Da versucht man nun jemandem zu erzählen, wie besonders er ist, und bekommt von ihm als Antwort zu hören, wie gewöhnlich man doch selbst sei: Du glaubst gar nicht, wie oft ich das zu hören bekomme....*grinsendes kopfschüttel*
Vom Konzept der Seelenverwandtschaft halte ich nicht sonderlich viel. Ich denke, die Liebe benötigt Gemeinsamkeiten ebenso sehr wie Unterschiede und Reibungspunkte, die Nähe ist ebenso wichtig wie die Distanz und Entfernung, das Streicheln der Gänsehaut ebenso wie das Zwicken, das wie ein Stromschlag den ganzen Körper durchfährt.
Es ist auch nicht so wichtig, welche Interessen man hat und wie wichtig sie einem sind. Es reicht völlig, wenn der Mensch dahinter wichtig ist und weitergeredet werden kann, man sich daran erfreuen kann. Vor allem muss ein Mensch sich dabei wohl selbst wichtig sein können, denn es ist nur schwer vorstellbar, einem anderen das zukommen zu lassen, was man sich selbst doch verwehrt.
Liebe gibt es im Grunde nur in seiner echten, seiner elektrisierenden, seiner alles einnehmenden und umfassenden Version. Mal ganz ehrlich: was kümmert es Deinen Kaffee, aus welchen möglichen und unmöglichen oder bewussten und unbewussten Gründen der nette Kerl ihn mit Dir schlürfen möchte. Kommt es nicht vielmehr nur darauf an, wie Du selbst dabei empfindest, und zwar just in diesem Moment, ganz unabhängig davon, ob die weiße Hochzeit oder das trashige Leben, das er Dir verspricht, morgen nun stattfindet oder nicht. Was hat eine Kosten-Nutzen-Rechnung oder irgendeine Zukunftsplanung mit Liebe zu tun.