Mal über Erdoğan plaudern

Doris

Well-Known Member
Wobei mir gerade einfällt, skandalöse türkische Wiedereinbürgerungs-Praxis ist das! Man wurde damals nach zwei Jahren wieder eingebürgert. Es gibt viele ähnliche Fälle. Es hieß, die Türkei bürgere keinen Staatsangehörigen aus - das weiß ich noch.

Das ist also nichts, was man Deutschland oder der EU vorwerfen kann, oder? Müsste man mal NeoAslan erzählen.
 

beren

Well-Known Member
Das ist also nichts, was man Deutschland oder der EU vorwerfen kann, oder? Müsste man mal NeoAslan erzählen.


Nein, natürlich nicht!

Deutschland und Europa haben nur jahrelang diese Praxis geduldet. Wenn die Hälfte der ausgebürgerten auch mit eigenem Willen wieder die türkische Staatsbürgerschaft parallel zur deutschen haben wollte, gab es auch noch die andere Hälfte, die sich bewusst dagegen entschied. Ich weiß aber, dass die Türken die "Wiedereinbürgerung" wohl automatisch gemacht haben. Mir wurde gesagt, in der Zwischenzeit würde sie nur ruhen, oder so ähnlich. Ich spreche von der damaligen Praxis, also der von vor 2000.
 

NeoAslan+

Well-Known Member
Wobei mir gerade einfällt, skandalöse türkische Wiedereinbürgerungs-Praxis ist das! Man wurde damals nach zwei Jahren wieder eingebürgert. Es gibt viele ähnliche Fälle. Es hieß, die Türkei bürgere keinen Staatsangehörigen aus - das weiß ich noch.
Damit beschreibst du deine generellen Denkmuster und offenbarst eigentlich nur wie verdreht sich deine Interpretationen bei türkischen Belangen, auch hinsichtlich ganz einfacher Sachverhalte, wohl in deiner (und unzähliger Anderer gerade in Deutschland & Co) Denkweise etabliert haben.

Denn der Sachverhalt entstand aus der Situation, dass hierzulande türkische Staatsbürger, die aus welchen Motiven heraus auch immer, die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen wollten defacto seitens der deutschen Politik genötigt wurden die türkische Staatsbürgerschaft abzulegen (im Gegensatz zu Staatsangehörigen, die übrigens viel prozentual höher eine doppelte Staatsbürgerschaft inne haben, wie bsp. iraner, weil sie aus Nationen kommen, die mit normalen Maßstäben nicht als Staaten im eigentlichen Sinne anerkannt werden, was den Leuten dann zum Vorteil gereicht, obwohl es einen zivilisatorischen sozialen Mangel belegt).
Gerade die türkischen Staatsbürger, welche jedoch aus politischen Gründen und der eigentlichen Sinnhaftigkeit der Annahme einer Staatsbürgerschaft mit dem Ziel der Teilhabe an der politischen und sozialen Meinungsbildung ihres gegenwärtigen Lebensmittelpunktes jedoch bei Aufgabe der türkischen Staatsbürgerschaft aufgrund ihrer Verbundenheit und anderen sozialen Belangen hinsichtlich ihres Herkunftlandes Türkei mit erheblichen und unzumutbaren Nachteilen konfrontiert worden.
Diese beispielhaften Methoden und die Praxis der deutschen Regierungen in Bezug auf türkische Mitbürger und in Relation zu anderen Migranten und EU-Bürgern könnte man auch legitim als "nazimäßig" umschreiben (gerade auch in der Wahrnehmung der betroffenen Personenkreise).
Die türkische Regierung hat allerdings ganz klar gemäß ihrer Prinzipien und den Menschenrechten Antragstellern der türkischen Staatsbürgerschaft, die die Vorraussetzungen dafür erfüllten keine Nachteile erfahren lassen und die Einbürgerung auch von Personen genehmigt, welche die türkische Staatsangehörigkeit zuvor abgaben.
Die türkische Regierung seiner Zeit hat diese Personenkreise vor einer massiven Diskriminierung und Benachteiligung bewahrt.
Eine politische Kausalität gab es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

beren

Well-Known Member
Damit beschreibst du deine generellen Denkmuster und offenbarst eigentlich nur wie verdreht sich deine Interpretationen bei türkischen Belangen, auch hinsichtlich ganz einfacher Sachverhalte, wohl in deiner (und unzähliger Anderer gerade in Deutschland & Co) Denkweise etabliert haben.

Denn der Sachverhalt entstand aus der Situation, dass hierzulande türkische Staatsbürger, die aus welchen Motiven heraus auch immer, die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen wollten defacto seitens der deutschen Politik genötigt wurden die türkische Staatsbürgerschaft abzulegen (im Gegensatz zu Staatsangehörigen, die übrigens viel prozentual höher eine doppelte Staatsbürgerschaft inne haben, wie bsp. iraner, weil sie aus Nationen kommen, die mit normalen Maßstäben nicht als Staaten im eigentlichen Sinne anerkannt werden, was den Leuten dann zum Vorteil gereicht, obwohl es einen zivilisatorischen sozialen Mangel belegt).
Gerade die türkischen Staatsbürger, welche jedoch aus politischen Gründen und der eigentlichen Sinnhaftigkeit der Annahme einer Staatsbürgerschaft mit dem Ziel der Teilhabe an der politischen und sozialen Meinungsbildung ihres gegenwärtigen Lebensmittelpunktes jedoch bei Aufgabe der türkischen Staatsbürgerschaft aufgrund ihrer Verbundenheit und anderen sozialen Belangen hinsichtlich ihres Herkunftlandes Türkei mit erheblichen und unzumutbaren Nachteilen konfrontiert worden.
Diese beispielhaften Methoden und die Praxis der deutschen Regierungen in Bezug auf türkische Mitbürger und in Relation zu anderen Migranten und EU-Bürgern könnte man auch legitim als "nazimäßig" umschreiben (gerade auch in der Wahrnehmung der betroffenen Personenkreise).
Die türkische Regierung hat allerdings ganz klar gemäß ihrer Prinzipien und den Menschenrechten Antragstellern der türkischen Staatsbürgerschaft, die die Vorraussetzungen dafür erfüllten keine Nachteile erfahren lassen und die Einbürgerung auch von Personen genehmigt, welche die türkische Staatsangehörigkeit zuvor abgaben.
Die türkische Regierung seiner Zeit hat diese Personenkreise vor einer massiven Diskriminierung und Benachteiligung bewahrt.
Eine politische Kausalität gab es nicht.


Ja, und?

Du widersprichst mir nicht.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Damit beschreibst du deine generellen Denkmuster und offenbarst eigentlich nur wie verdreht sich deine Interpretationen bei türkischen Belangen, auch hinsichtlich ganz einfacher Sachverhalte, wohl in deiner (und unzähliger Anderer gerade in Deutschland & Co) Denkweise etabliert haben.

Denn der Sachverhalt entstand aus der Situation, dass hierzulande türkische Staatsbürger, die aus welchen Motiven heraus auch immer, die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen wollten defacto seitens der deutschen Politik genötigt wurden die türkische Staatsbürgerschaft abzulegen (im Gegensatz zu Staatsangehörigen, die übrigens viel prozentual höher eine doppelte Staatsbürgerschaft inne haben, wie bsp. iraner, weil sie aus Nationen kommen, die mit normalen Maßstäben nicht als Staaten im eigentlichen Sinne anerkannt werden, was den Leuten dann zum Vorteil gereicht, obwohl es einen zivilisatorischen sozialen Mangel belegt).
Gerade die türkischen Staatsbürger, welche jedoch aus politischen Gründen und der eigentlichen Sinnhaftigkeit der Annahme einer Staatsbürgerschaft mit dem Ziel der Teilhabe an der politischen und sozialen Meinungsbildung ihres gegenwärtigen Lebensmittelpunktes jedoch bei Aufgabe der türkischen Staatsbürgerschaft aufgrund ihrer Verbundenheit und anderen sozialen Belangen hinsichtlich ihres Herkunftlandes Türkei mit erheblichen und unzumutbaren Nachteilen konfrontiert worden.
Diese beispielhaften Methoden und die Praxis der deutschen Regierungen in Bezug auf türkische Mitbürger und in Relation zu anderen Migranten und EU-Bürgern könnte man auch legitim als "nazimäßig" umschreiben (gerade auch in der Wahrnehmung der betroffenen Personenkreise).
Die türkische Regierung hat allerdings ganz klar gemäß ihrer Prinzipien und den Menschenrechten Antragstellern der türkischen Staatsbürgerschaft, die die Vorraussetzungen dafür erfüllten keine Nachteile erfahren lassen und die Einbürgerung auch von Personen genehmigt, welche die türkische Staatsangehörigkeit zuvor abgaben.
Die türkische Regierung seiner Zeit hat diese Personenkreise vor einer massiven Diskriminierung und Benachteiligung bewahrt.
Eine politische Kausalität gab es nicht.
Endlich mal Argumente! :)

Ich weiß noch nicht, wie ich darüber denken werde, aber endlich mal was, was ich mir durch den Kopf gehen lassen kann :) Weil diese Bildschenposterei ist für mich Schlechte-Laune-Absondern, die mir jedenfalls nichts bringt, der ich verstehen will, wie Ihr Erdogan-Fanboys tickt. Ich muß Eure Meinung nicht teilen – und werde es wohl auch nicht mehr, nach dem, wie sich türkische Politiker hierzulande März diesen Jahres aufgeführt haben –, aber ich will wenigstens verstehen, wie Ihr so drauf seid. Was Ihr mitkriegt von der Welt, was Ihr für gute Argumente habt, über die ich mal nachdenken muß, und die auch nicht immer falsch sind, und welchen Lügen Ihr aber auch aufsitzt (ich mit Sicherheit auch, auch unsere Bundesregierung belügt uns nach Kräften, Beispiel NSU, da bin ich auch um Hinweise dankbar).
 

beren

Well-Known Member
Endlich mal Argumente! :)

Ich weiß noch nicht, wie ich darüber denken werde, aber endlich mal was, was ich mir durch den Kopf gehen lassen kann :) Weil diese Bildschenposterei ist für mich Schlechte-Laune-Absondern, die mir jedenfalls nichts bringt, der ich verstehen will, wie Ihr Erdogan-Fanboys tickt. Ich muß Eure Meinung nicht teilen – und werde es wohl auch nicht mehr, nach dem, wie sich türkische Politiker hierzulande März diesen Jahres aufgeführt haben –, aber ich will wenigstens verstehen, wie Ihr so drauf seid. Was Ihr mitkriegt von der Welt, was Ihr für gute Argumente habt, über die ich mal nachdenken muß, und die auch nicht immer falsch sind, und welchen Lügen Ihr aber auch aufsitzt (ich mit Sicherheit auch, auch unsere Bundesregierung belügt uns nach Kräften, Beispiel NSU, da bin ich auch um Hinweise dankbar).


Klar, bei mir muss er sich anstrengen. :D
 

Almancali

Well-Known Member
@NeoAslan+ hat nicht unrecht mit seiner Argumentation der doppelten Staatsbürgerschaft. Allerdings macht er (und vermutlich viele andere Türken auch) einen entschiedenen Fehler... Auf Grund der Defizite (und der Benachteiligung) in der BRD, wählen sie dafür in der Türkei einen - wie sie meinen - starken Führer, der die Kanzlerin in der BRD mal richtig den Allerwertesten aufreisst. Sie fühlen sich bestätigt dabei, dass es endlich mal einen Allerwertestenaufreisser gibt, der den Deutschen die Meinung geigt...

... nur löst es die Problem hier nicht - ganz im Gegenteil, es schafft sogar neue Probleme und Konflikte und das auch innerhalb der Zivilbevölkerung ...

... Weiterhin sind nicht alle Türken von der Vorgehensweise der türkischen Regierung begeistert ...

... Danach sollte man sich fragen, ob es eine gute Idee war, dem Erdogan die totale Staatsmacht zu geben. Für die Probleme hier und die Unstimmigkeiten, die Türken in der BRD empfinden, da haben sie zum Ausgleich in der Türkei einen "angeblich" starken Führer gewählt und somit indirekt ihr eigenes Heimatsland in Probleme geritten...
 
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