AW: wer kann mir ein Gedicht ins Türkische übersetzen.
Lieber zerd, oh nein , keineswegs würden die Zwischenrufer mich davon abhalten, neue Lieder zu singen oder auch das schon Gesungene als Wurzel unserer Gedanken zu verwerfen. Zu unterlassen, das wäre um dem Nichtstun einen anderen Namen zu geben- genau das Gegenteil zu tun, dies meine bisherigen Aussagen in Frage stellen würde...
Eher bezog sich mein Einwurf auf die Ermutigung der so vielen Leser ( siehe nur die Hits an! ) diesen ungewöhnliche Weg als eine Überdenkung zu ermöglichen, das der eine Vers, der schon verklungen ist, Platz für neue Verse macht. Viele dieser Verse sind ja schon längst geschrieben , tief im Inneren des Wissens um die Antworten. Nein , ängstigen würde mich nichts, den Furcht macht klein. Selbst ein kleiner Dialog, ein Aufeinanderzugehen , gleich welcher Natur ist eine Bereicherung in meinem ganz persönlichen Lebens. Die ganz menschliche Neugier hat hier gesiegt, die Überwindung ETWAS zu sagen , ich denke zu Bewerten fehlte die Möglichkeit der Abwägung oder des Vergleichs... Denn das ist es , was ich meine: eine Beunruhigung auslösen... Wir stehen für das was wir sagen- und das war ,ohne die Idendität preiszugeben, der zentrale Punkt dieser unserer Wahrheiten. Und je losgelöster die Entscheidungen unsererseits sind, um so weniger wird man abwägen müssen, ob Rücksichten bei existenziellen Wahrheiten angebracht wären Ich erinnere mich an den Reiz des Absurden von Worten ( wobei Worte austauschbar geworden sind gegen Handlungen) , an eine schon erkennbare Unmöglichkeit ... es ist die Tür zum Außergewöhnlichen- doch auch diese Tür wird, wenn man anklopft, geöffnet. Solange man die Türschwelle nicht betreten hat , stellt man keine Bedingungen an den Gastgeber und nimmt das Mögliche und Unmögliche nicht wahr! Erst wenn man die Schwelle überschreitet, wird man der Dinge gewahr...Und ich möchte immer Türschwellen überschreiten ! Sie öffnen mir eine Welt , in der Menschen wie Du und ich eine humusreiche Erde vorfinden, auf der die Gedanken gedeihen können.. Mag sein, das alles was ich sagen will im Widerspruch steht zu den Folgen, die daraus entstehen.
Doch in diesem Widerspruch lerne ich und erfahre ich die Wahrheit. Oder die Wahrheiten... Welche Wahrheit ? Die die es nicht gibt? Mit der Wahrheit durch die eine Berührung zweier unterschiedlicher Aussagen oder zweier Wahrheiten erkannt wird , wird nichts wahrer oder reiner ! Nur das Verhältnis unserer Aussagen zueinander ist das , was wahr ist. Ich nenne dies lieber Wahrhaftigkeit, die eine Chance erhalten hat, auf verschlungenen Wegen , dem Zufall überlassen-oder der Unabänderlichkeit – hier aufleben kann in Form von Dialogen ; wie könnte ich sie ihrem Reiz entheben? Spreche ich vom Rahmen, dann spreche ich als Malerin, die die Schönheit oder die Attraktivität des Gemalten durch die Umrahmung verstärken will, wie im Barock, als zeitweise nur der Rahmen Gewicht hatte im Wertegfühl. Spreche ich vom Rahmen, dann spreche ich als Dichterin, die die Kommata und Punkte schon weglassen kann, weil sie sicher ist um das Begreifen und Verstehen dessen, was der Vers aussagen will, mein Gegenüber rahmt meine Worte ein und bündelt diese losgelösten Worte zu seinem ganz eigenen Bouquet. Spreche ich vom Rahmen, dann spreche ich als Mensch, welcher dem ihm Begegnetem die Möglichkeit gibt, dieses Enigma in einer Weise zu „be“-greifen, ohne den Zauber des Geheimnissvollen zu entwirren...
Wie könnte ich dies aus meinen Händen gleiten lassen...ob Zwischenrufe...
l. g. Mar