Alubehütet

Well-Known Member
Ich hätte nie gedacht, dass Bush jr. mal zur Lichtgestalt werden könnte im Vergleich zum gegenwärtigen Präsidenten der USA.
Vorsicht.
Der letzte Irakkrieg war für mich ein Sündenfall der US-Nahostpolitik, den ich inzwischen ähnlich ranke wie den Sturz Mossadeghs. So etwas hat sich Trump noch nicht annähernd zuschulden kommen lassen. Im Gegenteil. Er zieht sich heraus, wo immer geht.
 

eruvaer

Well-Known Member
Bush begann jeden Arbeitstag mit seinem afroamerikanischen Pfarrer der South Baptists.
Trump hat nicht einmal einen Pfarrer.
Ich hätte nie gedacht, dass Bush jr. mal zur Lichtgestalt werden könnte im Vergleich zum gegenwärtigen Präsidenten der USA. Die USA haben ein verdammt großes Problem.
als wäre Religiösität ein Anzeichen für irgendetwas positives o_O
oder wie ich gestern in FB las: "Rockmusik ist des Teufels und ihre Höhrer gehören hingerichtet!" :rolleyes:
 

Mendelssohn

Well-Known Member
was sagt denn "Trump hat nicht mal einen Pfarrer."
Es sagt, dass Trump im Unterschied zu Bush keine kirchliche Bindung hat und daher auch nicht in Widerspruch zu sich selbst als Angehöriger dieser Kirche tritt, wenn er gegen deren Leitlininien agiert.
Anders gesagt: unter dem Motto: in God we trust (Bush), steht immer noch einer über Bush. Beim Motto: America first (Trump), ist der Präsident der Vereinigten Staaten der absolute Chef. Da gibt es dann kein Korrektiv mehr.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ich sehe das, wie oft ausgeführt, viel simpler.

Um Bush zu wählen hat für die Bible-Belt-Christen ausgereicht, zu wissen: Das ist einer von uns. Erst Recht im Vergleich zum Fremdgänger Bill Clinton. Bush ist einer von uns und wird schon wissen, in unserem Sinne entscheiden, was er macht.

Um Trump zu wählen muß der liefern. 100% an der Seite Israels zu stehen ist so ein Ding.
 

Bintje

Well-Known Member
"US-Geheimdienste machen saudischen Kronprinz für Khashoggi-Mord verantwortlich

Das Papier war unter Verschluss, nun haben die US-Geheimdienste den Bericht veröffentlicht: Demnach genehmigte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman höchstselbst die Operation, bei der Jamal Khashoggi entführt und getötet wurde."

https://www.spiegel.de/politik/ausl...-haben-a-6d36c906-d950-4dea-8bd7-418c8d2ed71e

Nähere Details siehe Text. Nun, das war vorher schon deutlich, wir haben es uns alle gedacht, aber heute wurde es offiziell bekannt. Nur ändert das nichts: Wie die NYT berichtet, will Biden nach Beratungen mit seinem nationalen Sicherheitsteam keine Schritte gegen MBS unternehmen, weil er einen Bruch mit Saudi-Arabien fürchtet.
Zitat aus der "New York Times":

"The decision by Mr. Biden, who during the 2020 campaign called Saudi Arabia a “pariah” state with “no redeeming social value,” came after weeks of debate in which his newly formed national security team advised him that there was no way to formally bar the heir to the Saudi crown from entering the United States, or to weigh criminal charges against him, without breaching the relationship with one of America’s key Arab allies."

https://www.nytimes.com/2021/02/26/...ejYYENWLR7788PCIyILQD42vqsPCkSaG7ql-BZyMm3F9c

--

Wie sagte noch gleich der altersweise Egon Bahr? "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt."

Kurzum: Wer Geld hat und Öl, Einfluss, wird hofiert und kommt ungeschoren mit monströsen Verbrechen davon.

//
 

sommersonne

Well-Known Member
Ehrlich gesagt ist mir das aber lieber als das die USA einen Krieg anfängt und uns auffordert mitzumischen. Sanktionen treffen doch auch niemals den wirklichen Täter, sondern Unbeteiligte.
 

Alubehütet

Well-Known Member
das war vorher schon deutlich, wir haben es uns alle gedacht, aber heute wurde es offiziell bekannt. Nur ändert das nichts
Das ändert schon was. Wir dachten es uns alle, aber Trump hat damit hinter den Berg gehalten, die Saudis also gedeckt. Biden ist dazu so bedingungslos nicht mehr bereit.

Zumal die US-Geheimdienste gar nicht mal harte Erkenntnisse hatten, abgehörte Telefonate, E-Mails. Da ist bin Salman besser informiert über Jeff Bezos als der NSA über ihn. (Soweit sie es uns wissen lassen.) Letztlich ist das auch nur Einschätzung: Eigenmächtigkeit an bin Salman vorbei ist nicht denkbar.
 

Bintje

Well-Known Member
Ehrlich gesagt ist mir das aber lieber als das die USA einen Krieg anfängt und uns auffordert mitzumischen. Sanktionen treffen doch auch niemals den wirklichen Täter, sondern Unbeteiligte.

Um Krieg geht es nicht; es gibt ja keineswegs nur Schwarz-Weiß-Szenarien. Jedenfalls hat die Biden-Regierung in Reaktion auf den Bericht mehrere Dutzend Saudis mit Einreisebeschränkungen belegt, nicht aber MBS selbst - mit Rücksicht auf außenpolitische Interessen.

https://www.fr.de/politik/jamal-kha...biden-donald-trump-geheimdienst-90218404.html

Zitat: "Unmittelbar nach der Veröffentlichung des Berichts kündigte US-Außenminister Antony Blinken Einreisebeschränkungen gegen 76 Bürger Saudi-Arabiens an. Das US-Finanzministerium setzte zugleich den früheren saudischen Vize-Geheimdienstchef Ahmed al-Asiri und eine Eliteeinheit zum Schutz des Kronprinzen auf die Sanktionsliste. Für Kritik sorgte, dass die US-Regierung keine Strafmaßnahmen gegen den Kronprinzen selbst verkündete, obwohl Joe Biden das im Wahlkampf in Aussicht gestellt hatte.

Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus, der Demokrat Adam Schiff, forderte auf Twitter weitergehende Maßnahmen. „Die Biden-Regierung sollte sicherstellen, dass die Konsequenzen für den brutalen Mord an Khashoggi nicht nur diejenigen treffen, die ihn ausgeführt haben, sondern auch denjenigen, der ihn angeordnet hat“, schrieb er. „Der Kronprinz hat Blut an den Händen.“ Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, Sanktionen gegen den Kronprinzen seien keine Option gewesen, weil sie US-Militärinteressen hätten gefährden können. Saudi-Arabien ist traditionell ein enger Verbündeter der USA."
 
Top