Die Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz hat ihre türkischstämmigen Mitbürgerinnen aufgefordert, ihre Kopftücher als Zeichen ihres Integrationswillens abzulegen. Ich muß gestehen, daß meine erste Reaktion auf diese Forderung Entsetzen war. Ich war nicht, wie viele andere konservative Türken darüber entsetzt, dass ausgerechnet eine Türkin diese Forderung aufstellt und somit, in deren Augen, den Gegnern des Islam in die Hände spielt, sondern über die Naivität dieser Forderung. Wenn unsere Integration tatsächlich durch dieses Stück Stoff verhindert wird, was ist dann mit den Abermillionen Türken hier, die KEIN Kopftuch tragen? Was ist mit den türkischen Männern? Was ist mit den türkischen Kindern? Soweit ich weiss tragen da die wenigsten Kopftuch und sind trotzdem nicht integriert. Aber woran kann es liegen, dass unsere Integration gescheitert ist, wenn nicht am Kopftuch? Ist die Kopftuchdebatte in Deutschland nicht Mittel zur Verschleierung der eigentlichen Probleme, die wir hier haben? Staat und Gesellschaft in Deutschland haben bei der Integration kläglich versagt und jetzt begibt man sich auf die Suche nach einem Sündenbock.
Was ist eigentlich Integration? In letzter Zeit kommt man um dieses Thema nicht herum. Egal ob im Radio, im Fernsehen, oder in der Zeitung. Überall werden wir aufgefordert unsere Kopftücher abzulegen, Deutsch zu lernen, uns anzupassen und im „hier und jetzt“ anzukommen. Die Liste der Forderungen, die man an uns stellt, läßt sich beliebig erweitern. Was diese Forderungen aber alle gemeinsam haben, ist die Unterstellung, dass es uns am Integrationswillen mangelt. Wir WOLLEN nicht Deutsch lernen, wir WOLLEN nicht Teil dieser Gesellschaft sein, wir WOLLEN unsere altmodischen, überholten Ansichten nicht los lassen und wir WOLLEN nicht einsehen, dass das Kopftuch uns daran hindert frei zu sein. Was bedeutet aber Integration? Sind wir Türken wirklich so Integrationsresistent, wie immer behauptet wird und ist Integration wirklich etwas, das sich, mit unserem gutem Willen allein und dem Verzicht auf ein Stück Stoff erreichen ließe? Um das zu klären, sollten wir uns mal die Definition von Integration anschauen. Vielleicht wird es dann leichter für uns zu erkennen und zu verstehen, was man von uns erwartet, und worin wir genau versagt haben.
Integration
Eingliederung bzw. Einbeziehung eines Migranten in die Gesellschaft des Aufnahmelandes. Integration heißt gleichberechtigte Teilhabe bei gleichzeitiger Wahrung der eigenen Identität, Religion und Kultur. Die Integration setzt einen Integrationswillen seitens des Migranten und eine Aufnahmebereitschaft seitens des Aufnahmelandes voraus. Sie beinhaltet die Verständigung auf einen gemeinsamen Wertekatalog und ist grundlegend für den inneren Zusammenhalt und die Stabilität einer Gesellschaft. Die Staatsangehörigkeit kann ein „objektives" Kriterium für Integration sein; die subjektiv „gefühlte" Integration kann davon aber erheblich abweichen.
(siehe: http://www.reintegration.net/europa/glossar_dt.htm)
Aus dieser Definiton geht hervor, dass Integration nicht ein einseitiger Prozess ist, sondern dass Integration als wechselseitiger Prozess zwischen den Migranten und dem Aufnahmeland verstanden werden kann. Es geht hierbei um die Schaffung eines neuen Ganzen, durch die Einigung auf einen gemeinsamen Wertekatalog. Diesen gemeinsamen Wertekatalog können wir also nur aufstellen, wenn wir als Türken, auch unsere Kultur und unsere Werte miteinbringen dürfen. Wenn wir aber unsere Werte, unsere Kultur und unsere Identität nicht miteinbringen dürfen, sondern gezwungen sind, die vorherrschende Sprache, Kultur und Bräuche des Aufnahmelandes aufzunehmen und uns zu Eigen zu machen, kann man da immer noch von Integration reden? Wahrscheinlich nicht. In diesem Falle handelt es sich um eine Assimilation, was soviel heisst, dass vom Migranten erwartet wird, dass er die eigene Sprache, die eigenen Bräuche zugunsten einer homogenen Gesellschaft im Aufnahmeland aufgibt ( Wie bei den Borg in Star Trek! Totale Identifikation mit dem Kollektiv!) Ist es nicht im Grunde genau das, was Politiker und die Gesellschaft in Deutschland jahrzehntelang von uns gefordert haben, wenn sie von Integration sprachen? Ging es Ihnen tatsächlich um unsere Integration, oder doch vielmehr um unsere völlige Anpassung? Die Definition, die ich hier angeführt habe, ist eine relativ neue Definition. Bis vor wenigen Jahren gab es diese Unterscheidung zwischen Integration und Assimilation nicht, und so wurde der Begriff Integration oft mißbräuchlich mit Assimilation gleichgesetzt.
Fortsetzung folgt.... Interessiert?
Oyoyoy! Ich weiss das ist viel und schrecklich langweilig, aber ich musste es loswerden!
Was ist eigentlich Integration? In letzter Zeit kommt man um dieses Thema nicht herum. Egal ob im Radio, im Fernsehen, oder in der Zeitung. Überall werden wir aufgefordert unsere Kopftücher abzulegen, Deutsch zu lernen, uns anzupassen und im „hier und jetzt“ anzukommen. Die Liste der Forderungen, die man an uns stellt, läßt sich beliebig erweitern. Was diese Forderungen aber alle gemeinsam haben, ist die Unterstellung, dass es uns am Integrationswillen mangelt. Wir WOLLEN nicht Deutsch lernen, wir WOLLEN nicht Teil dieser Gesellschaft sein, wir WOLLEN unsere altmodischen, überholten Ansichten nicht los lassen und wir WOLLEN nicht einsehen, dass das Kopftuch uns daran hindert frei zu sein. Was bedeutet aber Integration? Sind wir Türken wirklich so Integrationsresistent, wie immer behauptet wird und ist Integration wirklich etwas, das sich, mit unserem gutem Willen allein und dem Verzicht auf ein Stück Stoff erreichen ließe? Um das zu klären, sollten wir uns mal die Definition von Integration anschauen. Vielleicht wird es dann leichter für uns zu erkennen und zu verstehen, was man von uns erwartet, und worin wir genau versagt haben.
Integration
Eingliederung bzw. Einbeziehung eines Migranten in die Gesellschaft des Aufnahmelandes. Integration heißt gleichberechtigte Teilhabe bei gleichzeitiger Wahrung der eigenen Identität, Religion und Kultur. Die Integration setzt einen Integrationswillen seitens des Migranten und eine Aufnahmebereitschaft seitens des Aufnahmelandes voraus. Sie beinhaltet die Verständigung auf einen gemeinsamen Wertekatalog und ist grundlegend für den inneren Zusammenhalt und die Stabilität einer Gesellschaft. Die Staatsangehörigkeit kann ein „objektives" Kriterium für Integration sein; die subjektiv „gefühlte" Integration kann davon aber erheblich abweichen.
(siehe: http://www.reintegration.net/europa/glossar_dt.htm)
Aus dieser Definiton geht hervor, dass Integration nicht ein einseitiger Prozess ist, sondern dass Integration als wechselseitiger Prozess zwischen den Migranten und dem Aufnahmeland verstanden werden kann. Es geht hierbei um die Schaffung eines neuen Ganzen, durch die Einigung auf einen gemeinsamen Wertekatalog. Diesen gemeinsamen Wertekatalog können wir also nur aufstellen, wenn wir als Türken, auch unsere Kultur und unsere Werte miteinbringen dürfen. Wenn wir aber unsere Werte, unsere Kultur und unsere Identität nicht miteinbringen dürfen, sondern gezwungen sind, die vorherrschende Sprache, Kultur und Bräuche des Aufnahmelandes aufzunehmen und uns zu Eigen zu machen, kann man da immer noch von Integration reden? Wahrscheinlich nicht. In diesem Falle handelt es sich um eine Assimilation, was soviel heisst, dass vom Migranten erwartet wird, dass er die eigene Sprache, die eigenen Bräuche zugunsten einer homogenen Gesellschaft im Aufnahmeland aufgibt ( Wie bei den Borg in Star Trek! Totale Identifikation mit dem Kollektiv!) Ist es nicht im Grunde genau das, was Politiker und die Gesellschaft in Deutschland jahrzehntelang von uns gefordert haben, wenn sie von Integration sprachen? Ging es Ihnen tatsächlich um unsere Integration, oder doch vielmehr um unsere völlige Anpassung? Die Definition, die ich hier angeführt habe, ist eine relativ neue Definition. Bis vor wenigen Jahren gab es diese Unterscheidung zwischen Integration und Assimilation nicht, und so wurde der Begriff Integration oft mißbräuchlich mit Assimilation gleichgesetzt.
Fortsetzung folgt.... Interessiert?
Oyoyoy! Ich weiss das ist viel und schrecklich langweilig, aber ich musste es loswerden!