Ist die Republik Türkei mittelbar bedroht?

Alubehütet

Well-Known Member
Zu den in der Nacht auf Montag von den USA erhöhten Zöllen auf türkischen Stahl erklärte Außenminister Mevlüt Cavusoglu, sein Land habe genug getan, um die Beziehungen zu den USA zu reparieren. Die USA müssten lernen, dass sie mit Drohungen nichts erreichten, sagte Cavusoglu.
Hm. Wenn man sich die drastischen Sanktionen Putins ansieht. Und die harmlosen Aktiönchen Trumps. Dann sollte die Türkei womöglich lernen, daß die USA mit sehr wenig sehr viel mehr erreichen.

Ist der Pastor das alles wert? o_O
 

eruvaer

Well-Known Member
Die FAZ bringt mal einen Überblick, Aufstieg und Fall Erdogans. Der Abgesang geht mir zu schnell, so einfach geht das nicht :(

Aber die meisten Entwicklungen habe tatsächlich das Ausland verschuldet: Euro-Krise läßt Nachfrage einbrechen, die Fed zieht (US-)Kapital wieder in die USA. Ihm lasten sie an das Zerwürfnis mit Putin und daraus folgend Einbruch besonders des Tourismus, die Unsicherheiten, Willkür seit dem „Putsch“, natürlich die Niedrigzins-Politik.
....nehmen wir mal an, dass in der Türkei eine nette adrette, weltoffene, durch und durch demokratische Dame mit vorbildlichem aussenpolitischen Verhalten und besonderen Fähigkeiten in vorausschauendem und diplomatischen Handeln Erdogan abgelöst hätte und das Präsidialsystem kein Thema gewesen wäre.
Hätte es dann auch diese Entwicklungen gegeben?
Wohl eher nicht.
Ist dann das Ausland an allem Schuld oder der Giftzwerg, der es sich vorsätzlich mit allen Ländern der Welt verscherzt und sich und sein Land für absolut unabhängig von allem und jedem erklärt?
 

Alubehütet

Well-Known Member
....nehmen wir mal an, dass in der Türkei eine nette adrette, weltoffene, durch und durch demokratische Dame mit vorbildlichem aussenpolitischen Verhalten und besonderen Fähigkeiten in vorausschauendem und diplomatischen Handeln Erdogan abgelöst hätte und das Präsidialsystem kein Thema gewesen wäre.
Hätte es dann auch diese Entwicklungen gegeben?
Wohl eher nicht.
Ist dann das Ausland an allem Schuld oder der Giftzwerg, der es sich vorsätzlich mit allen Ländern der Welt verscherzt und sich und sein Land für absolut unabhängig von allem und jedem erklärt?
Ich habe das so verstanden: Da die Türkei wesentlich Investitionen aus dem Ausland braucht, wäre sie egal unter wem in der Krise, da das Ausland nicht mehr so viel investiert. Die für die Märkte wichtige Frage: Traut man Erdogan zu, die Krise zu meistern? Da sagt der Artikel: Früher unbedingt, Erdogan hat die Türkei überhaupt erst auf dieses Niveau gebracht. Heute: Nein, dazu ist er inzwischen ideologisch zu verbohrt.
 

Zepelin

Well-Known Member

alteglucke

Moderator
Ich habe das so verstanden: Da die Türkei wesentlich Investitionen aus dem Ausland braucht, wäre sie egal unter wem in der Krise, da das Ausland nicht mehr so viel investiert. Die für die Märkte wichtige Frage: Traut man Erdogan zu, die Krise zu meistern? Da sagt der Artikel: Früher unbedingt, Erdogan hat die Türkei überhaupt erst auf dieses Niveau gebracht. Heute: Nein, dazu ist er inzwischen ideologisch zu verbohrt.

"Das Ausland" investiert nicht, es sind ausländische Unternehmen, die das tun. Und die investieren nur dann, wenn sie davon ausgehen können, dass die Investitionen auch Gewinn abwerfen. Dafür braucht es stabile politische Verhältnisse. Und die hat die Erdogan-Türkei nicht im Angebot. "Egal unter wem" ist also Quatsch.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Er hat doch auch die Hilfe des IWF abgelehnt...um seine politische Unabhängigkeit zu wahren. Ist aber für mich nicht der Grund, dann müssten die Bilanzen und einige schwammige Posten darin aufgeklärt werden. Will er aber nicht...am Ende kommt dabei raus es ist noch schlimmer als bisher bekannt.

Link

Aber er kann ja mit Rubel und Renminbi hausieren gehen wenn alles klappt. Im Moment ist das höchste Ziel Preisstabilität herstellen und Devisen braucht das Land.

Was der seiner Bevölkerung so zumutet ist eine Schande.
 

Alubehütet

Well-Known Member
"Das Ausland" investiert nicht, es sind ausländische Unternehmen, die das tun. Und die investieren nur dann, wenn sie davon ausgehen können, dass die Investitionen auch Gewinn abwerfen. Dafür braucht es stabile politische Verhältnisse. Und die hat die Erdogan-Türkei nicht im Angebot. "Egal unter wem" ist also Quatsch.
Der FAZ-Artikel sagt: Z.B. Banken aus der EU haben nicht mehr so viel investieren können, weil die ausgelastet waren, ihren eigenen Allerwertesten zu retten, und die Fed hat Investitionen in amerikanische Staatsanleihen wieder attraktiver gemacht, also von anderswo abgezogen. Das wären zwei strukturelle Probleme, die von außen kämen. Müßte man mit anderen Schwellenländern vergleichen.
 

eruvaer

Well-Known Member
Ich habe das so verstanden: Da die Türkei wesentlich Investitionen aus dem Ausland braucht, wäre sie egal unter wem in der Krise, da das Ausland nicht mehr so viel investiert. Die für die Märkte wichtige Frage: Traut man Erdogan zu, die Krise zu meistern? Da sagt der Artikel: Früher unbedingt, Erdogan hat die Türkei überhaupt erst auf dieses Niveau gebracht. Heute: Nein, dazu ist er inzwischen ideologisch zu verbohrt.
...soll ich jetzt meinen Text auch noch mal darunter schreiben? dann können wir das bis in alle Ewigkeit so weiter drehen?
 
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