Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

blackcyclist

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AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Opfer von Vertreibung durch Krieg oder andere Ursachen gibt es millionenfach. Weshalb ausgerechnet die Vertriebenen - Verbände in der BRD hier ein Sonderrolle einnehmen sollen kann ich nicht nachvollziehen. Sie sind nicht besser oder schlechter als die Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa strömen.

Es macht schon einen kleinen Unterschied, ob da ein paar arabische Wohlstandsflüchtlinge vor einer korrupten Regierung fliehen oder ganze Familien mitten im Winter vor einer Armee fliehen, die zwar durchaus berechtigt Rache üben will, aber diese Rache dann vor allem an Kindern und Frauen austobt.

Ich habe keine Hassgefühle gegenüber Polen oder Russen und ich will auch ganz sicher nicht nach Schlesien ziehen, aber die in linken Kreisen weit verbreitete Meinung, die Vertriebenen sollen sich nicht so haben, finde ich zum Kotzen. Die Vertriebenen waren weder alle Nazis, noch sind sie es heute und ganz sicher interessiert 95% dieser Menschen nicht, was die Vertriebenenverbände für Politik machen.
 
M

Mein_Ingomann

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AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Es macht schon einen kleinen Unterschied, ob da ein paar arabische Wohlstandsflüchtlinge vor einer korrupten Regierung fliehen oder ganze Familien mitten im Winter vor einer Armee fliehen, die zwar durchaus berechtigt Rache üben will, aber diese Rache dann vor allem an Kindern und Frauen austobt.

Ich habe keine Hassgefühle gegenüber Polen oder Russen und ich will auch ganz sicher nicht nach Schlesien ziehen, aber die in linken Kreisen weit verbreitete Meinung, die Vertriebenen sollen sich nicht so haben, finde ich zum Kotzen. Die Vertriebenen waren weder alle Nazis, noch sind sie es heute und ganz sicher interessiert 95% dieser Menschen nicht, was die Vertriebenenverbände für Politik machen.

Du übernimmst gerade die Argumentation der selbsternannten Vertriebenenverbände, die ähnlich argumentieren: "Alle anderen sind Wirtschaftsflüchtlinge, nur wir sind die einzig wahren Kriegsflüchtlinge".
Genau das macht deren Forderung nach einem eigenen Gedenktag so unglaubwürdig.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Du übernimmst gerade die Argumentation der selbsternannten Vertriebenenverbände, die ähnlich argumentieren: "Alle anderen sind Wirtschaftsflüchtlinge, nur wir sind die einzig wahren Kriegsflüchtlinge".
Genau das macht deren Forderung nach einem eigenen Gedenktag so unglaubwürdig.

Ich übernehme überhaupt nichts.

Meine Oma ist mit einem Handwagen und 3 kleinen Kindern ganz sicher nicht vor einer Wirtschaftskrise geflüchtet.

Ich brauche diesen Gedenktag nicht und habe auch sonst mit irgendeinem Vertriebenendingsbums nichts am Hut, aber deine Verharmlosung des Flüchtlingselends, die dann in Deutschland ja auch nicht gerade mit offenen Armen empfangen wurden, ist echt mies.

Typisch linkes Denken, echte Flüchtlinge gibt es nur, wenn sie vor kapitalistischen Umständen fliehen.
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Ich übernehme überhaupt nichts.

Meine Oma ist mit einem Handwagen und 3 kleinen Kindern ganz sicher nicht vor einer Wirtschaftskrise geflüchtet.

Ich brauche diesen Gedenktag nicht und habe auch sonst mit irgendeinem Vertriebenendingsbums nichts am Hut, aber deine Verharmlosung des Flüchtlingselends, die dann in Deutschland ja auch nicht gerade mit offenen Armen empfangen wurden, ist echt mies.

Typisch linkes Denken, echte Flüchtlinge gibt es nur, wenn sie vor kapitalistischen Umständen fliehen.

Und woher willst du wissen, dass meine Familie davon nicht genauso betroffen war? "Typisches Miesmacherdenken in Onlineforen, wo Leute wie du ein Urteil über andere fällen, ohne den Gesamtzusammenhang zu kennen." :?:

Ohne die tolerante Flüchtlingspolitik der Ungarn, Tschechen und Polen würde die DDR Heute noch existieren.
Denk' mal nach, bevor du solche Pauschalaussagen absonderst. :roll:
 
S

sommersonne

Guest
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Es macht schon einen kleinen Unterschied, ob da ein paar arabische Wohlstandsflüchtlinge vor einer korrupten Regierung fliehen oder ganze Familien mitten im Winter vor einer Armee fliehen, die zwar durchaus berechtigt Rache üben will, aber diese Rache dann vor allem an Kindern und Frauen austobt.

Ich habe keine Hassgefühle gegenüber Polen oder Russen und ich will auch ganz sicher nicht nach Schlesien ziehen, aber die in linken Kreisen weit verbreitete Meinung, die Vertriebenen sollen sich nicht so haben, finde ich zum Kotzen. Die Vertriebenen waren weder alle Nazis, noch sind sie es heute und ganz sicher interessiert 95% dieser Menschen nicht, was die Vertriebenenverbände für Politik machen.


Das die Vertriebenen alle Nazis waren sagt doch auch keiner.

Aber in meinen Augen haben auch andere Vertriebene Schlimmes erlebt und es gibt nicht nur Wirtschaftsflüchtlinge heutzutage.

Ich befürchte dieser Vertriebenen-Gedenktag für die deutschen Vertriebenen wird von den Vertriebenenverbänden vereinnahmt und dazu genutzt um ihre Sicht der Dinge und ihre Politik durchzusetzen.

Außerdem - es werden immer weniger die diese furchtbaren Trecks überstanden haben.
 

dirk1966

Well-Known Member
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Hier -finde ich- machst du es dir zu einfach. Du setzt die Opfer unter der Zivilbevölkerung mit den Soldaten gleich und behauptest, diese Gesellschaft würde dieser Opfer nicht gedenken. Das ist falsch.

Jeder Dorffriedhof in diesem Land hat sein Kriegerdenkmel wo jährlich den "gefallenen Helden" gedacht wird. Die Namen aller im Ort gefallenen oder vermissten "Helden" sind dort eingraviert und werden jahrlich gefeiert.

Dieses Brauchtum mit den Opfern von Bombenabwürfen und Vertreibung gleichzusetzen -das sollte dich eher beschämen.

Ja, ich setze die Opfer, egal ob sie Soldaten waren oder Zivilisten gleich.
Denn gestorben sind sie alle gleich auf grausame Art und Weise.

Mein Opa ist als Soldat in Russland 1943 krepiert, meine Oma mütterlichseits in Hamburg 1945 elendig verhungert.

Schön denn, wenn der Name meines Opa auf eine Steintafel eingraviert ist und
es trotzdem keinen Arsch am Totensonntag interessiert und buchstäblich "Totenstille" an diesen Tag herrscht.
Also ich hab noch kein großes Gedenken der Gefallenen an Totensonntag bei uns in Dorf mitgekriegt und ich war nicht nur einmal da...

Wenn ich das nun alles nochmal bedenke, dann wäre ein Gedenktag für die Vertriebenen in Deutschland relativ überflüssig, denn ein Land das seinen eigenen Opfern nicht nachtrauern kann, verdient denselben wirklich nicht.
 

Lynx72

Gesperrt
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Wenn ich das nun alles nochmal bedenke, dann wäre ein Gedenktag für die Vertriebenen in Deutschland relativ überflüssig, denn ein Land das seinen eigenen Opfern nicht nachtrauern kann, verdient denselben wirklich nicht.

Wir sollten um alle Opfer von Krieg und Vertreibung trauern. Um die des Zweiten Weltkriegs, egal, welcher Herkunft, um um die Opfer der heutigen Konflikte. Denn leider wurden aus dem Zweiten Weltkrieg keine Lehren gezogen.
 

feshak

Moderator
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Ein interessanter Artikel mit mittlerweile vertrauter Wortwahl

Geschichtsrevisionisten unter sich

»Sudetendeutsche« verlangen Gedenktag und Geld für deutsche Zwangsarbeiter

http://www.jungewelt.de/2012/05-29/053.php


Besonders der letzte Absatz hat es in sich und zeigt, nicht nur die Deutschen haben Probleme mit der Vergangenheit.

In Tschechien tut sich aber einiges mittlerweile, auch sind die Kommunisten wirklich nicht als repräsentativ zu bezeichnen. Wie gesagt, etwa der Film "Habermannův mlýn" hat einiges an öffentlicher Diskussion dazu angestoßen und auch differenziertere Reflexion. Zumindest zunehmend im historischen, auch literarischen Diskurs. Die Aufhebung der Benešdekrete etwa glaube ich nicht, dass das je real zu erwarten sein wird.

Trotz etwas stabilisierterer wirtschaftlicher Situation, der Diskurs ist nicht nur geprägt vom auch hier behandelten Thema der befürchteten Verschiebung von Opfern und Tätern usw. Sondern sicher auch von Befürchtungen von Schadensersatz, Rückübereignungsansprüchen, "Aufkaufgelüsten" durch die reichen Deutschen. Ähnliches gilt wohl auch für Polen.

Wobei dort leider eine mögliche Entkrampfunge ausgerechnet durch die ganze Diskussion und das Hickhack um das Zentrum für Vertreibungen erfahren hat. Ich glaub, Erika Steinbach ist dort bekannter als in Deutschland:lol: Eine starke "Hassfigur" dort. Und leider verbindet sich dort die ganze Diskussion um Unrecht an Deutschen, Vertriebene etc. stark auch mit ihr und dem Bund der Vertriebenen. Ich glaub, Permier Donald Tusk hat bei seiner ersten Wahl Stimmen verloren wegen deutscher Wurzeln. War schon schade, dass die PiS damit zumindest leicht persönliche Stimmung hatte machen können.
 

naumburger

Well-Known Member
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Wir sollten um alle Opfer von Krieg und Vertreibung trauern. Um die des Zweiten Weltkriegs, egal, welcher Herkunft, um um die Opfer der heutigen Konflikte. Denn leider wurden aus dem Zweiten Weltkrieg keine Lehren gezogen.

Dafür haben wir ja in Deutschland den "Volkstrauertag", an diesen Tag wird ja allen Kriegstoten und den Opfern der Gewaltherrschaft aller Nationen gedacht. Das ist gut so und so soll es auch sein.
Es gibt ja diese Gedenktage auch in anderen Länderen wie zb den USA der "Memorial Day". Auch andere europäische Länder haben Gedenktage für die Kriegsopfer. Diese nationalen Gedenktage sollten daher auch jeden Land gestattet sein.
 
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