kenia

  • Ersteller des Themas marion42
  • Erstellungsdatum

papatya

New Member
AW: kenia

marion, ich lese reiseberichte sehr gerne und auch kenia kenne ich recht gut!
da du sagst, du bist nicht die typische touristin dort gewesen, muß ich jetzt gleich mal einhaken!
aber sei mir nicht böse, ok?!:)
das ihr nachts dort alleine zu fuß zu dieser bar gelaufen seit, war super unverantwortlich! eine direkte einladung zum überfall!!! jetzt klicke ich gerade auf deine fotos und was sehe ich da: die ach so niedlichen kleinen äffchen! lass mich raten: pünktlich zur tea-time hast du sie gefüttert!
diese kleinen affen sind krankheitsüberträger nummer 1 in kenia, mittlerweile durch die touristen so verrückt, dass sie keine scheu haben, taschen auch aufzumachen und dinge dort rauszuklauen! auch habe ich schon diverse leute gesehen, die von diesen affen gebissen wurden, und das nicht zu knapp! auf welche krankheiten man sich dann testen lassen kann, kannst du dir vielleicht vorstellen!
ich kenne kenia seit 1993 und bin immer wieder mal dort. dieses land ausserhalb der touristischen seite kennenzu lernen, ist fast unmöglich! seit 10 jahren habe ich guten kontakt zu einem kenianer mit indischer abstammung, dadurch erfährt ein bißchen mehr über dieses land, aber immer noch nicht genug, um kenia wirklich mit nicht-touristischen augen sehen zu können!

also, nimms mir nicht übel, ok?
ach, das hotel kommt mir sehr bekannt vor, wenn du magst, schreib doch mal, welches es war.
 
M

marion42

Guest
AW: kenia

........auf dem wege, zu mohameds dorf, erledigten wir noch einen kleinen einkauf.
er hatte uns vorher gesagt, das wir nur bonbons mitnehmen sollten und diese kauften wir in einem kleinen laden ein..

mit 2 kilo bepackt, für ein spottgeld, kamen wir schliesslich in diesem dorf an...

weisse gehörten da nicht wirklich zur tagesordnung was die kinder, die natürlich schnell spitz bekamen, was wir für feine sachen da mit uns rumschleppten, nicht davon abhielt sich mit neugier und eifer auf uns zu stürzen ( auch dazu später noch ein hübsches bild)...

wir zogen also mit einem pulk von ungefähr 50 kindern, durch dieses dorf..
uns wurde alles mögliche gezeigt, von der lehmhütte die als küche diente, sprich voll von kokusnusschalen war, die auch in gänze genutzt wurden, als schalen, als trinkgefässe und auch als brennmaterial..
restliche einrichtungsgegenstände gleich null..
wir wurden an dem kleinen reisfeld vorbeigeführt..an einer hütte die jedes jahr beim hochwasser absäuft aber unverdrossen an der selben stelle wieder aufgebaut wird..
bis wir dann zur sogenannten dorfkneipe kamen.
die " wirtin"..holte auch sofort ihren besten schluck von drinnen und wir wurden gebeten platz zu nehmen.
die alte baccardi flasche, in der der palmschnaps verwahrt wurde, hatte eindeutig schon bessere zeiten gesehen.
der inhalt bestand aus einer weisslich, trüben flüssigkeit, die aus palmen gewonnen wurde, indem man den baum anritzte, den austretenden saft in einer blechdose sammelte, und nach ein paar tagen gärung in der sonne, wurde dieser saft, der mittlerweile reiner alkohol war, in besagte flasche umgefüllt.

jeder von uns bekam ein becherchen in die hand, eine art strohhalm bestehend aus einem hohlen stab, der als filter vorne irgendeine dünngewebte jute hatte, da natürlich auch tote kleinsttierchen in diesem gebräu schwammen.

ich dankte innerlich meinen gesammten impfungen und mit todesverachtung..weg mit dem zeug...es schmeckte grausam..aber egal, höflichkeit geht vor..also noch ne runde von dem zeug..und wie soll ich es sagen, ich hab es überlebt..lach

im anschluss war es dann soweit..wir bekamen audienz beim dorfältesten, der nebenbei ja auch der voodoo priester war..

also rein in seine hütte....


es waren im grunde 2 hütten, die mit einer art flur verbunden waren..
der boden, festgestampfter lehm..möbel im grunde keine..
und leben tun in diesen hütten alle gemeinsam..eltern, opa und oma, die kinder, die ziegen und die hühner..alles was halt zum haushalt gehört..nichts desto trotz war es blitz blank..tolle leistung der hausfrauen ...

wir nahmen also platz, er suchte seine utensilien zusammen und los ging es mit unserer voodooberatung....
 
M

marion42

Guest
AW: kenia

papatya..ich antworte dir am ende..ok?..
klar hast du recht..aber trotzdem war es so und es ist ja auch gutgegangen ;-)
 
M

marion42

Guest
AW: kenia

seine utensilien bestanden aus einer verbeulten metallschüssel und drei kleinen holzkugeln..

diese kugeln legte er in die schüssel und dann klapperte er was das zeug hielt damit rum..
er kommunizierte also mit den geistern..
die ergebnisse dieses dialoges wurden immer von 2 seiten übersetzt..entweder von mohamed direkt oder von der nichte des mannes, die ein wenig englisch sprach..

jeder von uns bekam seinen text ( mir und partner wurde im übrigen die eheschliessung nahegelegt, weil sich unsere probleme damit lösen würden..gut das ich nicht alles glaube ;-) )
interessant wurde es dann, als er melanie ansprach..
er sagte ihr auf den kopf zu, das sie in einer kriselnden beziehung stecke ( ihr fast ex sass allerdings daneben, so konnte sie schlecht antworten, wir anderen die schon wussten das sie sich trennen wird, konnten uns das grinsen allerdings nicht verkneifen)
weiter ging es dann mit ihren eigentlichen beschwerden..sie litt schon seit jahren an heftigster migräne, die in deutschland noch nicht ihren meister gefunden hatte.
er klapperte also weiter vor sich hin, die geister gaben ihm einen rezeptvorschlag und er brachte diesen dann auch zu papier.
seine nichte lief los um gewisse zutaten zusammen zu suchen.

für mich sah es aus wie getrocknete elefantenkacke..aber gut..wenns hilft..
er erklärte melanie das sie damit abends im hotel duschen solle, und von dem im wasser aufgelösten zeug auch was trinken.
desweiteren bekam sie noch ein papier, auf das er mit rotem pulver etwas geschrieben hatte und die anweisung die dusche und das trinken, in deutschland mit dem roten zeug zu wiederholen.
( im übrigen ist sie seitdem migränefrei)

danach war unsere sitzung dann beendet, wir bedankten uns höflich, geld nahm er keins..

wieder vor der tür, wollten wir jetzt auch unsere restlichen bonbons verteilen..
was für ein juchu und tumult bei den kindern, aus ca 50 wurden schlagartig viel viel mehr..lach
grosses durcheinander also..

aber respekt...
der dorfälteste kam aus seiner hütte, sah nur kurz die kinder mit strengen blick an, und binnen sekunden standen sie alle artig und brav in einer schlange, und hielten uns die hände auf um jeder seinen anteil zu bekommen. 3 bonbons durfte jeder haben....( den rest liessen wir dann beim medizinmann der die weitere verteilung übernehmen würde)..

tolle erfahrung und wir fuhren zufrieden zurück ins hotel...


viele weitere kleine einzelepisoden waren natürlich auch noch vorhanden..

die alleinreisende deutsche zum beispiel..sie blieb noch weitere 6 wochen in kenia, weil sie erst was mit mohamed anfing, und nach einer woche sich in einen massaikrieger verknallte, mit dem in mombasa ein zimmerchen bezog, sich mit malaria infizierte, ob schlimmeres weiss ich nicht, weil der kontakt dann einschlief..
der letzte kenntnisstand war der, das sie nochmal runterflog, ihre beiden kinder, 10 und 16 in dieser zeit alleine zuhause liess, sich noch einmal mit malaria infizierte, da sie ohne impfungen unterwegs war und letztlich ihren massaikrieger nach deutschland geholt hat..

dann die beiden deutschen männer, beide hier verheiratet, geschäftsleute, alte säcke um die 60, die sich junge kenianische prostituierte hielten..grausam die beiden, habe sie auch noch ordentlich auf die rolle genommen..

die rückfahrt zum flughafen, als einer unser reisebusse eine kenianerin anfuhr, ,aber es nicht für nötig hielt anzuhalten um sich um diese frau zu kümmern...

könnte also noch das eine oder andere hinzufügen..

insgesammt..kenia war toll...und auch dieses ist eine reise gewesen, die mein leben um viele kleine anekdoten bereichert hat...

lg marion
 

papatya

New Member
AW: kenia

dein besuch bei mohamed war sicher eher etwas aussergewöhnliches, was man selten dort erlebt. schön, dass du dir diese erinnerung behalten konntest!
im sextourismus hatte kenia lange zeit platz eins belegt, von männlicher und weiblicher seite aus! und es ist unfassbar, mit welchen krankheiten diese leute dann den flieger besteigen, auf dem weg nach hause, ja! da könnte ich auch einige unappetitliche geschichten erzählen!
und die prostitution ist leider dort für viele frauen lebensnotwendig, weil sie(und ihre familien) sonst vor hunger sterben würden-nicht so wie z.b. in thailand, wo sich die frauen auch anders orientieren könnten!
 
H

Heiserk

Guest
AW: kenia

liebe marion! vielen dank für deinen wunderbaren urlaubsbericht! :)
 
M

marion42

Guest
AW: kenia

marion, ich lese reiseberichte sehr gerne und auch kenia kenne ich recht gut!
da du sagst, du bist nicht die typische touristin dort gewesen, muß ich jetzt gleich mal einhaken!
aber sei mir nicht böse, ok?!:)

typische touristen wohl schon, aber nicht in diesem touri einheitsbrei unterwegs..
das ihr nachts dort alleine zu fuß zu dieser bar gelaufen seit, war super unverantwortlich! eine direkte einladung zum überfall!!!

es war nicht nachts, sondern früher abend, allerdings waren wir noch nicht darauf eingestellt, das es sooo früh und schnell dunkel wird...
und einladung zum überfall..wir hatten nichts an uns, was in irgendeiner art dazu animiert hätte.
weder schmuck, noch ne dicke brieftasche oder sonstige dinge.
und klar ist es ein risiko..das ganze leben ist ein risiko...überfallen werden kann ich jeden tag hier in deutschland.
wenn ich nur im hotel bleibe, lebe ich zwar risikolos aber sehe auch nichts von dem land.
es ist eine frage der kleidung uns des gebarens, wenn ich unterwegs bin.
nicht nur in kenia war ich abseits der touristenwege unterwegs..ob dom rep, bali oder sonstwo auf der welt.
und ich habe noch nie das gefühl gehabt, irgendwo bedroht zu werden.
auch bei diesem ausflug war es das gegenteil.
die männer in der pinte, nach ihrer ersten überraschung, waren absolut super, freundlich und hilfbereit drauf..
jetzt klicke ich gerade auf deine fotos und was sehe ich da: die ach so niedlichen kleinen äffchen! lass mich raten: pünktlich zur tea-time hast du sie gefüttert!

ja, ich habe diese affen gefüttert, genauso wie die affen auf bali oder sonstige tiere die ich auf reisen fütterte.
allerdings selten zur tea-time. denn da bedienten sich diese frechen affen selber, bei den anderen touris..ich fütterte sie morgens, auf der terasse und ich kann nicht sagen, das die tiere da aggresiv gewesen wären..
diese kleinen affen sind krankheitsüberträger nummer 1 in kenia, mittlerweile durch die touristen so verrückt, dass sie keine scheu haben, taschen auch aufzumachen und dinge dort rauszuklauen!

ich bin immer noch gesund und affen die geklaut haben, kenn ich von bali zur genüge..




auch habe ich schon diverse leute gesehen, die von diesen affen gebissen wurden, und das nicht zu knapp! auf welche krankheiten man sich dann testen lassen kann, kannst du dir vielleicht vorstellen!
ich kenne kenia seit 1993 und bin immer wieder mal dort. dieses land ausserhalb der touristischen seite kennenzu lernen, ist fast unmöglich! seit 10 jahren habe ich guten kontakt zu einem kenianer mit indischer abstammung, dadurch erfährt ein bißchen mehr über dieses land, aber immer noch nicht genug, um kenia wirklich mit nicht-touristischen augen sehen zu können!

ich sage ja auch nicht, das ich das land in und auswendig kennengelernt habe, aber mit sicherheit habe ich mehr erlebt als andere in 2 wochen urlaub.
und ich werde mein leben nicht leben, indem ich ständig nur an die gefahren denke. denn dann müsste ich hier zu hause sitzen bleiben, den ganzen tag mit sagrotan alles desinfizieren ..etc..

als wir die safari gebucht haben, kam auch die frage nach einer versicherung auf..
ganz ehrlich, wenn mich ein löwe fressen will, dann interessiert den das nicht ob ich versichert bin oder nicht, wenn ich dann gefressen wurde, wird es mir wohl auch leidlich egal sein ..tot bin ich dann auf jeden fall..

also, nimms mir nicht übel, ok?
ach, das hotel kommt mir sehr bekannt vor, wenn du magst, schreib doch mal, welches es war.

das hotel gehörte zu einer schweizer gruppe, im übrigen war es eine bruchbude, vom sehr schlechten essen, über defektes geschirr, bis hin zu den stinkenden auflagen für die liegen, die pro tag 2,50 kosten sollten ( ich hab dann lieber auf dem blanken boden gelegen)..

es hiess..moment ...african safari club...

nein, ich nehm es dir nicht übel, wir sind eben grundverschiedene typen..und jedem das seine :)

lg marion :)
 
M

marion42

Guest
AW: kenia

diese deutschen männer waren das brechmittel schlechthin für mich..

einen abend hatte es sich ergeben das wir mit den beiden ein bier getrunken haben, im hotel..
eine stunde lang ging es nur um das thema..die kenianischen frauen..

er erzählte wie billig es doch sei..schwärmte von der weichen haut der damen..insgesammt äusserte er sich sehr abfällig über besagte frauen.

ich kochte schon innerlich..und dachte nur, du ar..., mit deinem goldkettchen, in deutschland würden dich die frauen nicht mal von hinten anschauen..

so nach einer stunde kam dann der spruch des abends von ihm..

wie gesagt..über diverse qualitäten hatte er sich ja schon geäussert..und dann kam der text
" aber eins muss ich euch noch sagen.......bla....., können die schwarzen..sagenhaft"

ich schaute ihn nur an und erwiederte trocken ( mein freund verschluckte sich dabei übrigens an seinem bier).." und?..kannnst du denn wenigstens gut le...."

der hat gar nicht begriffen wie übel ich ihn fand..sondern beruhigte meinen freund mit den worten..." berechtigte frage"....

brech..

ich habe die beiden typen dann 3 tage später beim skat abgefegt..hach was ne freude..
und seine kleine, echt armes mädel, hab ich auch noch kennengelernt..habe zumindest an dem abend dafür gesorgt, das sie was ordentliches zu essen bekam.
da der depp ja kein englisch sprach und es in dem restaurant auch nicht für nötig befand sie mal zu fragen ob sie hunger hätte, übernahm ich das..schob ihn dabei an auch das essen zu bezahlen und bestellte dann für sie ne ordentliche portion lobster ( war das teuertste was ich finden konnte auf der karte)...
 
Top