Ich zünde eine Kerze an für

Bintje

Well-Known Member
Das stimmt schon, aber insgesamt hätte man schon auf ihn verzichten können.
Der Meinung bin ich auch. Man fragte sich immer fassungslos, wie er sich so lange halten und dauernd wiedergewählt werden konnte.
Es gab bzw gibt eine Reihe von Artikeln, die in der "Zeit" erschienen sind, in denen sich der italienische Autor und Journalist Roberto Saviano (sehr empfehlenswerter, inzwischen berühmter Bestseller von ihm: "Gomorrha") mehrmals mit Berlusconi auseinandergesetzt und, wie ich fand, den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Liest man Savianos Beschreibungen, findet man unschwer Parallelen zu anderen Ländern. Berlusconi war mit seiner Dreistigkeit sozusagen das Role Model für Populisten. Allein dafür lohnt die Registrierung auf der Website der "Zeit" (ohne Abo).

Italien: Warum lieben so viele Italiener Berlusconi? (von 2011)

Silvio Berlusconi: Er ist wieder da (von 2017)
 

sommersonne

Well-Known Member
Total auf links gezogen, wirkte er doch mit seinem glatten unnatürlichen Gesicht sowieso wie eine lebende Mumie. Das man sich so irren kann wenn man in den Spiegel schaut ist schon seltsam.
 

EnRetard

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Die britische Schauspielerin und Politikerin Glenda Jackson ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Von 1992 bis 2015 saß sie für Labour im Unterhaus, wo sie den Nord-Londoner Wahlkreis Hampstead and Kilburn vertrat. Sie war eine brillante, äußerst scharfzüngige Rednerin. Nach dem Tod von Margaret Thatcher ignorierte sie den Grundsatz "über die Toten nur Gutes" und zählte im Unterhaus in einem äußerst bitteren Nachruf Thatchers Sündenregister auf.
 

EnRetard

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Allmählich wird klar, was für ein unfassbares Ausmaß die Tragödie um das gesunkene Schiff mit Geflüchteten südwestlich des Peleponnes hat. Laut Überlebenden sollen sich bis zu 750 Menschen auf dem Fischerboot befunden haben, darunter zahlreiche Frauen und Kinder unter Deck.

Inzwischen werden massive Vorwürfe am Verhallten der griechischen Küstenwache laut. Auf Luftaufnahmen, die von den griechischen Behörden veröffentlicht wurden und die Stunden vor dem Sinken des Schiffs gemacht wurden, sind zahlreiche Menschen zu sehen, die Arme nach oben recken. Die Behörden behaupteten, die Menschen auf dem Schiff hätten eine Rettung abgelehnt und bedeutet, sie wollten nach Italien weiterfahren. Der griechische Oppositionsfühter und Ex-Premier Alexis Tsipras berichtete hingegen, Überlebende hätten ihm gesagt, sie hätten um Hilfe gerufen. https://www.spiegel.de/ausland/grie...rchtet-a-8f1579d0-1dd9-49a6-8405-1eae4192b941 u.a. unter Berufung auf BBC und Guardian.

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Da kommen, zurückhaltend formuliert, Zweifel an dem Verhalten der griechischen Küstenwache auf.

Müssten die Geflüchteten, hier Menschen aus Syrien, Afghanistan und Pakistan, nicht auf die Dienste von Schleppern und Seelenverkäufern zurückgreifen und könnten stattdessen das Flugzeug nehmen, gäbe es solche Tragödien nicht.
 

Bintje

Well-Known Member
.. auch wenn ich - zugegeben - schon der hohen Frequenz der Berichterstattung halber das Unglück der Tauchboot-Insassen distanzierter zur Kenntnis genommen habe als andere Katastrophen: Der 19jährige Student, der das Boot nur bestiegen hat, um seinem Vater eine Freude zu machen, tut mir vor Herzen leid. Alle 5 Tode im Boot waren überflüssig und vermeidbar, aber seiner besonders. Seiner Mutter und allen Angehörigen wünsche ich Kraft.


ps Jungs, Mädchen, ganz egal, was eure Eltern euch einreden: Ihr habt alles Recht der Welt, eure Gefühle ernst zu nehmen!
Erwachsene haben manchmal Scheißideen. Sie sind nicht automatisch klüger und weiser, nur weil sie älter sind.
Manchmal sind sie nur leichtsinniger, - und machen Fehler wie jeder Mensch. Hebt sie nicht auf so einen Sockel, dass ihr etwas tut, wovor eure innere Stimme euch warnt. Nur, um ihnen zu gefallen. Das ist es nicht wert. Ihr müsst nichts beweisen.
Wer euch wirklich liebt, wird auch eure Ängste und Bedenken verstehen und Rücksicht nehmen, auch wenn er oder sie andere Vorstellungen hat.
 

Bintje

Well-Known Member
Gestern, am 2. Juli 2023, war der 30. Jahrestag des Brandanschlags von Sivas. Dabei verloren 37 Menschen zumeist alevitischen Glaubens ihr Leben, darunter zahlreiche prominente Künstler, Dichter, Schriftsteller, Musiker und Verleger. Sie hatten sich im Hotel Madımak zu einem Kulturfestival getroffen.
Dann wurde das Hotel angezündet.

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Einigen der rund 100 Täter, die aus einer riesigen Menschenmenge heraus Brandsätze gegen das Hotel geschleudert hatten, gelang die Flucht nach Deutschland. Hier lebten sie lange unbehelligt. Zuständig für ein seit 2019 laufendes Verfahren gegen sie ist die Berliner Staatsanwaltschaft.
Der aktuelle Stand des Verfahrens ist laut diesem Bericht offenbar unklar; die taz bekam keine Auskünfte dazu.

https://taz.de/Jahrestag-des-Massakers-von-Sivas/!5940362/

#unutMaDIMAKlimda
 
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