"Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

fritztotila

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AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

wieso nicht? bei kohl haben wir auch vor seinem haus demonstriert. bush hat schlimmeres ausgehalten. herr schröder hat sein fett weggekriegt und und und...
von einer demokratie erwarte ich, das z.b. ich auch meinen unmut äussern kann.
diese ganze rede spaltet, anstatt zu versöhnen oder die möglichkeit einer vorbehaltlosen annäherung unter den leisen vorzeichen einer freundschaft. bisher ist die türkei ein bündnispartner in vielem. ob man irgendwann mal freundschaftsland sagen oder empfinden kann, hängt von den politischen und vor allen menschenrechtfreundlichen veränderungen in diesem vormals laizistischem land ab. diese rede ist ne weile her, inzwischen hat sich etwas in der türkei getan, aber ich habe nicht das gefühl das diese rede das miteinander-gefühl von meinen nachbarn nachhaltig beeinflusst hätte. ich meine im "freundschalftlichen" Sinne.

Ich kann deine Meinung absolut respektieren. Wie sinnvoll die Proteste vor dem Hause Kohl oder Bush's waren, kann man bezweifeln. Hätten Türken oder Araber vor seinem Haus demonstriert, hätten sich mehr aufgeregt, aber das ist doch alles Geschmacksache und hier nicht Thema.

Was mich jetzt stört ist gar keine Haltung, sondern die Art und Weise wie Pit mich hier in ein Schema pressen will ohne mich zu kennen. Und ohne zu argumentieren.
Es gibt allerdings wohl auch nicht viele wie mich (=Arroganz?) und wenn solche Menschen dem Integrationsprozess wirklich so entgegenstehen, kann man ja froh sein, dass es ganz wenige sind.
Ich sehe Erdogans Rede inhaltlich übrigens gar nicht ganz konträr zu dir; Mar.
Ich fand sie insgesamt nur nicht soooo überraschend und schlimm. Was bereits gespalten ist, kann man wohl schlecht noch einmal spalten und über die Intention eines Mr Erdogan urteile ich nicht (so schnell)
 
P

Pit63

Guest
AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

Ich kann deine Meinung absolut respektieren. Wie sinnvoll die Proteste vor dem Hause Kohl oder Bush's waren, kann man bezweifeln. Hätten Türken oder Araber vor seinem Haus demonstriert, hätten sich mehr aufgeregt, aber das ist doch alles Geschmacksache und hier nicht Thema.

Was mich jetzt stört ist gar keine Haltung, sondern die Art und Weise wie Pit mich hier in ein Schema pressen will ohne mich zu kennen. Und ohne zu argumentieren.
Es gibt allerdings wohl auch nicht viele wie mich (=Arroganz?) und wenn solche Menschen dem Integrationsprozess wirklich so entgegenstehen, kann man ja froh sein, dass es ganz wenige sind.
Ich sehe Erdogans Rede inhaltlich übrigens gar nicht ganz konträr zu dir; Mar.
Ich fand sie insgesamt nur nicht soooo überraschend und schlimm. Was bereits gespalten ist, kann man wohl schlecht noch einmal spalten und über die Intention eines Mr Erdogan urteile ich nicht (so schnell)

Die Antwort von Mar war durchaus relevant. Sie hat zu einer konkreten Aussage von Dir Stellung bezogen. Die Rede Erdogans lässt sich von seiner Person und politischen Funktion auch nicht trennen. Insofern gehört die Aussage auch zum Thema. Ich nenne das beziehende Argumentation.
Die unterstrichene Aussage von Dir deutet auf eine gewisse Bedürftigkeit hin. Presse ich Dich damit in ein Schema? Vielleicht tust Du es selbst, indem Du spalterisch und differenziert das Verhalten von Türken und Deutschen interpretierst und wertest. Vielleicht bewertest Du aber auch einfach nur unbedacht das Eine gut und das Andere schlecht, je nachdem von wem was kommt. Das bedeutet wiederum, dass Du der kollektiven Etikettierung näher bist, als Du hier vorgibst bzw. zu sein glaubst.
 

fritztotila

Active Member
AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

Die Antwort von Mar war durchaus relevant. Sie hat zu einer konkreten Aussage von Dir Stellung bezogen. Die Rede Erdogans lässt sich von seiner Person und politischen Funktion auch nicht trennen. Insofern gehört die Aussage auch zum Thema. Ich nenne das beziehende Argumentation.
Die unterstrichene Aussage von Dir deutet auf eine gewisse Bedürftigkeit hin. Presse ich Dich damit in ein Schema? Vielleicht tust Du es selbst, indem Du spalterisch und differenziert das Verhalten von Türken und Deutschen interpretierst und wertest. Vielleicht bewertest Du aber auch einfach nur unbedacht das Eine gut und das Andere schlecht, je nachdem von wem was kommt. Das bedeutet wiederum, dass Du der kollektiven Etikettierung näher bist, als Du hier vorgibst bzw. zu sein glaubst.

Sehr klug. Ich habe das Gefühl, dass diejenigen, die man hier unlängst als "Integrationsrebellen" bezeichnet hat, sich über uns und unsere "Annäherungsversuche" kaputtlachen..... darum biete ich eine versöhnende Hand an ---
 
P

Pit63

Guest
AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

Sehr klug. Ich habe das Gefühl, dass diejenigen, die man hier unlängst als "Integrationsrebellen" bezeichnet hat, sich über uns und unsere "Annäherungsversuche" kaputtlachen..... darum biete ich eine versöhnende Hand an ---

Der Versöhnung bedarf es nun wirklich nicht. Wir haben uns offen ausgetauscht, nicht mehr.:wink:
 

domovoj

New Member
AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

Ich habe sie lange suchen müssen, seinerzeit, und ich finde sie hochinteressant.
Wir hatten damals gute Diskussionen darüber. Damals redeten alle davon, aber kaum einer konnte die Rede im Wortlaut zitieren, darum bin ich froh, sie hier noch einmal zu finden. Das Wortspiel mit Assimilation und Integration ist ja schon bemerkenswert --- also ich find's nicht schlecht.


Was soll daran so bemerkenswert sein? Ich frage mich, wie Erdogan reagieren würde, wenn ein kurdischer Politiker in einem kurdischen Gebiet eine ähnliche Rede halten würde. Wenn dieser auch behaupten würde, Assimilation wäre ein Verbrechen und die Integration soll auch nicht zu weit gehen.
 

sevki_t

TT-User der Herzen 2009
AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

Was soll daran so bemerkenswert sein? Ich frage mich, wie Erdogan reagieren würde, wenn ein kurdischer Politiker in einem kurdischen Gebiet eine ähnliche Rede halten würde. Wenn dieser auch behaupten würde, Assimilation wäre ein Verbrechen und die Integration soll auch nicht zu weit gehen.
Erdoğan selbst stieß im Jahr 2005 eine neue Diskussion an, indem er als erster Regierungschef öffentlich von einem "Kurdenproblem" sprach und Fehler des Staates im Umgang mit der Minderheit einräumte. Zudem umriss er in einer weiteren Rede einen politischen Rahmen, mit dem er die Balance zwischen dem herausragenden Ziel der staatlichen Einheit und dem Streben der Kurden nach mehr Selbstbestimmung suchte. Demnach sollte der Charakter als türkischer Staatsbürger für alle Türken eine "Über-Identität" bilden, unter deren Dach sich "Unter-Identitäten" wie etwa die der Kurden frei entfalten könnten.
Erdoğans Modell stieß zunächst bei der Armee und anderen Kräften auf strikte Ablehnung. Inzwischen ist jedoch zu beobachten, dass selbst die Militärführung ähnliche Gedanken äußert. So erregte Generalstabschef Ilker Bas, buğ in einer viel beachteten Rede im April Aufsehen, indem er statt vom "türkischen Volk" vom "Volk der Türkei" sprach, eine Wendung, die implizit Raum für andere ethnische Gruppen neben den Türken lässt.

edit: Auch nachzulesen unter: http://www.bundestag.de/dasparlament/2009/39-40/Beilage/004.html
 

solresol

Gesperrt
AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

bonjour Erato

Seine Message war ja: Vergeßt in der Fremde nicht, dass ihr Türken seid. Deshalb mein aufrichtiges Erstaunen über SemanurYunus.

nach und nach sehe ich die Türken in Deutschland immer mehr wie ein wehleidiges Volk an.

sie sind genauso Türken, wie Obama, Bush, Reagan, Schwarzenegger, etc. Afrikaner, Irländer, Deutsch, Engländer, Franzosen sind, nämlich gar nicht mehr :idea: . In Deutschland werden sie Deutsche, in Frankreich Franzosen.

und sie haben ein Schweineglück:

momentan schreit man nach Integration :!:

die Weltgeschichte der Immigration hat schon ganz andere, schreckliche Töne gekannt! momentan rutschen die Immigrationsgastgeber noch auf die Knien vor den Migranten. ob das so bleibt :?:

(Migranten polnischer Herkunft sind wirklich integriert! Sie werden bestimmt auch künftig als Landsleute angesehen werden)

trotzdem ist die Rückkehr in die ehemalige Heimat seltenst möglich, weil man da seinen Platz aufgegeben hat, und ein Entwurzelter geworden ist.

in guten Zeiten bleibt man dort fast immer, wo der materielle Wohlstand sein Maximum erreicht. in Krisezeit sind ehemalige Landsleute in der Heimat plötzlich nachtragend

was Erdogan da versucht hat ist in meinen Augen gefährlich und verwerflich.

salut
 

domovoj

New Member
AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

Erdoğan selbst stieß im Jahr 2005 eine neue Diskussion an, indem er als erster Regierungschef öffentlich von einem "Kurdenproblem" sprach und Fehler des Staates im Umgang mit der Minderheit einräumte. Zudem umriss er in einer weiteren Rede einen politischen Rahmen, mit dem er die Balance zwischen dem herausragenden Ziel der staatlichen Einheit und dem Streben der Kurden nach mehr Selbstbestimmung suchte. Demnach sollte der Charakter als türkischer Staatsbürger für alle Türken eine "Über-Identität" bilden, unter deren Dach sich "Unter-Identitäten" wie etwa die der Kurden frei entfalten könnten.
Erdoğans Modell stieß zunächst bei der Armee und anderen Kräften auf strikte Ablehnung. Inzwischen ist jedoch zu beobachten, dass selbst die Militärführung ähnliche Gedanken äußert. So erregte Generalstabschef Ilker Bas, buğ in einer viel beachteten Rede im April Aufsehen, indem er statt vom "türkischen Volk" vom "Volk der Türkei" sprach, eine Wendung, die implizit Raum für andere ethnische Gruppen neben den Türken lässt.

edit: Auch nachzulesen unter: http://www.bundestag.de/dasparlament/2009/39-40/Beilage/004.html

Ich hatte vor wenigen Monaten noch in den Nachrichten gelesen, wie ein junges Mädchen (glaube um die 13 Jahre alt) von der Polizei festgenommen wurde, weil sie ihren Freundinnen Kurdischunterricht erteilt hat.


Zitat von sevki_t:
So erregte Generalstabschef Ilker Bas, buğ in einer viel beachteten Rede im April Aufsehen, indem er statt vom "türkischen Volk" vom "Volk der Türkei" sprach, eine Wendung, die implizit Raum für andere ethnische Gruppen neben den Türken lässt.

Das kenne ich schon aus der Sowjetunion. In russischen Pässen steht auch heute nirgendwo "Staatsangehörigkeit: russisch", sondern "Staatsangehörigkeit: Bürger russländischer Föderation", glaube mittlerweile einfach "Staatsangehörigkeit: russländische Föderation".

Was gebracht hat es nicht, vielleicht in der Türkei.
 

BenimBen

Member
AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

Recep Tayip Erdogan Tzzzzzzzzzzzzzzz

Der erzählt viel wenn der Tag lang ist!
Ich traue diesem Mann kein stück.
Hat man ja kürzlich erst gesehen was alles passiert ist in der Türkei (Diyarbakir)

Der ist nicht mal in der Lage die Terroristen zu "stoppen" die dort in Diyarbakir groß feiern.



Atam Atam, sen kalkta ben yatam....
 

Erato

Well-Known Member
AW: "Der türkische Mensch bringt nur Liebe und Freundschaft"

bonjour Erato



nach und nach sehe ich die Türken in Deutschland immer mehr wie ein wehleidiges Volk an.

sie sind genauso Türken, wie Obama, Bush, Reagan, Schwarzenegger, etc. Afrikaner, Irländer, Deutsch, Engländer, Franzosen sind, nämlich gar nicht mehr :idea: . In Deutschland werden sie Deutsche, in Frankreich Franzosen.

und sie haben ein Schweineglück:

momentan schreit man nach Integration :!:

die Weltgeschichte der Immigration hat schon ganz andere, schreckliche Töne gekannt! momentan rutschen die Immigrationsgastgeber noch auf die Knien vor den Migranten. ob das so bleibt :?:

(Migranten polnischer Herkunft sind wirklich integriert! Sie werden bestimmt auch künftig als Landsleute angesehen werden)

trotzdem ist die Rückkehr in die ehemalige Heimat seltenst möglich, weil man da seinen Platz aufgegeben hat, und ein Entwurzelter geworden ist.

in guten Zeiten bleibt man dort fast immer, wo der materielle Wohlstand sein Maximum erreicht. in Krisezeit sind ehemalige Landsleute in der Heimat plötzlich nachtragend

was Erdogan da versucht hat ist in meinen Augen gefährlich und verwerflich.

salut

Sorry Solresol,

ich verstehe nicht, warum Du meinen Post als Anlass genommen hast. Es klingt als wolltest Du mir widersprechen? Wenn Du meine Beiträge zu diesem Thema aufmerksam durchgelesen hättest, würdest Du verstehen, dass unsere Meinungen garnicht so weit auseinanderliegen. Ich sehe mich und viele der hier lebenden Deutschtürken längst nicht mehr als Türken und keineswegs mit der Türkei verbunden, wie es Erdogan gerne heraufbeschwören würde.

Was die Wehleidigkeit der hier lebenden Deutschtürken angeht: Ja ein Teil der hier lebenden Leute ist tatsächlich wehleidig und deshalb hat die Rede von Erdogan bei diesen Leuten genau ins Schwarze getroffen. Sie wollen sich als eine Minderheit sehen, die von Aussenstehenden nicht verstanden wird. Sprich sie sehen sich gerne iin der Opferrolle bzw. Minderheitenrolle, die den besonderen Auftrag hat das "Türkentum" in der Fremde nicht zu vergessen und weiterzuleben.

ABER: Auch hier bitte ich um Differenzierung. Es sind nicht ALLE Deutschtürken so.

Zum Rest Deines Beitrags kann ich nichts schreiben, weil ich beim besten Willen nicht verstehe, was Du aussagen willst. Dieses Problem hatte ich übrigens schon bei einigen Beiträgen von Dir und ich glaube nicht, dass es an meiner Auffassungsgabe liegt. 8)
 
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