und Mehrheitsmeinungen nicht allzu sehr. Erst gestern habe ich darüber gesprochen, dass das Denken in unserer Zeit aus der Mode gekommen ist. Ein Grund dafür ist meiner Meinung auch, dass in einer immer komplexer werdenden Welt die Menschen immer mehr dazu neigen, gesellschaftlich verdichtete Meinungen und Haltungen einfach zu übernehmen, ohne sich ihre eigenen Gedanken darüber zu machen.

Ich glaube übrigens nicht, dass Camus Sisyphos tatsächlich für einen glücklichen Menschen gehalten hat, das hätte er vermutlich gar nicht entscheiden wollen. Die Kernaussage ist meines Erachtens, dass in einem absurden Leben Sinn in allem gefunden werden kann, selbst im Unglück, in Einsamkeit, in Erschöpfung etc. Und diesbezüglich könnte es doch helfen, mit einer immer komplexer werdenden Welt etwas besser zurecht zu kommen, wenn Camus etwas häufiger assoziiert werden würde, meinst Du nicht auch?

Darum denke ich, dass nichts dagegen spricht, wenn man einer allgemeinen weit verbreiteten Auffassung entgegenhält, dass man das unter Umständen auch anders sehen kann. DAS war der Kern meines Beitrages und nicht der Hinweis auf Camus.

Außerdem wollte ich ein wenig mit Eru plaudern, was ich zuletzt vermisst habe...
 

Alubehütet

Well-Known Member
Klasse. Ich bin hier anscheinend mal wieder der Oberklugscheisser. :) :D

"Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen."

Der Mythos des Sisyphos, Übersetzt von Vincent von Wroblewsky, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 12. Auflage, Hamburg, 2010, ISBN 978-3-499-22765-3, S. 160

(Original französisch: "La lutte elle-même vers les sommets suffit à remplir un cœur d'homme. Il faut imaginer Sisyphe heureux" - Le Mythe de Sisyphe, 1942)
Das ist die Schlußfanfare des Buches.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Camus wertet Sisyphos ja auf:

Der Antike ist er eine tragische Figur, der drastische Strafen nach seinem Tode bekommt ähnlich dem Tantalus, im heutigen Alltagsverständnis ist eigentlich mehr die Arbeit sprichwörtlich geworden: Vergisses, das kannst Du wieder und wieder versuchen, das führt zu nichts. Wikipedia: „heute ist Sisyphusarbeit bzw. Sisyphusaufgabe ein geflügeltes Wort für eine ertraglose und dabei schwere Tätigkeit ohne absehbares Ende.“ Einer, der dennoch dieselbe Arbeit wieder und wieder verrichtet, wie hier @manden1804 , oder auch die, die ihm wieder und wieder sagen: „Lass es doch einfach!“ :p, wird entweder auch zu einer tragisch-traurigen Figur, weil er sich offensichtlich in etwas verrannt hat, oder zur Witzfigur, zum Trottel im minder schweren Falle.

Camus hingegen sieht in Sisyphos eine tragische Grundgegebenheit jeglicher menschlicher Existenz: Im Grunde ist jeder Mensch ein Sisyphos, insofern er versucht, seinem Leben einen Sinn zu geben, das es angesichts der absoluten Sinnlosigkeit des Lebens, angesichts der „zärtlichen Gleichgültigkeit des Weltalls“ gar nicht haben kann. Camus’ Frage ist, wieweit nicht darin gar die Schönheit und Würde des Menschen liegt: Dem Weltall Sinn abzutrotzen, von dem er weiß, daß es ihn nie geben wird.

Da ist mein Verständnis von Camus also weit entfernt von deinem: Der Mensch findet keinen Sinn, auch nicht im Unglück; im Gegenteil. Das eben ist seine Tragik, das Absurde: Nicht, daß er Sinn sucht, das ist legitim. Nicht, daß das Leben keinen Sinn hat; dem Weltall sind wir egal, es ist uns auch nichts schuldig, und einen Gott gibt es nicht (für Camus). Aber das macht eben die Größe und Schönheit des Menschen aus. Noch einmal Wikipedia: „Heute bekannt ist er vor allem als eine Figur der griechischen Mythologie, die im Volksglauben als Schalk, gerissenes Schlitzohr und Urbild des Menschen und Götter verachtenden „Frevlers“ gilt.“


Tja, und dann gibt es inzwischen den dritten Fall, der zwischen beiden Bedeutungen hin- und herschillert, seitdem der Existenzialismus doch mal recht populär wurde: Ein Mensch, der etwas wieder und wieder unternimmt, obwohl es offensichtlich sinnlos ist – Einfach, weil er es für das Richtige hält. Zeugen Jehovas wollen mir da immer einfallen. Wie mitleidig werden ihre achselzuckenden Blicke sein, wenn Er dann tatsächlich wiederkehren wird: Wir haben es Euch ja wieder und wieder sagen wollen, wir standen an den Bahnhöfen und Fußgängerzonen, Ihr hättet uns nur fragen brauchen; wir haben sogar an Eurer Türe geklingelt, aber Ihr hattet ja nie Zeit?

@manden1804 scheint ja so einer zu sein, der in seinem Leben den Sinn sieht (unter anderem), die Harmonie mit der Schöpferexistenz, den tauben Nüssen vom TT-Forum, die Ohren haben, aber nicht hören wollen, Augen, aber nicht lesen wollen, wieder und wieder zu verklickern, wie der Hase wirklich läuft. A man has got to do what a man has got to do. Chuck Norris, oder doch Ernest Hemingway? o_O Ich weiß es nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Top