Ich liebe viele kulturelle Eigenarten von uns, vieles ist irrational umständlich aber dennoch liebenswert. Aber mit diesen türkischen Hochzeiten konnte ich noch nie was anfangen. Für mich ist das Folter auf Raten.
Gestandene gebildete eigenständige Frauen werden, sobald sie im Heiratsmodus sind, von Tante Onkel Mutter ferngesteuerte 16 Jährige unmündige Uranatolen. Ziemlich jeder Türke kann Horrorgeschichten erzählen. Und trotzdem läuft jede Hänchenparty gleich ab. Es ist schon eine Revolution, wenn mal die Braut keine Hochsteckfrisur trägt und kein Hähnchen zu futtern gibt. Ansonsten sind türkische Hochzeiten nur stressig nervig langweilig unromatisch monoton und entwürdigend. Es ist ja nicht nur die Hochzeit, davor muss man ja durch andere Folterstationen: Söz, Verlobung, Kina, kommen auch noch hinzu. Und jedes einzelne hat seine eigenen Rituale, Gesetze, Geschenke und Willenerklärungen vom hohen Rat der Parteien, aber Brat und Bräutigam gehören nicht dazu. Die Eheleute fungieren dabi stets als Nett in die Kamera grinsende Statisten. Je Jünger desto schlimmer.
Barfuß am Strand von St. Barth, in kurzen Hosen als Gäste eine handvoll der Liebsten. Sowas muss doch Traum aller Frauen sein. Wollen die türkischen Frauen aber nicht! Ne, die lassen sich lieber, rote schlaufe umbinden, damit jeder zieht das sie bis heute noch Jungfrau ist , von durchgeschwitzten versoffenen Onkels abknutschen und auf 150 Dezibel zum tausendsmal die gleiche Runde Halay drehen. Hauptsache Mami ist glücklich. Für mich ist das nichts.
Und zu dir Simarik, du wolltest mit einer Frau den Rest deines Lebens verbringen, mit ihr eine Familie Gründen und durch dick und dünn gehen, sie hat dich auf halber Strecke wegen Geld Gold fallen gelassen. Bedank dich bei der Mutter.