Die Ukraine in der Krise

Alubehütet

Well-Known Member
Die Frage ist, reicht es der Ukraine, zum Status zurückzukehren vor dem 24. Februar, oder sagt sie, der Krieg hat schon 2015 begonnen, jetzt wollen wir dann gleich auch Donbass und Krim zurück? Wenn letzteres, wie teuer wird das? Das würde gleichbedeutend mit einem Rücktritt Putins.

Für Ersteres bin ich auf jedem Fall. Bei letzterem bin ich sehr skeptisch, weiß ich zu wenig über die militärische Situation auf beiden Seiten.
 

EnRetard

Well-Known Member
Die Frage ist, reicht es der Ukraine, zum Status zurückzukehren vor dem 24. Februar, oder sagt sie, der Krieg hat schon 2015 begonnen, jetzt wollen wir dann gleich auch Donbass und Krim zurück? Wenn letzteres, wie teuer wird das? Das würde gleichbedeutend mit einem Rücktritt Putins.

Für Ersteres bin ich auf jedem Fall. Bei letzterem bin ich sehr skeptisch, weiß ich zu wenig über die militärische Situation auf beiden Seiten.
Alles, was die UA zurückerobert, ist Schutt, vermint und voller Leichen. Aber bitte sehr, wenn die Yanks die Zeche bezahlen...
 

Msane

Well-Known Member
Das Interesse der USA ist klar: Die Russen dauerhaft in einem neuen Afghanistan zu binden.

Gleichzeitig hat man für Europa und ganz besonders für Deutschland, durch die Sanktionen in ein wirtschaftliches Afghanistanszenario erschaffen.

Europa ist dadurch von seinem natürlichen Rohstoff- und Energielieferanten Rußland abgeschnitten und muss sich alles zu überteuerten Preisen
auf den internationalen Märkten zusammenkaufen.
So schaltet Washington geschickt wirtschaftliche Konkurrenten aus.

Die USA und GB sanktionieren hautpsächlich Personen, sprich es kostet sie nichts... während von Deutschland und anderen EU Staaten erwartet wird den
vollumfänglichen Schaden der Sanktionen zu tragen.


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Alubehütet

Well-Known Member
Gleichzeitig hat man für Europa und ganz besonders für Deutschland, durch die Sanktionen in ein wirtschaftliches Afghanistanszenario erschaffen.
Fairerweise: Haben sie nicht. Deutschland hat sich die Nord Stream-Falle selbst geschaffen, gegen den Widerstand insbesondere aller US-Administrationen, auch schon der Obamas. Die USA haben stets viel daran gesetzt, Alternativrouten zu schaffen, namentlich über die Türkei. Das Röhren-Erdgas-Geschäft ist seit Brandts/Schmidts Tagen ein Erfolgsmodell deutscher Entspannungspolitik, an dem wir starrsinnig festgehalten haben. Plausible Verschwörungstheorie, die Ihr da habt, stimmt nur nicht. Alufolie gelegentlich erneuern, laßt euch das raten!
 

EnRetard

Well-Known Member
Klar wären wir in einer stärkeren Position, wen wir uns nicht einseitig von Russland abhängig gemacht hätten. Unverzeihlich, spätestens ab 2014 hätten wir das korrigieren müssen. Aber weil das so ist, hätten wir uns bei den Waffenlieferungen und Sanktionen zurückhalten müssen. Wenn man eine Million ukrainischer Geflüchteter aufnimmt, muss man sich nicht von den Melnyks und schon gar nicht von der polnisschen Piss am Nasenring durch die Manege zerren lasssen .
 

Alubehütet

Well-Known Member
Klar wären wir in einer stärkeren Position, wen wir uns nicht einseitig von Russland abhängig gemacht hätten. Unverzeihlich, spätestens ab 2014 hätten wir das korrigieren müssen.
Sehe ich genau so. Bin sehr gespannt, wie Frau Merkel das in ihren Memoiren begründen wird. Sie galt als vehemente Gegnerin von Nord Stream I, gab irgendwann zähneknirschend zu, naja, unterschriebene Verträge sind einzuhalten. Und hat dann Nord Stream II unterschrieben?
Aber weil das so ist, hätten wir uns bei den Waffenlieferungen und Sanktionen zurückhalten müssen.
Verstehe ich überhaupt nicht jetzt. Weil wir den Fehler gemacht haben, der als solcher ab 2014 erkennbar war, sollten wir ihn weiter machen? Uns von Putin erpressen lassen, weil wir nun mal erpressbar sind, oder wie?


Leute. Rußland hat das Bruttosozialprodukt von Spanien. Wir kommen ohne Großbritannien in der EU klar, wir werden erst Recht klarkommen ohne Rußland als Handelspartner. Die sind sogar militärisch ein Scheinriese, der immer kleiner wird, je näher er der Ukraine kommt; wirtschaftlich ist das sowieso ein Zwerg. Die Frage ist, wer bei uns die Lasten trägt. Ob Golfplätze nicht mehr bewässert werden oder städtische Schwimmbäder.
 

Msane

Well-Known Member
Fairerweise: Haben sie nicht. Deutschland hat sich die Nord Stream-Falle selbst geschaffen, gegen den Widerstand insbesondere aller US-Administrationen, auch schon der Obamas. Die USA haben stets viel daran gesetzt, Alternativrouten zu schaffen, namentlich über die Türkei. Das Röhren-Erdgas-Geschäft ist seit Brandts/Schmidts Tagen ein Erfolgsmodell deutscher Entspannungspolitik, an dem wir starrsinnig festgehalten haben. Plausible Verschwörungstheorie, die Ihr da habt, stimmt nur nicht. Alufolie gelegentlich erneuern, laßt euch das raten!

Die Energiesicherheit Europas in die Hände Erdogans zu legen halte ich für eine ausgesprochen schlechte Idee, da ziehe ich Nordstream vor.


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EnRetard

Well-Known Member
Verstehe ich überhaupt nicht jetzt. Weil wir den Fehler gemacht haben, der als solcher ab 2014 erkennbar war, sollten wir ihn weiter machen? Uns von Putin erpressen lassen, weil wir nun mal erpressbar sind, oder wie?
Hast du den Knall nicht gehört? Uns fliegt hier alles um die Ohren. Ein Viertel der Bevölkerung, mindestens, wird durch die gestiegenen Heizkosten und die übrige Inflation in Existenznöte kommen. Die Kaufkraft stürzt ab. Der Konsum ebenso. (Porsche-Chris fällt nichts anderes ein als seine Wähler*innenschaft zu bedienen. Und der schwächste Bundeskanzler aller Zeiten führt nicht, das kommt natürlich noch dazu).
 
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