Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

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Cindy07

Guest
AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

Was ich sehr interessant finde, ist, bzw. was mir aufgefallen ist, in der Türkei gibt es nicht so viele Demenzfälle, Alzheimer usw. Woran mag das wohl liegen, vielleicht weil die soziale Umgebung kräftiger ist. Überhaupt sind die rüstigen Rentner drüben, mehr als körperlich fit. Natürlich nicht alle, wahrscheinlich liegt es auch daran, weil viele noch auf dem Land arbeiten und bei Kopfschmerzen nicht zum Arzt rennen, oder sich überhaupt Medikamente holen. Liege ich da richtig?

hm... das müsst ein fachmann klären, ob es da zusammenhänge gibt. es stimmt aber , dass die fälle der demenzkranken sehr stark zugenommen haben.ich würde mal als laie sagen, dass da viele faktoren eine rolle spielen. dann gibts ja noch den unterschied zwischen einer altersdemenz und einer, die schon in jungen jahren auftreten kann. meine tochter arbeitet auf einer station für demenzkranke und wenn sie erzählt,kann einem schon angst und bange werden, auch daran zu erkranken. das gute ist, man bekommt es im fortgeschritttenen stadium nicht mehr mit, wie man man sich durch die demenz verändert.
 

fritztotila

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AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

Sicherlich ist es schwer Beruf u. Elternpflege miteinander zu vereinigen.

Die Eltern oder ein Elternteil müssen ja nicht rund um die Uhr bewacht werden.

Ich denke das wünschen die auch gar nicht.

Trotz der Erschwernisse denke ich dass die Bequemlichkeit eine große Rolle spielt.

Zumal viele Eltern ja noch richtig rüstig sind, trotzdem allein gelassen werden und sich einen Hund zu legen.

Meine Mutter und viele andere bevorzugen wohl ein gutes Seniorenwohnheim, denn sie wollen gar nicht den Stress, in der Familie als Kindermädchen etc missbraucht zu werden.

Alte sind offenbar ganz gern unter sich, solange das Ambiente stimmt.
 

fritztotila

Active Member
AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

Ich hätte überhaupt kein Interesse daran, von der Familie betreut zu werden.

Mit Pflegedienst kommt man noch bis in höchste Alter gut zurecht.

Ich werde mich solange wie möglich körperlich und geistig fit halten.

Wenn absehbar ist, dass nichts mehr geht, hoffe ich, soweit zu sein, mich wie ehedem die Indianer zum Sterben zurückzuziehen.

Sollte ich dazu nicht in der Lage sein, werde ich lieber selbst Hand anlegen, anstatt mit technischen/medizinischen o.a. Hilfsmitteln unnatürlich lange am Leben zu bleiben.


Das will ich auch und meinen Kindern lieber als guter Mensch in Erinnerung bleiben, als ein jammerndes Häufchen Elend, von dem es dann heißt " Sein Tod war eine Erlösung für alle"
 

fritztotila

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AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

Da irrst du dich aber gewaltig...
Willst du damit sagen,dass der größte Teil der Türken nur die Eltern bei sich halten,weil keine Mittel da sind? Was ein Schwachsinn!

Geh mal in ein Altenheim und guck mal,wie glücklich und zufrieden die Menschen da sind (Will jetzt nicht das Altenheim schlechtreden,nicht falsch verstehen).

Meine Mutter war Altenpflegerin und für sie wäre es Horror dort zu landen,es würde sie tief verletzen wenn wir sie dorthin bringen würden.
Was meinst du wieviele Menschen (auch Deutsche!) es gibt,die aufkeinenfall im Altenheim landen möchten,sondern Zuhause sterben wollen?

Das du niemanden zur "Last" fallen willst ist ja schön und gut aber es gibt Menschen,die den Elternteil niemals als eine "Last" ansehen/beschimpfen würden und kein Problem mit haben für Familie auch Karriere aufzugeben....
Alles Ansichtssache!

Bei den Heimen gibt es wohl gewaltige Unterschiede, natürlich auch preislich.
Mehrbettzimmer geht wohl gar nicht, das ist echt Horror. Meine Mutter hatte ein Zweizimmerappartment mit Balkon....da hätte sie niemand weggebracht. Gut sie hatte jahrelang drauf gespart. Kostete um die 2000 Euro im Monat.
 

sabareeshan

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AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

Zitat von Cindy07;887052 es stimmt aber :
das liegt auch daran das sobald ein alter mensch vergesslich wird gleich gesagt wird demenz, wenn ich mal bei unseren klienten anfange da haben 80% demenz als diagnose gestellt bekommen sei es vom hausarzt oder vom krankenhaus aber letzentlich haben nur gut 20% eine demenzdiagnostik hinter sich sprich nur bei den 20 % wurde eine demenz auch tatsächlich diagnostiziert und belegt
 
S

sdost

Guest
AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

Demenz ist fast ausschließlich eine Alterserkrankung. Die Türken in der Türkei haben eine deutlich geingere Lebenserwartung und sind schon deshalb nicht in dem Maße betroffen. Es wird sich mit steigendem Lebensstandart angleichen.
 

44/23

Member
AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

Also ich denke darüber, das sich "die Türken" nicht anmaßen können, diese Werte für sich zu beanspruchen, da jene Werte, die du hier ansprichst genau so deutsche Werte sind. Der Grund dafür ist simpel: Es sind einfach menschliche Werte!

Diese Werte haben sich durch die Moderne sicherlich nicht einheitlich halten können. Gerade in Ballungszentren ist dies ein Problem.

Es ist also weder "europäisiert" oder "verdeutscht" das auch türkische Familien ihre Ältesten in Seniorenheime "abschieben".

Dies hat einfach viele Gründe. Einer kann zum Beispiel sein, das es finanziell nicht möglich ist, in eine größere Wohnung zu ziehen.

Ein anderer wieder die gute medizinische Versorgung in den Heimen.



Familienzusammenhalt und das Sorgen für die Eltern sind ebenso urdeutsche Werte wie es urtürkische sind da es simpel und einfach urmenschliche Werte sind!!!!!

Aber der Einzug der Moderne, der weit vor der ach so dämonisierten Globalisierung zu setzen ist, hat sicherlich zu einem "Verfall" der Werte beigetragen, obwohl man hier Verfall deutlich definieren muß!

der Skeptiker

P.S. Dafür, das du eigentlich Zusammenführen willst, ist deine Wortwahl seit Anbeginn sehr kontraproduktiv!


Schön das sich die meisten hier sich doch um Ihre Eltern sorgen.
Ein gutes Seniorenwohnheim ist sicherlich eine gute Lösung und eine Frage des Geldes.

Da viele Rentner sich diesen Luxus nicht leisten können, wohnen Sie in kleinen Wohnungen.

Also ich sehe in meinem Wohnviertel einige Rentner, die kein soziales Umfeld mehr haben.
Immer wenn ich einen begegne, schauen Sie mir in die Augen und wollen einen Plausch.

Ich nehme mir schon ein wenig Zeit um mich mit Ihnen zu unterhalten.
Wenn ich dann frage ob Sie Kinder haben, bekomme ich zu hören ja aber die melden sich nicht mehr.
Die Kinder studieren nicht in Australien oder sonst wo und haben Ihre Eltern einfach vergessen.

Und genau das meine ich!!!

Das Familienzusammenhalt und das Sorgen für die Eltern urdeutsche Werte wie
es urtürkische sind ist unbestritten.

Jedoch lastet auf türkischen Kindern, traditionell eine ewige Pflicht die übersetzt aus folgender Sage hervorgeht:

„Das Recht deiner Eltern an Dir, kannst Du selbst mit tragen deines Elternteils
auf deinem Rücken bis nach Mekka nicht gut machen“

Ob dies aus dem Koran stammt weiß ich nicht. Vermute ich sehr stark.

Daher ist auch ein „gutes Seniorenheim“ eine Abschiebung und Schande in der türkischen Gesellschaft.

Deshalb versuchen wir unabhängig davon ob die Eltern sich in ihren jungen Jahren,
gut oder schlecht für uns gesorgt haben, Sie im Alter nie emotional zu verletzten.

Wir verstehen einen Seniorenheim als den baldigen Tod durch Kummer des betroffenen Elternteils.

Aus der Sage sind wir verpflichtet unter welchen Umständen auch immer auch bei
Einzug der Moderne die Eltern zu Pflegen.

Da es bei schwerkrankem Elternteil tatsächlich zu Überforderungen kommt,
sind Streitigkeiten zwischen Geschwistern vorprogrammiert.

Trotz dieser Streitigkeiten funktioniert die Pflege, man verhandelt und einigt sich irgendwie zu einer Lösung.

Selbstverständlich gibt es auch hier Ausnahmen, auch bei uns gibt es verlassene Eltern.

Jedoch ist die Relation zu Europa deutlich differenzierter.

Die verlassenen Eltern finden jedoch meist Unterstützung und Geselligkeiten in
Ihrem Umfeld, auch in einer Großstadt.

Da gilt dann die Sage: Sei Wohltätig (Sevap) und erzähle es niemanden.
Keiner muss es wissen denn Gott sieht es ja.

Man möchte sich mit dieser Wohltat ein Verdienst für das Leben nach dem Tod schaffen um in das Paradies zu kommen. Die Türken/Moslems glauben wie die alten Ägypter an das ewige Leben nach dem Tod wenn man die Prüfungen besteht!

Das bedürftige Menschen trotzdem von der Gesellschaft allein gelassen werden ist daher sehr selten.

Deshalb gibt es kaum alte Menschen die sich ein Hündchen anschaffen,
weil Sie niemanden mehr haben, nicht mal die guten Nachbarn.

Das ist jedoch das Straßenbild in Europa, Rentner mit Hündchen an der Leine.

Wenn ich mir dann noch vorstellt, das diese Menschen vollkommen auf sich allein gestellt sind und das mit der Ernährung, Kochen, Haushalt, Krankheit usw. also unzumutbares Leben!

Wie ich schon zu anfangs geschrieben hatte.
Es gibt viele Sterbefälle die erst nach Wochen in Ihrer Wohnung entdeckt werden.

Ich verallgemeinere nicht.
 

Eskiya

New Member
AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

Ich glaube hier sind viele die sich einfach einreden das Altenheime schön sind für die Eltern und das die Eltern ehh hin wollen um den Kindern keine Belastung zu sein. Jeder der so spricht bitte ich nur mal für einen Monat oder auch nur eine Woche in einem Altenheim zu arbeiten. Ich hab da einige Jahre nicht in der Altenpfege sondern im Haustechnischen Bereich gearbeitet und was ich da nur beim stündlichen Arbeiten in den verschiedenen Abteilungen gesehen hab, verschlägt jemanden die Sprache. Oder man sagt sich weiter das wird den Eltern schon gefallen. Und erzählt mir nicht ihr könnt nicht wegen dem Job das machen wieviel stunden arbeitet ihr am Tag 16 oder was, man muss eben einige Jahre was opfern, nennt sich Generationen vertrag sonst hättet ihr eurer Kind ja irgendwo hin geben können damit sich da welche um Arschabwischen kümmern.

Ich sag mir das so meine Eltern haben damit verbracht mich hosenscheißer großzuziehen im gegenzug begleite ich sie in die Ruhe.

mfg Eskiya
 
M

mängelexemplar

Guest
AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

Prinziell würd ich meinen, dass nichts gegen das Konzept Altersheim spricht.
Viele Menschen haben vielleicht nicht mehr die Kinder, die Zeit und Lust haben die Eltern zu betreuen, aber einige haben auch einfach gar keine Kinder oder Angehörige.
Es ist auf jeden fall ein Ort, wo Menschen sein können, mit "gleichaltrigen" und der Versorgung die sie benötigen.

Jedoch sieht oft die Realität anders aus, oft werden die Menschen lieblos "abgearbeitet", zumin. hatte ich die Erfahrung.

Aber ich finde es im großen und ganzen auch als selbstverständlich, dass man sich um die Eltern kümmert, so wie sie es getan haben als wir noch Erziehungs- und Pflegebedürftig waren.
Klar ist es was anderes, wenn ein Elternteil z.B. an Demenz usw. leidet. Oft ist es auch ohne medizinische Kenntniss gar nicht machbar eine Person zuhause zu pflegen.
Aber nicht jeder Senior ist gleich Pflegebedürftig, sondern brauchen nur eine leichte Betreuung, soziale Wärme usw.
Dieses "Für jemanden dasein", aber das kann man auch, wenn ein Elternteil im Altersheim ist.
Aber das ist halt allgemein ein großes Problem, man hat einfach keine Zeit und lust mehr für andere Menschen da zu sein. Egal, ob Eltern oder sonstwer.
Man ist mit sicher selbst schon überfordert....

Ansonsten muss man alles individuell betrachten, eine Ideallösung oder wie auch immer gibts da nicht.

Meine 2 Cents zu den Thema!

LG
 

solresol

Gesperrt
AW: Deutschland und die Altenheime, unangenehmes Thema?

bonjour

man verwechselt hier

-Altenheime

und

-Pflegeheime!

natürlich spricht ENORM VIEL gegen Altenheim. das ist eine widerliche Notlösung!

unsere Gesellschaft ist krank!

mit wesentlich weniger Aufwand hat man früher auf dem Dorf mit dem Kopf gearbeitet und gedacht.

die junge Generation bekam das grosse Haus. die zurückgezogenen Eltern in Rente ein kleineres Altenhaus oder Wohnung.

speziell unsere Städteplanung ist total unfähig und kultiviert eine Gesellschaft des Egoismus, wo nur noch Geld zählt:

Menschen, auch krank, können sehr lange

entsprechend ihrer Lebensgewohnheiten

sich selbst versorgen. die meisten brauchen keinen Heimplatz sondern betreutes Wohnen, dass heisst eine entsprechend kleinere Wohnung in welcher man sich auch etwas behindert bewegen können, wo die Dusche einen Duschstuhl aufnehmen kann, wo das Klo geeignet ist, eine Erhöhung zu erhalten, wo die Schalldämmung an der Tatsache angepasst ist, daß alte Menschen eher taub sind, und sonst die ganzen Nachbarn beschallen, wo der Aufzug, bei mehrstöckiger Konstruktion auch einen Rollstuhl aufnehmen kann und zu jeder kleinen Wohnung zumindest eine winzige Terrasse für eine Pflanze plus einen Topf Petersilie vorhanden sein muss, und alles mit einem Service-Flur für rationelle Arztbesuche, Putzpersonalgänge, und sonstiger Hilfe, kein "Gewinkel" wo jeder Stunden braucht, um Hilfe zu geben.

wir hatten eine 93 j. Nachbarin, die sich allein versorgt hat, bis zum Ende. nur 2 Mal in der Woche eine Putzfrau, und man Frau ist täglich vorbeigegangen, um zu nachzusehen, ob irgendwie eine Notsituation aufgetreten ist. warum sollte man solche Leute zwangsweise für 20 Jahre in einem Sterbegefängnis einparken.

heute sind auf Grund der Versicherungen die Heime, genauso wie die erzwungenen Erwachsenenbildungsmaßnahmen, eine Riesengeschäft geworden, wo ein paar schlauer Unternehmerfamilien einen bombastischen Profit auf Kosten der "Objekt" und eines unterbezahlten und oft gestreßten Personals machen.

der Grundfehler liegt aber bei den Gemeinden und Planungsinstitutionen (Bauamt) vermutlich in Abwesenheit von vernünftigen Vorschriften:

man müsste Bauvorhanden vom Vorhandensein einer ausreichenden Mixtur an Wohnungen aller Arten abhängig machen, genauso wie man das bei einigen Berufen macht, wo man die Niederlassung weiterer Kandidaten begrenzt, wenn es schon mehr als genug gibt.

hier müsste man umgekehrt verfahren und das lukrative Bauen von Wohnungen etc. in Abwesenheit von ausreichen Wohnungen für alte Menschen und Paare (die auch diese Probleme antreffen, Rollstuhl, Krücken für den einen, usw.) blockieren.

wir wissen genau, daß die Bevölkerung derzeit enorm altert, aber wir tun gar nichts. die grossen Wohnungen für kinderreiche Familien werden von alten Menschen nicht frei gegeben, weil ein Umzug und Renovierung für sie zu teuer käme und eine unangemessene Reduzierung der Altersversorgungsgelder nach sich ziehen würde (die Umzugskosten sind explodiert, genauso die Malerkosten; welcher Malermeister fährt noch in VW-Käfer, keiner. Der Handwerk beansprucht auch Wohlstand, ist begreiflich, die Frage ist nur in welchem Ausmaß). die jungen Familien können sich kaum noch anständigen Wohnraum beschaffen. in 40 qm kann man nicht mehr zu viert leben!

es ist ein politisches Problem: die Wirtschaft will sich nur mit denjenigen befassen, die derzeit viel Geld verwalten. es sind die Ehepaar, wo die Kinder gerade erwachsen werden, und beide verdienen können, weil man keine Kleinkinder mehr im Haus hat. für diese Clientele plant man Luxus, weil nur über scheinbarer Luxus eine Verdienstoptimierung möglich ist.

dafür gäbe Planungsbehörden und Gemeindeverwaltungen, aber sie machen sich zum Komplize der Geschäftstreibenden:

in 4 Wochen ist es Weihnachten :idea:

salut
 
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