AW: wer kann mir ein Gedicht ins Türkische übersetzen.
lieber zerd, dieses vermeintliche Chaos im Strudel der Farben ; Formen und Bewegung scheint nichts anderes zu sein als die Gleichzeitigkeit der Dinge , die nichts anderes zu vermitteln versucht als ihre absolute Berechtigung in diesem Tanz alle Elemente der Darstellung aufzubieten. So das Leben ein kleiner Ausschnitt des Ganzen wäre , ein Molekül, ein Gen, welches alle Information in sich trägt und obwohl zur Gleichzeitigkeit möglich, doch auch zur Verzögerung , und sei es über Jahrzehnte hinweg bevor die Natur sie in Anspruch nimmt. Dem Naturgesetz können wir kaum ausweichen, wohl aber Spiegel sein. Das Bild , was in Deinem Inneren Du aufbewahrt hast, könnte in vielem beschreiben, was in Menschen vorgehen mag. Die Klarheit eines Bildes muss nicht die Klarheit des anderen Bildes sein, wenn man erkennt und begreift. Im inneren Auge eines Seelen/ Lebens/Emotionswirbels , oder dem ruhenden Zentrum könnten auch zwei Wahrheiten behaust sein- Ruhe als Zeichen des Stillstandes oder Ruhe als Zeichen zum Start der Bewegung.
Da der Mensch allen Gesetzmäßigkeiten zum Trotz
eher metaphysisch orientiert ist, werte ich diese Ruhe als Triebkraft, wissen in Bewegung zu verwandeln. Und obwohl wir wissen, das wir Gott nicht finden können, indem wir Rätsel lösen, bleibt dieses „unruhige Ruhen“ unsere einzige Erkenntnis, daß es weiter geht. Hier müssten der innere und äußere Antrieb eine gleichwertige Rolle spielen , ( besonders gut sichtbar in der Moderne , besonders , um nicht mit Farben zu malen ,denke ich an Strawinsky’s Le sacre du printemps) wir würden sonst die Kunst in Frage stellen, die sich von dem allen nährt.
Es ist nicht Zufall das ich gerade jetzt eine Gleichzeitigkeit von Situationen erfahre, die in dieser Dichte und Fülle mich fast ängstigen müssten. Im fast gleichen Atemzug wie ich Dir hier begegnet bin , finden viele Dinge nach einer richtigen Brachzeit statt ; überdies entwerfe ich eine Fotoinstallation über Istanbul- und sogleich würde sich jedem die Frage aufdrängen , wärest Du nicht zerd, was das hiermit zu tun hätte. Sehr viel, fast alles. Die Aussergewöhnlichkeit der Präsentation ist eine Mehrdimensionalität, sie geht über das Betrachten hinaus, mit Düften begleitet ... angeregt durch Bilder einer Stadt, die fast immer in der Dämmerung aufgenommen wurden- rot ist die bestimmende Farbe, die Glut des Himmels , wenn wir es so nennen wollen. Rot , die Farbe die aufregend , sinnlich und alarmierend ist... Sie ist eine innere Farbe, sie ist das Magma des Herzens . Dieses Rot greift nach mir ; assoziiert Farbe , Sprache, Wort , Duft ... Vernebelt es mir die Sinne? Plötzlich trägt man sein inneres Kleid nach außen gewandet ... das ruhende Zentrum hat sich scheinbar aufgelöst, jetzt dürfte ich also nicht EINSICHTIG sein , sondern mein peripherisches Sehen ist ALLEN Reizen gleichzeitig ausgesetzt.
Da ist man ob der vielen Reize , Komplexität vorgaukelnd, sicher Täuschungen ausgesetzt, denen Korrekturen folgen können- doch folgte ich den Spuren der Maya-Mythologie , dann ist die Welt eingekehrt bei mir, zumindest im Jetzt. Da Du zerd bist, weiß ich , das Du mit diesen Fragmenten der Aussagen die solche Splitterbrüche sind, sicher umgehen kannst .
l.g.Mar
„ ich sehe in der tatsache, die würfel zu werfen und mich auf die affirmation einer geahnten wahrheit einzulassen, so ungewiss sie auch sein mag, den daseinsgrund meines lebens...
wenn ich mich denke, sucht sich mein denken im geiste eines neuen raumes. Ich bin auf dem mond wie andere auf ihrem balkon. In den klüften meines geistes nehme ich an der planetarischen gravitation teil. das leben wird weitergehen, die ereignisse werden sich entwickeln , die geistigen konflikte sich lösen, und ich werde daran nicht mehr teilhaben. „ Artaud