Ich würde sowas nicht schreiben wenn ich es ja nicht selber während meiner Aufenhalte in Spanien und in den USA erlebt hätte - ich war für meine eigene Integration (die ich für mich als Einfügen in die Gesellschaft verstehe) verantwortlich war. Ich ahtte in spanien einen job und musste öfters zu Ämtern - da war es mein ureigenes Interesse Spanisch zu lernen ( es war übrigends noch zu Francos Zeiten) um überhaupt klar zu kommen - und ich brauchte es um Lebensmittel zu kaufen - das ginge zwar zur Not noch auf dem markt mit Händen und Füßen - aber spätestenz beim Händler um die Ecke ist es vorbei damit!.Da bedeutet Integration, Sprache lernen, damit man z.B. den Postboten auch versteht!
In den USA war es noch problematischer - an einer Uni kommt man mit dem Schulenglisch nicht weit und bei mir kam dazu, dass die Spieler und Coaches auch noch häufig die scheußlichsten Dialekte sprachen und wenn ich die nicht verstand, bzw. mich bei denen nicht verbal verständlich machen könnte, dann hätte ich keine Chance auf einen Abschluß als Trainer - bzw. würde von den Spielern nicht ernst genommen - da ist Integration überlebenswichtig!
Will sagen - die Integration muss zuerst von dem Willen des zu Integierenden ausgehen!!!
Und anders herum. 1971 bekam mein Ausbildungsbetrieb den ersten türkischen Mitarbeiter. Einen Mann aus dem tiefsten Anatolien. Mit keinerlei Deutschkenntnissen. Mein Chef beorderte mich dazu, ihn die ersten Wochen zu betreuen. Er bekam ein kleines möbliertes Appartment und ich zog, bewaffnet mit einem kleinen Wörterbuch los und kaufte mit ihm ein, sorgte nach seinem ersten Lohn für ne Überweisung in die Türkei usw. Das Ganze ging so 6 Wochen lang, dann hatte er die ersten Worte im Kopf und konnte mit Küche und Toilette was anfangen. Er war im Übrigen ein guter Arbeiter und als ich 2 Jahre später die Lehre um hatte,sprach er schon fließend Deutsch!
Werner
