Mal über Erdoğan plaudern

Msane

Well-Known Member
Von Wirtschaft hat er keine Ahnung, aber eines muss man Erdogan wirklich lassen, er versteht es
die Türkei geopolitisch vorzüglich zu positionieren.
Die Türkei tanzt auf allen Hochzeiten und ist dort der Ehrengast um den alle Akteure buhlen.


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Alubehütet

Well-Known Member
Dann ist da ja noch diese Party ...
Die Geschichte der Republik Türkei begann am 29. Oktober 1923 mit deren Ausrufung durch Mustafa Kemal Pascha und der Verlegung der Hauptstadt von Istanbul nach Ankara. Vorausgegangen waren der faktische Zusammenbruch des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg, der türkische Befreiungskrieg und die Absetzung Sultan Mehmeds VI. Dessen Nachfolger Abdülmecid II. trug nur noch den Titel des Kalifen. Mit seiner Absetzung am 3. März 1924 war die osmanische Dynastie endgültig entmachtet.
Hat sich Erdogan wohl auch anders vorgestellt. Lief ja nicht mehr so gut, die vergangenen Jahre.
 

EnRetard

Well-Known Member

"Die etwas schwächere Inflation Ende des vergangenen Jahres erklären Analysten mit sogenannten Basiseffekten."

Was habe ich mir unter "Basiseffekten" vorzustellen? Weiß das jemand?
Die Zürcher Kantonalbank weiß es:

Wie die Inflationsrate vom Basiseffekt abhängt

Der statistische Basiseffekt lässt sich gut am Beispiel der Inflationsrate erklären. Sie bildet die Preisentwicklung eines typischen Warenkorbs mit alltäglichen Gütern und Dienstleistungen eines durchschnittlichen Haushalts im Laufe der Zeit ab. Die prozentuale Veränderung des Preises für diesen Warenkorb wird als Inflationsrate bezeichnet. Meist wird diese Abweichung im Vergleich zum Vorjahr angegeben. Ist der Vorjahreswert aufgrund ausserordentlicher Umstände besonders tief oder hoch, so fällt der Basiseffekt dementsprechend stark aus. Dies kann dann dazu führen, dass die Inflationsrate verzerrt beziehungsweise über- oder unterschätzt wird.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Sowas. Erdogan hat beinahe sein ganzes Kabinett ausgetauscht. Besonders spektakulär Finanzen:
Bis 2018 war Şimşek – fast zehn Jahre lang – Finanzminister, dann startete Erdoğan in seiner ersten Amtszeit als Präsident eine eigene Wirtschaftspolitik. Er warf Şimşek raus und ernannte seinen Schwiegersohn Berat Albayrak zum Wirtschaftsguru der Regierung. Damit begann der Absturz.

Als Albayrak nach zwei Jahren gehen musste, war die Währungskrise bereits in vollem Gange, aber immerhin konnte man noch mit acht Lira einen US-Dollar kaufen. Heute muss man für einen Dollar bereits 20 Lira hinlegen.

Dass Erdoğan nun Şimşek zurückholt, ist ein Eingeständnis seines eigenen Scheiterns. Şimşek will die Türkei wieder auf einen international abgestimmten, orthodoxen finanzpolitischen Weg holen. Er ist in Finanzkreisen anerkannt und war vor seinem ersten Eintritt in Erdoğans Kabinett 2009 Investmentbanker bei der Großbank Merrill Lynch.
Und Aussen.
Neben Şimşek rückt mit Hakan Fidan ein weiteres Schwergewicht ins Kabinett. Fidan war seit 2010 Chef des türkischen Geheimdienstes und ist einer der engsten Vertrauten Erdoğans. Immer wenn Erdoğan in den letzten Jahren zu besonders heiklen außenpolitischen Missionen aufbrach, war Fidan dabei.

Er hat in den letzten Jahren praktisch den Kampf gegen die PKK koordiniert, war aber von 2011 bis 2015 auch derjenige, der die letztlich gescheiterten Verhandlungen mit der PKK über einen dauerhaften Waffenstillstand geführt hat. Fidan kommt aus dem Militär und hat als junger Offizier bei der Nato gearbeitet. Fidan gehört wie Şimşek eher zu den Transatlantikern als zu den Eurasiern in der türkischen politischen Klasse.
Sieht also nach Schönwetterpolitik aus ... nach Wir brauchen dringend Kohle.
 
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