AW: mit einenm Deutschen verheiratet glücklich/totunglücklich...
Bei mir kommen nach 2,5 Jahren auch schon manchmal skeptische Gedanken, ob ich nicht lieber mit einem Mann zusammen wäre, der - wie ich - nicht gläubig ist. Gerne würde ich manchmal mit ihm über dieselben Witze lachen oder mir die eine oder andere Diskussion übers gläubig oder nicht gläubig sein sparen. gerne würde ich mich gemeinsam mit meinem Mann über Doppelmoralisten und fantatische Glaubensanhänger ärgern bzw. amüsieren. Mit meinem muslimischen Freund ist das nur bedingt möglich und dann auch nur, wenn wir beide ganz genau auf unsere Wortwahl achten um einander gegenseitig nicht zu verletzen.
Wenn es diese Beweggründe sind, die dich an der Ehe zweifeln lassen, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Der eine Partner liebt seinen Glauben und findet darin seine Kraft und der andere kann damit scheinbar so gar nichts anfangen. Das kann den Partnern in einer Beziehung schon ein wichtiges gemeinsames Thema nehmen. Und Gemeinsamkeiten sind in langen Beziehungen das A und O.
Da ich nicht gläubig bin, spielt das Thema Sünde für mich keine Rolle. Aber wenn du sagst, dass Gefühl in Sünde zu leben ist der auschlaggebende Punkt, kann ich dass dennoch nicht so ganz nachvollziehen. Dennoch versuche ich mal mich in dich hineinzuversetzen. Grundsätzlich ist die Sünde doch schon begangen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Weiß nicht wie das beim Islam läuft, kann man Sünden mit guten Taten wieder aufwiegen? Oder muss man sich am Ende doch für jede Sünde stellen? Und wie sähe es mit einer Scheidung aus? Ist sowas nicht auch haram?
Kein noch so guter Moslem/Christ/Jude wird sein Leben komplett sündenfrei überstehen. Vielleicht solltest du dazu stehen, dass du in religiöser Hinsicht einen "Fehler" gemacht hast, aber das aus Liebe. An deiner Stelle würde ich aufhören zu zweifeln und Allah erst recht beweisen, dass es sich gelohnt hat zu sündigen, weil ihr zueinander gehört. ich glaube, er wird es dir verzeihen, es gibt größere Übeltäter auf der Welt....