Menschen in hochentwickelten Ländern unglücklicher/ Psychologische Behandlung vermehrt?

Majnomon

Well-Known Member
Das ist ja das grösste Problem... man kann nichts sehen.
So ein gebrochener Arm ist sichtbar, zu hoher Blutdruck messbar, bei psychischen Erkrankungen wirken die Menschne nach aussen hin überwiegend "normal".

Und dann heißt es schnell: "Reiß dich zusammen und geh anständig arbeiten!"

Man könnte sich ja wenigstens mal etwas kundig machen, und sei es mit Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychische_Störung
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychische_Störung

Eine psychische oder seelische Störung ist eine krankhafte Beeinträchtigung der Wahrnehmung, des Denkens, Fühlens, Verhaltens bzw. der Erlebnisverarbeitung oder der sozialen Beziehungen. Es gehört zum Wesen dieser Störungen, dass sie der willentlichen Steuerung durch den Patienten nicht mehr oder nur zum Teil zugänglich sind.
[...]
 

Majnomon

Well-Known Member
Ich bin stolz auf mich es geschafft zu haben und ich klopfe jedem, ausnahmslos jedem auf die Schulter, der dazu steht in Psychologischer Behandlung gewesen zu sein, denn wir wissen wie hart dieser Weg ist!!!

Dass ich mächtig einen an der Waffel hatte und davon immer noch ein bisschen ist hier ja kein Geheimnis.

Ich gehe damit (nicht nur als Künstler) mehr oder weniger offensiv um, wobei es schon zur jeweiligen Situation passen sollte. Zumal ich bisweilen immer noch zu kämpfen habe. Aber das Kämpfen lohnt sich auf jeden Fall! Mit jeder Hilfe, die sich bietet und Sinn macht.

In den meisten Zusammenhängen merkt man mir meine (Vor-)Erkrankung wahrscheinlich nicht an, wenn ich es nicht thematisiere. In meiner Familie gelte ich inzwischen als der Fitteste, obwohl ich (bisher) der einzig "amtliche" Psycho bin.

Im Moment mache ich eine Ausbildung als Kunsttherapeut. Dabei interessiert mich natürlich der psychiatrische Bereich aus eigener Betroffenheit am meisten. Das wird in der beruflichen Praxis sicherlich noch eine Herausforderung für mich.
 

Gizelle

Well-Known Member
Meines Wissens nach fehlt bei Depressionen ein Botenstoff im Gehirn, deswegen wird der ja auch durch Medikamente wieder aufgefüllt. Ohne diese nützt die schönste Gesprächstherapie nichts. Ich seh hier keinen Zusammenhang zum gesellschaftlichen Druck. Oder lieg ich da falsch? Frage an die Mediziner :)
 
N

nazdar

Guest
Meines Wissens nach fehlt bei Depressionen ein Botenstoff im Gehirn, deswegen wird der ja auch durch Medikamente wieder aufgefüllt. Ohne diese nützt die schönste Gesprächstherapie nichts. Ich seh hier keinen Zusammenhang zum gesellschaftlichen Druck. Oder lieg ich da falsch? Frage an die Mediziner :)
Die Erkrankung,von der du hier schreibst,hat endogene Ursachen.
Es gibt aber auch Erkrankungsformen,bei denen der Auslöser von aussen kommt,oder auch endoreaktive Formen;mal grob erklärt.
 

Majnomon

Well-Known Member
Die Erkrankung,von der du hier schreibst,hat endogene Ursachen.
Es gibt aber auch Erkrankungsformen,bei denen der Auslöser von aussen kommt,oder auch endoreaktive Formen;mal grob erklärt.

Meines Wissens ist die eindeutige Unterscheidung zwischen endogen und exogen zu Recht ad acta gelegt worden. Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit, und es gibt zwischen allen Ebenen Wechselwirkungen.


Wie schon mal geschrieben, schlagen sich ungelöste Traumata (exogene Ursache) auf das Erbgut nieder. Aber auch in nachfolgenden Generationen kann es noch geheilt werden.

Man spricht bei veränderlichem Erbgut auch von der Epigenetik, die auf Lebenserfahrungen reagiert.
 
N

nazdar

Guest
Meines Wissens ist die eindeutige Unterscheidung zwischen endogen und exogen zu Recht ad acta gelegt worden. Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit, und es gibt zwischen allen Ebenen Wechselwirkungen.


Wie schon mal geschrieben, schlagen sich ungelöste Traumata (exogene Ursache) auf das Erbgut nieder. Aber auch in nachfolgenden Generationen kann es noch geheilt werden.

Man spricht bei veränderlichem Erbgut auch von der Epigenetik, die auf Lebenserfahrungen reagiert.

Sicher,deshalb habe ich auch die endoreaktiven Erkrankungen erwähnt.Auch bei den bipolaren Krankheitsformen ist es oft ein äusserer Umstand,der die Krankheit auslöst.
Ich wollte eigentlich auch nur sagen,dass es nicht in jedem Fall einer Depression ein fehlende oder mangelnder Botenstoff ist.Es müssen nicht zwingend Medikamente zum Einsatz kommen.
Das Krankheitsbild ist einfach auch zu vielschichtig,um es mit ein paar Sätzen erklären zu können.
 

Sithnoppe

Moderator
Das machen Psychiater auch nicht, das ist das, was an deutschen Stammtischen so darüber erzählt wird. Glücklicherweise bist du auch kein niedergelassener Allgemeinmediziner, leider haben die allerdings auch häufig zu wenig Ahnung, um eine psychische Krankheit überhaupt zu erkennen. Dein Angang ist ungefähr so, als ginge man mit einem gebrochenen Bein zum Arzt und bekäme statt einer Untersuchung die Auskunft, dass man nicht jeden Pups behandeln muss.
Wahrscheinlich bin ich einfach durch 20 Jahre Konflikte mit durchgeknallten Psychiatern im klinischen Alltag geprägt.
Ich hatte bestimmt mehr Kontakt zu psychiatrischen "Kollegen" und deren "Opfern" als die meisten Menschen hier. Das hat meine Einstellung massiv beeinflusst.
Ich habe Manisch-Depressive in der Familie, wir haben mütterlicherseits diverse Suizide gehabt und auch sonst wurden wir nicht von psychischen Problemen verschont.
Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass dieser ganze Psychokram total aufgebauscht wird. Man muss nicht für jede kleine Auffälligkeit in Therapie!!!
Ich habe meine Meinung dazu, du hast deine. Da ich ja nicht mehr als Mediziner tätig bin, entsteht dadurch ja auch kein Schaden.
Und zur Beruhigung: mir wird allgemein attestiert, dass ich mit psychisch Erkrankten sehr einfühlsam umgehe und diese komischerweise sich wohl auch meistens gut betreut gefühlt haben.
 
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