AW: Nationaltorhüter Robert Enke ist tot
Ich habe es heute morgen im Radio gehört und war erschüttert. Die Antwort, warum, weiß nur er allein und wird man nie erfahren. Mein Mitleid gilt seiner Frau und seinem Kind.
Und mir tut der Lockführer leid...
Dieser Meinung bin ich auch.
Was in aller Welt kann so schlimm sein, dass man sich das Leben - das grösste Geschenk - nehmen muss? Und ja, depressive Menschen, verstehe ich. Habe auch schon an einer Erschöpfungsdepression gelitten und war eine Zeit lang in Therapie, mit Medikamenten. Das Beste war, dass mich der Psychiater dermassen genervt hat - ich nicht den Mumm hatte, den zu wechseln - und ich somit eines Tages die Medis in der Toilette runter gespült habe (Achtung: soll man nicht, da die Medis schrittweise reduziert werden müssen), der Idiot gedacht hat, ich nehme die Medis noch. Ich habe mein Rückgrad durchgestreckt und den Kampf wieder aufgenommen.
Das Leben ist lebenswert und ich glaube fest daran, dass man nie mehr aufgeladen bekommt, als was man tragen kann. Immer wenn man denkt, es geht nicht mehr, geht es doch weiter.
Nie, aber gar nie, so schlecht es mir auch ging habe ich an einen Suizid gedacht. Ja, Menschen sind verschieden und ich muss nicht alles verstehen. Ich darf mir auch kein Urteil bilden. Aber nachdenken. Es war seine Entscheidung und er hat - in seinem familiären Umfeld - nun ein Trümmerfeld hinterlassen. Solange man sich nur selber schadet, ok. Aber immer andere mitreissen?
Wenn sein Umfeld - auch das sportliche - von seinen schweren Depressionen gewusst hat - und ich nehme an, dies war so (nach seinen getätigten Aussagen auch in der Presse) wäre unter Umständen auch eine Zwangseinweisung angebracht gewesen. Viele Menschen in solchen Situationen und Depressionen können keine Entscheidungen mehr treffen.
Im Nachhinein ist man immer schlauer.
Ob der Sport nun einen bedeutenden Sportler verloren hat, finde ich eher zweitrangig. In erster Linie war er Sohn, Ehemann und Vater.
Gruss, VanArarat