schizophren

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Claudia0104

Guest
AW: schizophren

Hallo Justlady,

Allerdings gibt es verschiedene Formen von Psychosen, nicht jedes psychotische Störung ist automatisch Schizophrenie, auch wenn dieser Wahn, den Du beschreibst, ein bissl in die Richtung geht..


Den Ausdruck Schizophrenie kennt die moderne Psychiatrie auch eigentlich so gar nicht mehr, zumindest nicht in der Erstdiagnose.
Sie spricht nur noch von einer psychotischen Erkrankung, wo dann näher differnziert werden muss.
Das ist auch gut so. Ich habe noch Zeiten in der Psychiatrie erlebt, wo jeder zweite Patient die Diagnose "Borderliner" erhielt, weil die Ärzte keine Lust darauf hatten, sich um eine wirkliche Diagnose zu bemühen.
 
A

Anouk

Guest
AW: schizophren

Sie spricht nur noch von einer psychotischen Erkrankung, wo dann näher differnziert werden muss.
Das ist auch gut so. Ich habe noch Zeiten in der Psychiatrie erlebt, wo jeder zweite Patient die Diagnose "Borderliner" erhielt, weil die Ärzte keine Lust darauf hatten, sich um eine wirkliche Diagnose zu bemühen.

Naja, auch die Erkenntnisse auf dem Gebiet schreiten fort.. Psychiatrie heute ist glücklicherweise nicht mehr vergleichbar mit dem Stand vor Jahrzehnten.
Aber ich gebe Dir in gewisser Weise recht. Und: Erstdiagnosen sind ja gelegentlich auch nur Momentaufnahmen. Es kommt durchaus vor, dass eine psychotische Störung dermaßen rasch und krisenhaft verläuft, dass sie nur auf ihrem Höhepunkt halbwegs verlässlich abzuschätzen ist und der Betroffene selbst (obwohl ernstlich krank) immer noch genügend Steuerungsfähigkeit besitzt, um beispielsweise beim Besuch eines Amtsarztes objektiv angemessen zu handeln.

Beispiel: Ein Erkrankter terrorisiert über Wochen seine gesamte Umgebung, tags wie nachts, verwüstet die Wohnung, beschimpft Gott und alle Welt, macht überall Schulden, wirft das halbe Mobiliar vor die Tür und erzählt obendrein, er werde sich umbringen. Den Nachbarn wird's unheimlich, sie rufen die Polizei, und die wiederum schaltet den Amtsarzt ein. Der hat das Pech, die Lage beurteilen zu müssen, rückt an, und das erste, was ihm der Kranke nun plötzlich recht selbstbeherrscht wirkend erzählt: Warum kommen Sie überhaupt? Wir hatten doch keinen Termin? Ach, wissen Sie.. die paar Möbel im Garten, ich wollte halt schon mal ausräumen, demnächst kommt der Sperrmüll. Und so weiter, und so heiter..
Am Ende rückt der Amtsarzt dann ab und glaubt relativ beruhigt, das sei wohl Fehlalarm gewesen. Weil ihm ja vernünftig geantwortet wurde. Und momentan offenbar keine akute Selbst- und/oder Fremdgefährdung besteht.

Gute Nacht, Marie. Aber so läuft's. Bis jemand definitiv in die Psychiatrie eingewiesen wird, muss schon deutlich mehr passieren. Ist ja andererseits auch verständlich, wenn man bedenkt, wie massiv das in die Grundrechte eingreift. Trotzdem, im Ernstfall ist das für alle anderen im Umfeld die Hölle. Und Aylin Deniz hatte es ja neulich auch in einem anderen Thread schon beschrieben.
 

justlady

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AW: schizophren

danke für die antworten...ich bin um einiges schlauer geworden, aber ich weiß nicht wie ich damit umgehn soll:-? ....
claudia du hast psychologie studiert??? wie lange dauert so ein studium und was kann man danach so machen also beruflich???
 

Lari77

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AW: schizophren

danke für die antworten...ich bin um einiges schlauer geworden, aber ich weiß nicht wie ich damit umgehn soll:-? ....
claudia du hast psychologie studiert??? wie lange dauert so ein studium und was kann man danach so machen also beruflich???


Also ich kann dir nur aus eigener Erfahrung und Schulung den Rat geben:

In einer akuten Situation wenn eine Person etwas sagt von dem Sie überzeugt scheint oder evtl. aggressive wird weil sie sich nicht ernst genommen fühlt (es gibt Patienten die wissen das sie sich selber belügen und sich etwas einreden und können aggressive werden bzw. steigern sich in einer Art Wahnsinn in ihre Argumentation wenn sie merken das ihr Gegenüber das mitbekommen hat) Gib der Person Antworten wie z.B. "du könntest Recht haben mit dem was du sagst" und um sie nicht weiter zu bestätigen im Anschluß "aber könnte es nicht so sein". Gib ihr nicht das Gefühl das du ihr nicht glaubst oder an Ihrem Verstand zweifelt dann kann es unter umständen passieren das sie sich darein steigert weil sie dich/euch überzeugen will.

Am besten lässt du / ihr euch beraten von einer Fachstelle

Ganz liebe Grüße
 
C

Claudia0104

Guest
AW: schizophren

danke für die antworten...ich bin um einiges schlauer geworden, aber ich weiß nicht wie ich damit umgehn soll:-? ....
claudia du hast psychologie studiert??? wie lange dauert so ein studium und was kann man danach so machen also beruflich???

Ja, ich habe Psychologie studiert, mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie. Die durchschnittliche Studienzeit bei diesem Schwerpunkt liegt bei 16 Semestern, also 8 Jahren:cry:
Willst Du dann als Psychotherapeut tätig werden, musst Du noch eine anerkannte berufsbegleitende Weiterbildung absovieren. Die dauert 5 Jahre, wobei ein Klinisches Jahr integriert ist, welches meist ohne Bezahlung abläuft. Bei den restlichen 4 Jahren musst Du mit ca. 350 Euro pro Monat rechnen, aus eigener Tasche versteht sich.
Ist alles ist der glatte Wahnsinn. Aber das haben die Psychologen den Ärzten zu verdanken, die bei diesem Gestz aufgrund ihrer Lobby ordentlich mitgemischt haben. Sie wollten sich doch eigene Einnahmequellen sichern.

Als Psychologe kannst Du im therapeutischen Bereich tätig sein aber auch in verschiedenen anderen ( Wirtschaft, Schulen, andere Behörden, Forschung, TÜV, Werbung, Fernsehen (siehe die Kalwass :lol:), ect...)

Ich fange ab September in der Kinder- und Jugendbetreuung an. Das ist ein Bereich, der schon immer sehr meinen Neigungen entsprochen hat.

Ich kann mir vorstellen, dass es für Dich sehr schwer ist, mit dieser Situation umzugehen. Ist auch sehr schwer, besonders für einen Laien. Es gibt Angehörigengruppen für die Angehörigen psychisch kranker Menschen. Ich finde so etwas sehr sinnvoll. Man fühlt sich mit seinen Problemen nicht so alleine und kann sich rege austauschen. Die Gruppen gibt es in jeder größeren Stadt.

LG
Claudia
 

justlady

New Member
AW: schizophren

Zitat claudia0104:
Ja, ich habe Psychologie studiert, mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie. Die durchschnittliche Studienzeit bei diesem Schwerpunkt liegt bei 16 Semestern, also 8 Jahren:cry:
Willst Du dann als Psychotherapeut tätig werden, musst Du noch eine anerkannte berufsbegleitende Weiterbildung absovieren. Die dauert 5 Jahre, wobei ein Klinisches Jahr integriert ist, welches meist ohne Bezahlung abläuft. Bei den restlichen 4 Jahren musst Du mit ca. 350 Euro pro Monat rechnen, aus eigener Tasche versteht sich.
Ist alles ist der glatte Wahnsinn. Aber das haben die Psychologen den Ärzten zu verdanken, die bei diesem Gestz aufgrund ihrer Lobby ordentlich mitgemischt haben. Sie wollten sich doch eigene Einnahmequellen sichern.

Als Psychologe kannst Du im therapeutischen Bereich tätig sein aber auch in verschiedenen anderen ( Wirtschaft, Schulen, andere Behörden, Forschung, TÜV, Werbung, Fernsehen (siehe die Kalwass :lol:), ect...)

Ich fange ab September in der Kinder- und Jugendbetreuung an. Das ist ein Bereich, der schon immer sehr meinen Neigungen entsprochen hat.

Ich kann mir vorstellen, dass es für Dich sehr schwer ist, mit dieser Situation umzugehen. Ist auch sehr schwer, besonders für einen Laien. Es gibt Angehörigengruppen für die Angehörigen psychisch kranker Menschen. Ich finde so etwas sehr sinnvoll. Man fühlt sich mit seinen Problemen nicht so alleine und kann sich rege austauschen. Die Gruppen gibt es in jeder größeren Stadt.

LG
Claudia





erstmal vielen lieben dank für die ganzen informationen von dir :rolleyes:
das problem ist keiner weiß davon oder keiner redet absichtlich darüber...zunächst müsste ich glaub ich für mich selber einen gesprächspartner in der familie finden um nicht so alleine in dieser situation zu sein:-?
 

justlady

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AW: schizophren

Zitat: Lari77
Also ich kann dir nur aus eigener Erfahrung und Schulung den Rat geben:

In einer akuten Situation wenn eine Person etwas sagt von dem Sie überzeugt scheint oder evtl. aggressive wird weil sie sich nicht ernst genommen fühlt (es gibt Patienten die wissen das sie sich selber belügen und sich etwas einreden und können aggressive werden bzw. steigern sich in einer Art Wahnsinn in ihre Argumentation wenn sie merken das ihr Gegenüber das mitbekommen hat) Gib der Person Antworten wie z.B. "du könntest Recht haben mit dem was du sagst" und um sie nicht weiter zu bestätigen im Anschluß "aber könnte es nicht so sein". Gib ihr nicht das Gefühl das du ihr nicht glaubst oder an Ihrem Verstand zweifelt dann kann es unter umständen passieren das sie sich darein steigert weil sie dich/euch überzeugen will.

Am besten lässt du / ihr euch beraten von einer Fachstelle

Ganz liebe Grüße



das trifft so ziemlich zu...weil jedes mal wenn sie von ihrem "freund" erzählt höre ich ihr nicht mehr richtig zu, weil ich weiß dass es gelogen ist und das tut mir echt weh, zu sehen wie sie lügt und sich in ihre eigene lüge hineinsteigert:-(
 
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