Gesundheitliche Gründe: Sebastian Edathy legt Bundestagsmandat nieder

Lynx72

Gesperrt
Eine Ente dahingehend, dass es diesen Hinweis aus Kanada gar nicht gibt?
Ja. Er stammt aus einer einzigen Quelle (Spiegel online). Oder der Hinweis bietet allein nicht genug Substanz für den großen Aufriss. Es wäre ja ein Unterschied, ob jemand - zu welchem Zweck auch immer oder auch versehentlich, aufgrund eines Vertippers - , auf einer Kinderpornoseite gelandet ist, oder ob er verbotenes Material heruntergeladen hat. Schließlich behauptet Edathy ja, ihm werde gar keine strafbare Handlung vorgeworfen: "Nach mir vorliegenden Informationen wirft mir die Staatsanwaltschaft ausdrücklich kein strafbares Verhalten vor", sagte Edathy SPIEGEL ONLINE. " http://www.spiegel.de/politik/deuts...vorgehen-der-staatsanwaltschaft-a-952920.html
 

blackcyclist

Gesperrt
Man weiß ja nicht, was so in Menschen vorgeht, aber ab einer gewissen gesellschaftlichen Position sollte man gewisse Sachen und Seiten meiden und das fängt ja nicht erst bei Kinderpornografie an.

Nicht wenige fühlten sich dank ihrer gesellschaftlichen Position sicher und das mag so manches Mal geklappt haben (man denke nur an BBC-Moderator Jimmy Savile, wo erst nach seinem Tod herauskam, was für ein widerwärtiges Dreckschwein er war), aber eigentlich weiß man heute, Kinderpornografie und wenn es "nur" Bilder sind, bedeuten das gesellschaftliche Aus.

Insofern ist das mit dem Unterschieben ja durchaus denkbar.
 

turkish talk

Well-Known Member
Ja. Er stammt aus einer einzigen Quelle (Spiegel online).


Das ist natürlich genauso wahrscheinlich wie das Gegenteil. Sollten die Informationen aber stimmen, stellt sich eine andere Frage: Warum kommt diese Anschuldigung jetzt an die Öffentlichkeit, wenn sie dem Bundeskriminalamt seit Monaten bekannt sein soll (wie der Spiegel berichtet)? Hat man gewartet, bis der NSU-Untersuchungsausschuss seine Arbeit beendet hat?

welt.de fragt:

Das Brisante an diesem Vorgang: Sollte ein Kinderporno-Verdacht gegen Edathy als Kopf des von großer internationaler Aufmerksamkeit begleiteten NSU-Aufklärungsausschusses schon im letzten Jahr ruchbar geworden sein, wäre es sicher im Interesse nicht nur seiner Partei gewesen, die Causa von der NSU-Aufklärung zu trennen. Hielten sich also Polizei und Staatsanwaltschaft möglicherweise mit der Aussicht auf ein freiwilliges Ausscheiden Edathys zunächst zurück?
Wären die Verdachtsmomente gegen Edathy vor Abschluss der NSU-Untersuchungsarbeit bekannt geworden, hätte dies sicherlich das gesamte Aufklärungsprojekt diskreditiert und die deutsche Politik weltweit in ein schräges Licht gerückt. Die Strafprozessordnung sieht jedenfalls die Verzögerung und sogar die Unterlassung von Strafverfolgung aus "gesamtstaatlichem Interesse" ausdrücklich vor. Gab es ein Terminmanagement in der Causa Edathy?


Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass der Spiegel-Artikel eine Ente ist. Auf alle Fälle steht fest: Edathy ist erledigt.
 
S

sommersonne

Guest
Hoffentlich hatte er ein bischen Geld zurück gelegt. Wer weiß ob ihm noch jemand eine Aufgabe gibt.
 

alterali

Well-Known Member
Staatsanwaltschaft/Polizei sollte sorgsam und professionell arbeiten.
Infos an die Presse durchsickern lassen?
Presse bei einer Hausdurchsuchung?

Das sollten Anlässe für eine interne Unter- auch Durchsuchung sein.
 

TheCore

Moderator
Staatsanwaltschaft/Polizei sollte sorgsam und professionell arbeiten.

Wie soll das gehen, wenn die Parteifreunde eines Beschuldigten die Information über die Ermittlungen, auf die die niedersächsische SPD zweifellos Zugriff hat, schon Monate vor einer entscheidenden Ermittlungsmaßnahme verwerten, indem sie ihn bei den Koalitionsverhandlungen außen vor lassen, und Edathy selbst dann erkennbar einen Monat lang sein Leben ordnen kann?
 

TheCore

Moderator
Ach, und von wem hatte der Mistgabel-Reporter den Tipp, wann und wo durchsucht wird und wer hat seiner Kamera den schönen Durchblick verschafft?
Der Tipp kam wahrscheinlich von jemandem, der den gesamten Sachverhalt kannte. Das war offensichtlich ein nicht mehr überschaubarer Personenkreis.

Durchs Fenster muss man deshalb nicht fotografieren. Aber spätestens wenn die Vertraulichkeit des Ermittlungsverfahrens durch Instrumente der politischen Fachaufsicht klar zugunsten eines beschuldigten Politikers verletzt wird, hat die Presse ein Recht, auf diesen missbräuchlich exponierten Informationsstand zuzugreifen. Sonst können Parteien unbeachtet, ohne jegliche Kontrolle Ermittler blockieren und an der Nase herumführen.
 
S

sommersonne

Guest
Jetzt wird es scheinbar doch eng für ihn. Entfernte Festplatten sprechen nicht gerade für ihn, oder?
http://web.de/magazine/nachrichten/panorama/18616086-sebastian-edathy-geloeschte-manipulierte-festplatten-sichergestellt.html#.hero.Edathy: Festplatten gelöscht?.128.427

Wenn er wußte das man ihn verdächtigt oder was unterschiebt, warum hat er dann nicht die betreffenden pc´s weggeworfen, neue gekauft und den Anbieter auch gewechselt? Egal ob schuldig oder nicht.
Na gut, man hätte auch die neuen evtl. wieder infizieren können.
Er hätte den Verdacht auch der Polizei mitteilen können und selbst eine Durchsuchung verlangen können. Im Sinne von "Angriff ist die beste Verteidigung" wäre das vielleicht ganz gut gewesen.
Jetzt sieht es sehr nach schuldig aus.
 
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