Ich habe eine Statistik gelesen da hat in den Kurdengebieten und den Erdbebengebieten Erdogan mehr Stimmen gehabt und Kilicdaroglu mehr Stimmen in den modernen oder morderneren Städten.
Ja, das ist mir auch aufgefallen, aber es kommt auch darauf an wo. Vergleich mal die Zahlen von Iğdır oder Tunceli zum Beispiel mit denen von Bayburt oder Erzurum. In Iğdır haben Zweidrittel der Leute für Kılıçdaroğlu gestimmt, obwohl Sinan Oğan, der dorther stammt, zur Wahl von Erdoğan aufgerufen hatte. In Tunceli war Kılıçdaroğlus Kandidatur ein Selbstgänger, dort genießt er anders als Oğan in seinem Memleket einen klaren Heimvorteil.
Und Erzurum wiederum kannst du getrost als groß und modern bezeichnen. Die Stadt ist so groß wie Frankfurt/Main - und fest in AKP-Hand.
Bei deutschen Aktivistinnen ist Yaman übrigens keineswegs die Einzige. Da hängt sie sich ähnlich eifrig aus dem Fenster wie andere, die sich seit ihrem Umzug in die TR offenbar erleuchtet fühlen. Vielleicht mit Rücksicht auf die regelmäßig zu verlängernde Aufenthaltsgenehmigung, mag sein; vermutlich ist es auch von der jeweiligen Clique und deren Wahrnehmung beeinflusst, und das hier spielt mit Sicherheit auch eine Rolle:
Mit dem sogenannten Desinformationsgesetz versucht der türkische Präsident Erdogan, die Opposition im Land einzuschüchtern. Die Selbstzensur in den sozialen Medien nimmt zu, doch einige Medienschaffende widerstehen der Angst. Von Uwe Lueb.
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Wie auch immer. Ich bin nicht in der Situation, kann und will nicht über die Motive anderer spekulieren. Aber es kommt mir allgemein immer einigermaßen unauthentisch vor, wenn jemand die eine politische Haltung für Deutschland und die andere, völlig entgegengesetzte für die Türkei reserviert.
So was stimmt mich regelmäßig misstrauisch, weil es auf mich den Eindruck erweckt, als würden persönliche Nützlichkeitserwägungen über alles gestellt.