In Europa wächst Skepsis gegenüber Migranten

Hazal

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AW: In Europa wächst Skepsis gegenüber Migranten

Die subjektive Wahrnehmung von Migration weicht in allen Ländern stark von der realen Situation ab. In den sechs europäischen Staaten wurde der Anteil der Migranten an der Bevölkerung im Durchschnitt auf 36 Prozent geschätzt. In Wirklichkeit sind es nur elf Prozent.

Die befragten Spanier nahmen an, dass rund 57 Prozent ihrer Bevölkerung aus anderen Ländern stammen. Tatsächlich sind es nur sieben Prozent. Das ist in Deutschland ebenso, hier wurde der Ausländeranteil auf 33 Prozent geschätzt.

Sehr interessant diese Wahrnehmung...:-?
 

Kedi08

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AW: In Europa wächst Skepsis gegenüber Migranten

Ich persönlich habe in meinem direkten Umfeld keine Steigerung der Skepsis gegenüber Migranten wahrgenommen. Vielleicht liegt es einfach daran, dass wir in unserem kleinen Städtchen kaum Probleme mit Integration haben. Hier wird von beiden Seiten viel getan und somit auch positiv wahrgenommen. Aber mir ist durchaus bewusst, dass es besonders in großen Städten anders abläuft. Sehe ich ja an Hamburg. Dort scheitert vieles einfach auch an der Finanzierung. Wünsche von Migranten, ihre Kultur mehr zu präsentieren und somit Distanz und Ängste abzubauen, sind durchaus da. Aber ohne öffentliche Zuschüsse manchmal schwer zu realisieren. Klar, dass es Wichtigeres gibt. Kulturelle Angebote waren und sind nun mal ein Luxus. Und eine Lösung rückt immer mehr in weite Ferne bei der Wirtschaftslage.

Mit Skepsis sehe ich eher den Artikel bzw. die Umfrage, auf die er beruht. Für mich ist das nicht repräsentabel. Zum Beispiel dies hier:

Bei diesen starken Abweichungen muss berücksichtigt werden, dass die Studie nur Einwanderer der ersten Generation als Immigranten zählt. Einwanderer der zweiten und dritten Generation, die in vielen Fällen bereits eingebürgert sind, aber von der Bevölkerung dennoch als Immigranten wahrgenommen werden, erfasst die Statstik nicht.

„Dennoch zeigen diese Zahlen, dass in allen Staaten noch Aufklärungsbedarf über die reale Zuwanderungssituation besteht“, sagt Ziebarth. Eine generelle Skepsis gegenüber Einwanderern lasse sich aus diesen Zahlen nicht ableiten.


Allein der letzte Satz ist für mich ein ganz klarer Widerspruch zur Überschrift. Vor allem möchte ich mal wissen, wo genau diese Umfragen gemacht wurden. Wenn ich in Hamburg-Wilhelmsburg oder im Karoviertel wohnen würde, hätte ich rein vom Empfinden auch höhere Migrantenzahlen genannt, als hier draußen in der Idylle. Schließlich kann ich nicht jeden einzelnen Migranten fragen "Bist du 1. oder 2. Generation?".

Ich befürchte eher, dass die allgemeine Skepsis durch solche Artikel wächst. Gibt ja genug, die dann denken "oh, das ist jetzt Trend, das muss ich auch denken". :roll:
 

Lady Yumus

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AW: In Europa wächst Skepsis gegenüber Migranten

Es fängt ja schon bei institutioneller Diskriminierung an, das dreigliedrige Schulsystem, die PISA-Ergebnisse, die Ausbildungsquote und und und...
Die Statistiken sind sogar größtenteils noch "verfälscht", da die meisten nur nach dem Ausländerkonzept gehen, also nur diejenigen Migranten berücksichtigen, die (noch) einen ausländischen Pass haben! Die wirklichen Zahlen sind viel höher...
Das ist alles sehr umfangreich. Beschäftige mich ja gerade fast rund um die Uhr mit diesem Thema. :icon_eyecrazy: Wenn ich mal mehr Zeit habe, werde ich mal ausführlich darüber berichten, inkl. Zahlen usw.
Es ist wirklich nicht von der Hand zu weisen, dass gerade die o.g. Aspekte für eine Migrantenskepsis sprechen. Aber kleine Aufwärtstrends sind dennoch zu beobachten, wenn auch alles recht langsam in Gang kommt....
 

Farina

Well-Known Member
AW: In Europa wächst Skepsis gegenüber Migranten

Ich fand diesen Passus im Artikel interessant, wurde aber nicht weiter ausgeführt:

"Neben dem klassischen Nein aus dem rechten Milieu sei auch die Wahrnehmung des Islam wichtig, um das Abstimmungsergebnis zu verstehen, sagt der Züricher Politologe Michael Hermann.

Als Beispiel dafür nennt er die große Anzahl der Frauen, die für das Verbot gestimmt haben. „Das weibliche Ja zum Verbot richtet sich vor allem gegen die als aggressiv männlich wahrgenommene Kultur des Islam“, sagte Hermann WELT ONLINE. "
 

Kedi08

Active Member
AW: In Europa wächst Skepsis gegenüber Migranten

Es fängt ja schon bei institutioneller Diskriminierung an, das dreigliedrige Schulsystem, die PISA-Ergebnisse, die Ausbildungsquote und und und...
Die Statistiken sind sogar größtenteils noch "verfälscht", da die meisten nur nach dem Ausländerkonzept gehen, also nur diejenigen Migranten berücksichtigen, die (noch) einen ausländischen Pass haben! Die wirklichen Zahlen sind viel höher...
Das ist alles sehr umfangreich. Beschäftige mich ja gerade fast rund um die Uhr mit diesem Thema. :icon_eyecrazy: Wenn ich mal mehr Zeit habe, werde ich mal ausführlich darüber berichten, inkl. Zahlen usw.
Es ist wirklich nicht von der Hand zu weisen, dass gerade die o.g. Aspekte für eine Migrantenskepsis sprechen. Aber kleine Aufwärtstrends sind dennoch zu beobachten, wenn auch alles recht langsam in Gang kommt....

Vor allem sollen diese sogenannten Meinungsforscher doch nicht immer feige um den heißen Brei reden und dieses schöne Modewort "Migranten" benutzen. Es geht nämlich gar nicht um alle Migranten, sondern nur um die, die südländisch oder asiatisch aussehen und "schlimmstenfalls" Moslems sind.

Meine finnischen Nachbarn wurden garantiert nicht in der Statistik erfasst. Die sind ja auch blond und haben angesehene Berufe...niemand käme auf die Idee, ihnen mangelnde Integrationsbereitschaft zu unterstellen. Wenn sie denn überhaupt als Migranten erkannt werden.
Bei ihnen fand es jeder total schick, dass ihre Kinder die ersten drei Jahre nur Finnisch gesprochen haben.
 

solresol

Gesperrt
AW: In Europa wächst Skepsis gegenüber Migranten

bonjour Hazal

Die subjektive Wahrnehmung von Migration weicht in allen Ländern stark von der realen Situation ab. In den sechs europäischen Staaten wurde der Anteil der Migranten an der Bevölkerung im Durchschnitt auf 36 Prozent geschätzt. In Wirklichkeit sind es nur elf Prozent.

Die befragten Spanier nahmen an, dass rund 57 Prozent ihrer Bevölkerung aus anderen Ländern stammen. Tatsächlich sind es nur sieben Prozent. Das ist in Deutschland ebenso, hier wurde der Ausländeranteil auf 33 Prozent geschätzt.
Sehr interessant diese Wahrnehmung...:-?

nun, einfache Formel für dieses Aufblähen der Zahlen:

  • tue sehr wenig, um mich zu integrieren
  • +tue viel Rummel, um auf objektive oder fiktive Rechte zu pochen
  • ________________________________________________________
  • =starke Präsenz!
denn ich falle stark auf, und oft unangenehm...

gilt natürlich nur für eine Minderheit, die Guten, die Fleissigen, die Ruhigen werden ja nicht wahrgenommen...

salut
 

Lady Yumus

Well-Known Member
AW: In Europa wächst Skepsis gegenüber Migranten

Vor allem sollen diese sogenannten Meinungsforscher doch nicht immer feige um den heißen Brei reden und dieses schöne Modewort "Migranten" benutzen. Es geht nämlich gar nicht um alle Migranten, sondern nur um die, die südländisch oder asiatisch aussehen und "schlimmstenfalls" Moslems sind.

Meine finnischen Nachbarn wurden garantiert nicht in der Statistik erfasst. Die sind ja auch blond und haben angesehene Berufe...niemand käme auf die Idee, ihnen mangelnde Integrationsbereitschaft zu unterstellen. Wenn sie denn überhaupt als Migranten erkannt werden.
Bei ihnen fand es jeder total schick, dass ihre Kinder die ersten drei Jahre nur Finnisch gesprochen haben.

Diese Statistiken erfassen wirklich alle Menschen "mit Migrationshintergrund". Vor allem Asiaten und Aussiedler "kommen gut weg", sprich ihnen scheint eine "Integration" leichter zu fallen.
Dafür, dass es "türkischen Migranten" schwerer zu fallen scheint, werden auch einige Erklärungsversuche gegeben... Alles sehr plausibel, aber eben "heißer Brei". Diese Situation ist ja nicht erst seit gestern bekannt, aber die "da oben" reden und reden, aber kaum jemand handelt! :roll: :twisted:
 

Kedi08

Active Member
AW: In Europa wächst Skepsis gegenüber Migranten

Diese Statistiken erfassen wirklich alle Menschen "mit Migrationshintergrund". Vor allem Asiaten und Aussiedler "kommen gut weg", sprich ihnen scheint eine "Integration" leichter zu fallen.
Dafür, dass es "türkischen Migranten" schwerer zu fallen scheint, werden auch einige Erklärungsversuche gegeben... Alles sehr plausibel, aber eben "heißer Brei". Diese Situation ist ja nicht erst seit gestern bekannt, aber die "da oben" reden und reden, aber kaum jemand handelt! :roll: :twisted:

Oh, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit nicht, dass die Migranten, die nicht danach aussehen, auch nicht in der Statistik auftauchen, sondern dass sie garantiert von den befragten Bürgern nicht als solche wahrgenommen und mit aufgezählt werden. Dieses Bild verfälscht dann für mich die Statistik, was die Experten aber gar nicht erst erwähnen.

Oder die Deutschaussiedler. Werden die eigentlich in der Statistik erfasst? Dürften ja eigentlich nicht, weil sie Deutsche sind. Werden aber als Migranten wahrgenommen, da viele von ihnen (und da spreche ich wirklich aus persönlicher Erfahrung) oft sehr mangelhafte Sprachkenntnisse haben.
 
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