Prozess um hundertfachen Kindesmissbrauch in Lügde

Alubehütet

Well-Known Member
Bekannt ist das ganze am Ort schon lange, man redet ja...aber bis man etwas beweisen kann...
Wie oft kommt wer ins Gerede, und es ist nichts dran, so einen Fall kenne ich wiederum. Wo einer einfach wirklich sehr benachteiligte Kinder gern hat und ihnen Gutes tun will. In Jügde hätte ich mutmaßlich gesagt, Polizei ist informiert, Jugendamt ist informiert, da wird wohl nichts dran sein.
 

Alubehütet

Well-Known Member
„Man will ja nichts unterstellen. Aber man will ja auch nicht wegsehen.“ Ein Satz, den ich mehrmals gesagt hatte, beim ersten Mal spontan, als ich einen Päderasten beim Jugendamt angeschissen habe.

Übrigens erfolglos. Und in diesem Fall bin ich überzeugt, daß ich Recht hatte. Ich habe Aussagen aus Jügde gehört, wo für mich auch evident ist, daß da zu Recht angezeigt wurde.

In solchen Fällen muß es eigentlich Profis geben, die einfach mal mit den Kindern plaudern. Wenn was dran ist am Verdacht, dann kriegen die das raus. Und wenn da nichts dran ist, dann ahnen die befragten Kinder nicht mal, worauf der Onkel hinauswill mit seinen Fragen.

Ich bin überzeugt, daß es solche Interviewtechniken gibt. Wer sich mal mit der Methodik des Kinderpsychologen Jean Piaget beschäftigt hat, wird mir Recht geben. Warum ist das nicht verbreitet?

–––

Was hätte ich denn noch machen können? Elternhaus Desaster. Mit den Eltern war nicht zu reden. Polizei? Wird sich verlassen auf die Expertise vom Jugendamt. Frauennotruf? Welchen Zugang sollten sie kriegen zu dem Jungen?

Machste nichts. Stehst ohnmächtig daneben, siehst zu, hast deine Pflicht getan, irgendwann geht es mich nichts mehr an. So wird es vielen gegangen sein in Jügde.
 
Zuletzt bearbeitet:

eruvaer

Well-Known Member
Wie oft kommt wer ins Gerede, und es ist nichts dran, so einen Fall kenne ich wiederum. Wo einer einfach wirklich sehr benachteiligte Kinder gern hat und ihnen Gutes tun will. In Jügde hätte ich mutmaßlich gesagt, Polizei ist informiert, Jugendamt ist informiert, da wird wohl nichts dran sein.
Im Fall Lügde gab es viele Kinder.
Viele Hinweise.
Und viel "das sagen die doch jetzt auch nur um sich wichtig zu machen, weil sie davon gehört haben. Das kann ja gar nicht sein."

Wie oft sowas bis zur Polizei oder anderen Stellen kam, die vielleicht früher hätten reagieren können/müssen... Wer weiss das jetzt schon!?
 

Alubehütet

Well-Known Member
Und viel "das sagen die doch jetzt auch nur um sich wichtig zu machen, weil sie davon gehört haben. Das kann ja gar nicht sein."
Wobei es das ja auch gab. Induzierte Massenhysterie. Ich komme nicht mehr drauf, als das Thema „Sexueller Kindesmissbrauch“ frisch überhaupt öffentlich wurde, fand irgendeine Kindergärtnerin Kinderzeichnungen merkwürdig; nach einer Weile des Nachfragens auch ihrer Kolleginnen produzierten so viele Kinder einschlägige Zeichnungen, daß das ein großer Skandal wurde.

An dem dann nichts dran war.

Aber das müßten eben meiner Meinung nach „Kinderkrankheiten“ sein. Es wird objektive Interviewmethoden geben. In denen aber nicht genügend geschult sind.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wie oft kommt wer ins Gerede, und es ist nichts dran, so einen Fall kenne ich wiederum. Wo einer einfach wirklich sehr benachteiligte Kinder gern hat und ihnen Gutes tun will

als ich einen Päderasten beim Jugendamt angeschissen habe.

Übrigens dieselbe Familie. Über den einen harmlosen trotteligen Kinderfreund Ernst munkelte die ganze Straße, wußte er auch, der andere flog gezielt, meiner Meinung nach geschult unter jedem Radar durch.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Präventive Justiz gibt es leider zum Glück noch nicht...

Das ist so nicht richtig, die gibt es und auch in diesem Bereich. Wie hier verlautete werden auch Erzieher und Lehrkräfte darin geschult es zu erkennen, wenn etwas nicht stimmt. In dem Fall hier gab es aber gehörige Versäumnisse der Behörden und auch die müssen konsequent geahndet werden. Mir ist es auf jeden Fall lieber, wenn einmal zuviel hingeschaut wird, Kinder sind abhängig und müssen geschützt werden.

Und jetzt noch das....im Saarland Universitätsklinik, jahrelang vertuschter Missbrauch. Die Eltern eines Kindes erfuhren durch Zufall davon das ihr Kind als Missbrauchsopfer geführt wurde.

Dazu hat Monitor recherchiert.......Link

Auch hier haben sowohl die Behörden als auch die Vorgesetzten an der Klinik versagt und die Kinder sind die Opfer.

Man kann es nicht fassen :(
 

Bintje

Well-Known Member
Wobei es das ja auch gab. Induzierte Massenhysterie. Ich komme nicht mehr drauf, als das Thema „Sexueller Kindesmissbrauch“ frisch überhaupt öffentlich wurde, fand irgendeine Kindergärtnerin Kinderzeichnungen merkwürdig; nach einer Weile des Nachfragens auch ihrer Kolleginnen produzierten so viele Kinder einschlägige Zeichnungen, daß das ein großer Skandal wurde.

An dem dann nichts dran war.(...)

Ich weiß, was Du meinst. Die Wormser Prozesse. Das zog sich über Jahre.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wormser_Prozesse

In Lügde ist es aber anders. Die Angeklagten ersparen den Kindern wenigstens Aussagen vor Gericht, die abermalige Konfrontation mit den Tätern. Da gibt es ganz andere Beispiele. Nie werde ich zum Beispiel eine Neunjährige vergessen, die über Jahre von einem einschlägig Vorbestraften aus der Nachbarschaft missbraucht worden war: für ein warmes Mittagessen, Gummibärchen, Überraschungseier, was auch immer er ihr versprach, um als "lieber Onkel" ihr Vertrauen zu gewinnen. So nahm das dann seinen Lauf, flog später auf, er stritt vor Gericht alles ab; das Mädchen musste ihrem Peiniger noch zwei Mal im Gerichtssaal begegnen.
Unfassbar für mich die Reaktion der Eltern, weswegen mir dieser Fall so im Gedächtnis ist: Therapie? Braucht sie nicht. Das Beste ist, wenn sie in unserer Familie zur Ruhe kommt. Das genügt. Wir kümmern uns.
Wie sehr sie sich "gekümmert" hatten, merkte man daran, dass ihr Kind auf dem Nachhauseweg von der Schule tatsächlich für ein Mittagessen und sonstige banale Zuwendungen zu diesem Nachbarn gegangen war.

Und es ist nicht so, dass Polizei, Staatsanwaltschaft, Kinder- und Jugendhilfe, Ärzte und alle, die mit solchen Fällen zu tun haben, nicht über Beratungsstellen und Therapiemöglichkeiten aufklären. Auch die Eltern dieses Mädchens bekamen natürlich Ratschläge und Empfehlungen. Die sie alle in den Wind schlugen.
Ihre Tochter tat mir einfach nur leid. Völlig verhuscht, die Kleine ..

Den Kindern von Lügde kann man nur mehr Beistand wünschen. Leider fielen sie offensichtlich auch behördlichem Kompetenzwirrwarr zum Opfer, aber dass tatsächlich nur der Kinderschutzbund rasch, entschieden und angemessen reagierte, finde ich beschämend.

Unabhängig davon, wie hoch die Strafen für die Täter ausfallen (hoffentlich hoch!): die gehören für meine Begriffe in Sicherungsverwahrung. Kein Vertun.
 
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