Allerdings sehen wir, dass in der TR ein interner Bürgerkrieg tobt. Teilweise aus etnischen Interessen, teilweise auf Grund der ISIS Besetzung des Iraks und Teile Syriens und Teilweise auch wegen der ganzen Flüchtlingspolitik.
Anders formuliert: Die EU schaut bei den ganzen Menschenrechtsdingen, die gerade in der TR ablaufen, weg und das rächt sich jetzt.
Den Bürgerkrieg hat Erdogan billigend in Kauf genommen, als er ihn nach dem Anschlag in Suruç entfachte. Denn statt den IS zu bekämpfen startete er das Manöver Präventionskrieg gegen kurdische Sozialisten, die womöglich den Anschlag des IS gegen ihre Jugend zu rächen gedachten. Was diese ja auch taten mit einem Anschlag auf die türkische Polizeistation, welche sie der Kollaboration mit dem IS bezichtigten. Und daß Dorfpolizisten im Südosten der Türkei sich vielleicht mit aufrechten Muslimen näher verbunden fühlen als mit Sozialisten oder sonstigem linken Gesocks, egal woher sie kommen, würde mich nicht überraschen. Gerade Dorfpolizisten dürften auch schmiergeldanfällig sein, jedenfalls im Rest der Welt.
Die EU schaut nicht weg, muß aber irgendwie mit ihren rechtsextremen Kräften fertig werden. Ihr wäre ein weniger nervöser Erdogan und eine wehrhaftere Türkei gewiß lieber. Wenn die Türkei nämlich im Bürgerkrieg versinkt, war's das mit der Rückführung der illegal Geflüchteten (seltsame Wortschöpfung btw, denn niemand der flüchtet, kann illegal sein, solange Selbstmord noch nicht Gesetz geworden ist).
Wenn Erdogan Geld für Flüchtlinge will, muß er sie auch faktisch zurücknehmen können. Wenn er Krieg im Land hat, fällt er als Flüchtlingslager aus. No money.
De facto sieht es so aus: Die Touristen werden immer weniger und die Flüchtlinge immer mehr. Und was tut die türkische Regierung? Weitere Militäraktionen im Südosten und Maulkorb im Westen. Also immer mehr Flüchtlinge und immer weniger Geld.
So dumm war noch nicht einmal der Frühkapitalismus.