Mal über Erdoğan plaudern

E

emire

Guest
Oh, doch so oft, dann scheinst du dich richtig gut auszukennen.


Sorry! Aber ich behaupte, dass 50-75% der Türken absolut keine Ahnung haben was Demokratie überhaupt ist oder was sie sich darunter vorstellen sollen. Ist auch kein Wunder (und man kann es ihnen auch nicht vorhalten), haben sie doch alle Angst wie geschundene Kaninchen.


In der Türkei Regiert kein Hitler,wenn die Zeit reif ist wird dieser Lump Erdogan gehen.
Sie greifen das Volk als solches an,sie behaupten das 50-75 % der Türken keine Ahnung haben was Demokratie ist.
Der vergleich die Türken als geschundene Kaninchen zu bezeichnen ist ebenfalls unterste Schublade..

Iyi ki senin gibiler Türkceyi, Peynir ekmek gibi yiyip,yutmuslar..Sen alman kal sen bunlarin diledigi gibi asimilasyon olmusun.Korkma bunlar sana zamani geldigi gün, Demokrasilerini iyi anlatirlar yahudilere anlattiklari gibi.Senin gibilerin Türk milletine bile saygisi olmayan düsmansin.Seni Adam yerine koyanda hata.
 

Almancali

Well-Known Member
Sie greifen das Volk als solches an, sie behaupten das 50-75 % der Türken keine Ahnung haben was Demokratie ist.
Haben sie doch auch nicht. Auf Seite 12 dieses Threads hat Ottoman ganz unten ein Zitat vom User "Zerd" zitiert, welches die Umstände sehr gut beschreibt. Lies dir das mal durch.

Woher sollen die einheimischen Türken (gerade die ärmeren und ländlichen Regionen) wissen, was eine wirkliche Demokratie ist, wenn alles was die Menschen dort kennen, auf Unterdrückung, Angst und den von mir beschriebenen Kriterien basieren.

Anders formuliert:

Wenn ich ein Volk über Jahrzehnte mit Angst, Gewalt, Unterdrückung und "hirnspinstigen" Ansagen in eine Richtung einnorde und denen dann immer wieder erzähle dass es sich dabei um "Demokratie" handelt, dann denkt dieses Volk irgendwann, dass es Demokratie ist. Also nimmt man irgendwann die Umstände in der sie leben als normale Demokratie an.

Das Gleiche könnte man nun auch über die BRD schreiben. Nämlich, dass die Art und Weise wie wir hier freizügig leben (oder zu freizügig) schon viel mehr ist als Demokratie. Allerdings steht dem eine konkrete Definition des Begriffs Demokratie entgegen.

Der vergleich die Türken als geschundene Kaninchen zu bezeichnen ist ebenfalls unterste Schublade.
Das kannst du gerne so sehen. Ändert allerdings nicht an der von mir wahrgenommenen Tatsache.
 

Zerd

Well-Known Member
In der Zeit gibt es wieder einmal einen Artikel über den Ausgang der Wahlen in der Türkei, der sich ausschließlich mit RTE beschäftigt. Ich will gar nicht beurteilen, ob das so alles stimmt oder vollständig ist. Für mich ist es allein deshalb schon im journalistischen Sinne schlechter Artikel, weil er nur die Vorkommnisse und Entwicklungen beschreibt, ohne auch nur in einem Nebensatz darauf einzugehen, wie das überhaupt möglich sein konnte.

Das ist genau die Haltung, die ich auch der Opposition in der Türkei vorwerfe: es geht nicht um Erdogan, das Problem sitzt viel tiefer und Erdogan gelingt es allenfalls, dieses Problem zu seinen Gunsten zu verwenden. Jedes Volk verdient genau die Führer, die es auch hat, das ist in Demokratien mit freien Wahlen so. Und wenn in der Türkei eben das demokratische Verständnis so schwach ausgeprägt ist, dass all diese in diesem Artikel angeführten Maßnahmen hingenommen werden und möglich sind, ganz gleich für welche Person, dann verdient es eben auch diesen RTE.

Aber das grundlegende Problem ist eben dieses fehlende demokratische Verständnis und das fehlt eben auch in der Opposition weitgehend, nicht nur bei den AKP-Anhängern. Das ist ein strukturelles Problem, das viele verschiedene Ursache hat, auch heute noch und auch von der Opposition ausgeübt. Beispielsweise dieser unsägliche Atatürk-Kult seit der Republikgründung über Jahrzehnte hinweg, der allgegenwärtige Nationalismus oder die Allmacht des Militärs in der alten Republik, der ungehobelte rohe Umgang mit anders denkenden in der Politik wie in den Medien, das uniforme Schulsystem usw. All das ist nicht dazu angetan, ein demokratisches pluralistisches Verständnis in der Bevölkerung zu verwurzeln, die die Vielfalt an Lebensweisen und Meinungen und Völkern zu schätzen weiß. Stattdessen wird jedesmal, wenn es wieder etwas schwieriger wird, der Ruf nach einem starken Mann laut, der es bitte schön richten soll.

Das müsste jetzt eigentlich in der Türkei thematisiert und diskutiert werden: es war gut, dass Atatürk der Heiligenschein abgenommen wurde, damit endlich neben seinen Errungenschaften auch seine Fehler diskutiert werden können. Es war richtig, dass das Militär endlich entmachtet wurde, weil es einer Demokratie eben auch gestattet sein muss, Fehler zu machen und aus diesen zu lernen. Es war richtig, die religiöse und traditionsbewusste ländliche Bevölkerung ebenso wie auch die kurdische Bevölkerung aufzuwerten und ihnen offenen Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe zu gewähren. Das sind die positiven Entwicklungen des letzten Jahrzehnts. Aber genauso verkehrt ist es, dass diese demokratische Entwicklung nun wieder ausgehöhlt und in sein Gegenteil verkehrt wird. Es geht nicht um RTE (den einen oder anderen eloquenten Spinner wird es immer geben), sondern es muss um die Bevölkerung gehen, um ein modernes demokratisches Verständnis (das dann jederzeit in der Lage sein könnte, die vereinzelten Spinner in ihre Schranken zu verweisen)
 
P

Pit 63

Guest
@Zerd, Deine Analyse scheint überhaupt nicht vorzusehen, dass Erdogan deshalb ein grosses Problem für die Türkei ist, weil er tatsächlich ein Despot ist, der keinen Widerspruch duldet.
Aus meiner Sicht hat der Mann keine demokratische Gesinnung, weswegen er auch keine demokratische Entwicklung in Gang gesetzt hat und weiterhin auch keine zulassen wird. Im Gegenteil, er wird die von Dir beschriebene traditionelle Spaltung befeuern.
Es hatte mE nach auch nichts mit Demokratieförderung zu tun, dass er - wie unter Herrschern üblich- seine Anhänger (aus dem religiös-ländlichen Bereich) gefördert und seine machtpolitischen Gegenspieler (aus dem kemalistisch-militärischen Lager) geschwächt hat.
Die Annäherung an die Kurden war aus meiner Sicht ebenso Berechnung wie die Kehrtwende nach der missglückten letzten Wahl.

Die Geziproteste waren dagegen (neben den Unruhestiftern/Randalierern- ist ein Thema für sich) in weiten Teilen Ausdruck des bürgerlich-demokratischen Bewusstseins in den Städten. Erdogans Reaktion darauf und die seiner Anhänger waren die von Unterdrückern.
Demokratie ist aber mehr als die Herrschaft der Mehrheit (mE nach sind es 40 - 45, also nicht einmal 50 Prozent) über den Rest der Bevölkerung. Dieses Verständnis ist vielleicht nur in Teilen in der Türkei vorhanden aber bei Erdogan und seinen Anhängern unterm Strich am wenigsten.
Übrigens, man mag von der CHP aufgrund ihrer Altlasten viel schlechtes halten aber ich bin mir sicher, dass Kilidaroglu vergleichsweise demokratisch eingestellt und friedfertig gesinnt ist. Die reaktionäre MHP kann man mE nach vergessen. Der Geist von Gezi jedoch, das Zivilbewusstsein von vielen, die jenseits der alten Schablonen protestiert haben, reicht über die traditionelle Spaltung des türksichen Volks und das von Dir skizzierten rücksichtslose Unverständnis gegenüber Andersdenkenden hinaus. Dieser Geist ist jetzt leider tot.
Und auch wenn ohne Erdogan nicht alles eitel Sonnenschein wäre, die Chance auf mehr demokratische Entwicklung in der Türkei wird es definitiv erst wieder nach ihm geben.
 

ege35

Well-Known Member

Leo_69

Well-Known Member
Und wann ist nach ihm? Die Aussichten sind alles andere als rosig, wenn er seine Alleinherrschaft durchgedrückt hat:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-11/tuerkei-recep-tayyip-erdogan-failed-state/komplettansicht
Erdoğan hat zwar im Moment dıe Macht alles mögliche zu seınem Gunsten zu aendern, aber für ewıges Leben, da koennen seıne hırnlosen Schlaeger und Motorkettensaegenführer ıhm auch nıcht beı helfen.
Und der Jüngste ıst er auch nıcht mehr
 

Ottoman

Well-Known Member
Es reicht doch schon wenn Sultan Erdogan das Land gespalten hat und die Menschen mittlerweile aufeinander losgehen. Macht nicht auch hier die Gräben auf.
 

Eskolein

Well-Known Member
Erdoğan hat zwar im Moment dıe Macht alles mögliche zu seınem Gunsten zu aendern, aber für ewıges Leben, da koennen seıne hırnlosen Schlaeger und Motorkettensaegenführer ıhm auch nıcht beı helfen.
Und der Jüngste ıst er auch nıcht mehr

Wobei ich glaube das selbst sein Tod probleme mit sich führen wird. Es wird bestimmt ein Machtvakuum entstehen.
 
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