Bintje
Well-Known Member
Auch wenn es nicht mehr gefragt ist, Entwicklungen in größeren Zusammenhängen zu betrachten und vormalige politische Entscheidungen lediglich seit dem 24. Februar 2022, dem Tag des Kriegsbeginns, rückwirkend zu beurteilen, würde ich gern kurz daran erinnern:
Stand: März 2019. Kann man gar nicht oft genug lesen. Deutschland rutscht also mit dem Ankauf von teurem LNG von einer energiepolitischen Abhängigkeit in die andere - genau, wie die USA es sich vorgestellt und mit viel erdenklichem Druck durchgesetzt haben, weil Putin ihren Absichten mit seinem Überfall auf die Ukraine entgegenkam. Es mag paradox klingen, aber Biden erntet m.E. momentan, worauf Trump hingearbeitet hat. Und übrigens auch schon Obama vorher, wenn ich es richtig erinnere ...
Wie auch immer, das lange Festhalten an Nord Stream 2 hat zumindest eine Art politischen Gegendruck zum beständigen Druck aus Washington in Form größerer Unabhängigkeit von überschüssigem US-Fracking-Gas ermöglicht. Das fand ich bei allem Zorn über das Umweltdesaster, das es bedeutete, die Pipeline durch Meeresschutzgebiete zu ziehen, zwar einigermaßen schlau, ist aber jetzt hinfällig. Die Pipeline liegt in der Ostsee und wird auf Dauer verrotten. Auch dafür zahlen wir mit höheren Heizkosten und einer Gasumlage, die in meinen Augen so ziemlich das Asozialste ist, was die Ampel sich ausdenken konnte.
En Retard fragte nach konstruktiven Vorschlägen. Ich habe keine - außer beispielsweise den, gefälligst Nord Stream 2 zu öffnen, bis Deutschland sich endlich aus Erneuerbaren speisen kann, und zweitens: den ideologischen Mistdreck beiseite zu lassen und pragmatisch vorzugehen. Es wäre nur legitim.
Ja, Russland ist böse!, aber die USA sind nicht deshalb echte Freunde. Ich finde, das sollte man auch nicht vergessen.
LNG: Deutsche Gaskunden sollen Donald Trumps Terminals bezahlen
Nach der massiven Kritik an der Gaspipeline Nord Stream 2 will die Bundesregierung US-Präsident Trump entgegenkommen: Deutsche Gaskunden sollen nach SPIEGEL-Informationen den Bau von Terminals für amerikanisches Flüssiggas mitfinanzieren.
www.spiegel.de
Stand: März 2019. Kann man gar nicht oft genug lesen. Deutschland rutscht also mit dem Ankauf von teurem LNG von einer energiepolitischen Abhängigkeit in die andere - genau, wie die USA es sich vorgestellt und mit viel erdenklichem Druck durchgesetzt haben, weil Putin ihren Absichten mit seinem Überfall auf die Ukraine entgegenkam. Es mag paradox klingen, aber Biden erntet m.E. momentan, worauf Trump hingearbeitet hat. Und übrigens auch schon Obama vorher, wenn ich es richtig erinnere ...
Wie auch immer, das lange Festhalten an Nord Stream 2 hat zumindest eine Art politischen Gegendruck zum beständigen Druck aus Washington in Form größerer Unabhängigkeit von überschüssigem US-Fracking-Gas ermöglicht. Das fand ich bei allem Zorn über das Umweltdesaster, das es bedeutete, die Pipeline durch Meeresschutzgebiete zu ziehen, zwar einigermaßen schlau, ist aber jetzt hinfällig. Die Pipeline liegt in der Ostsee und wird auf Dauer verrotten. Auch dafür zahlen wir mit höheren Heizkosten und einer Gasumlage, die in meinen Augen so ziemlich das Asozialste ist, was die Ampel sich ausdenken konnte.
En Retard fragte nach konstruktiven Vorschlägen. Ich habe keine - außer beispielsweise den, gefälligst Nord Stream 2 zu öffnen, bis Deutschland sich endlich aus Erneuerbaren speisen kann, und zweitens: den ideologischen Mistdreck beiseite zu lassen und pragmatisch vorzugehen. Es wäre nur legitim.
Ja, Russland ist böse!, aber die USA sind nicht deshalb echte Freunde. Ich finde, das sollte man auch nicht vergessen.