AW: NSU - Morde Presse-Skandal: Schweizer Medien ja, Türkische nein!
Heute morgen im Radio gehört. Ein freier Journalist ist bereits wieder vor das Bundesverfassungsgericht gezogen.
Peinlich, zumal sein Ego-Trip zu Lasten der Nebenkläger stattfindet, falls der Prozessauftakt dadurch noch mal verschoben werden muss.
Und die Blätter, die jetzt noch überlegen, ob sie klagen, können zwar journalistisch gute Gründe dafür anführen (jedes einzelne), aber Lotterien mit 100%iger Gewinnchance gibt es meines Wissens noch nicht. Für die Angehörigen der Opfer war die bisherige Warterei schon eine Zumutung und vermutlich nur erträglicher durch die Genugtuung, dass nun auch türkische Medien aus erster Hand berichten können. Der jetzige Zirkus gibt einen schalen Beigeschmack, er konterkariert die vorherige demonstrative Solidarität etlicher deutscher Journalisten und Medien mit den eingangs außen vor gebliebenen türkischen Kollegen. Denn jetzt geht es wirklich nur noch um Profit, Auflage, Renomée, gekränkte Eitelkeiten einiger Edelfedern und ganz gewöhnliches Gerangel am Futtertrog.
Abgesehen davon: mit größerem Verhandlungssaal wäre das nicht passiert oder hätte sich zumindest in Grenzen gehalten.
"Brigitte" berichtet dann über "Stricken im Gerichtssaal" und "Leichte Snacks für die Verhandlungspause" vom NSU-Prozess.
Sie werden sich mit dem 'Stern' abwechseln. Wahrscheinlich machen sie eh nur ein, zwei Stücke vom Prozess (vermutlich Porträts, wer weiß); aber das Wesentliche wird sicher vom 'Stern' abgedeckt.