Selbsttherapie durch Schreiben

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CrazyWoman

Guest
Habe angefangen zu schreiben. In dritter Person. Als Blog. Als Selbsttherapie.

Oft fallen mir Episoden meines Lebens ein, über die ich gerne mal sprechen möchte. Mir fehlt dann ein Gesprächspartner, der passende Einstieg ins Thema, die Energie die Geschichte in einem Zug zu erzählen...

Ich denke, beim Schreiben kann ich anfangen wo ich möchte. Wenn's zu lang ist, kürzen. Wenn's zu arg wird, pausieren. Wenn's mir am nächsten Tag nicht mehr passt: EDITIEREN.

Ich freue mich auf morgen. Morgen werde ich der Welt meine Figur vorstellen. Mal sehen, welche Art von Rückmeldungen ich bekomme.
 
J

Junimond

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

coole idee!!! in manchen stunden habe ich gespräche mit meinem spiegelbild geführt!!! ich finde das alles auch normal, mit wem soll man denn auch labern, wenn man abends alleine ist?! mach dir bloß keine gedanken, paare in deinem umfeld werden das ohnehin nicht verstehen! sich selbst zu bespaßen halte ich für die schwierigste aufgabe, schlechthin........wie gut, dass ich da zur meisterin wurde! :lol::lol::lol:
 

Majnomon

Well-Known Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

So mancher Blog ist schon in eine Buchveröffentlichung gemündet.

Ich habe auch wieder angefangen zu schreiben, allerdings nur auf meinem Rechner. Veröffentlichen will ich es später.

Den therapeutischen Effekt kann ich jedenfalls nur bestätigen.


Also weiter so!
 

Janett

Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Ich wünschte, ich könnte das auch.
Kommt bei mir nur ganz selten vor, ist dann aber absolut befreiend, getreu dem Motto: wenn es erstmal zu Papier gebracht ist, ist es raus aus meinem Kopf...
Ich würd gern bei dir mitlesen!
 
P

pauline09

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Habe angefangen zu schreiben. In dritter Person. Als Blog. Als Selbsttherapie.

Oft fallen mir Episoden meines Lebens ein, über die ich gerne mal sprechen möchte. Mir fehlt dann ein Gesprächspartner, der passende Einstieg ins Thema, die Energie die Geschichte in einem Zug zu erzählen...

Wenn es Dir hilft, ist das eine gute Sache. Ich schreibe auch relativ viel nebenbei, das hab ich schon immer gemacht. Und was mich wirklich bewegt oder ein bis drei Gedankengänge mehr wert ist, landet ganz altmodisch in China-Kladden. :)
 
P

pauline09

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Ich habe auch wieder angefangen zu schreiben, allerdings nur auf meinem Rechner. Veröffentlichen will ich es später.

Findest Du nicht, dass es einen Unterschied macht, ob man auf dem Rechner oder mit der Hand schreibt? Das Schreiben selbst verändert sich. Jedenfalls weiß ich von mir, dass ich mit der Hand wesentlich konzentrierter und genauer bei der Sache bin, weil ich mir erstmal automatisch überlege, wie der Satz enden soll - mit elektronischem Helferlein ist das eine ganz andere Geschichte, da schreibt man einfach drauflos, löscht wieder, schreibt neu, probiert vielleicht einen anderen Satzbau aus.. und so weiter.

Das mag jetzt irgendwie mühsam und vorgestrig klingen, ist es aber nicht. Wenn ich mich zum Beispiel irgendwo "festgeschrieben" hab bis zum Kolbenfresser (es gibt ja immer mal wieder solche Phasen regelrechter Schreibblockaden), nehme ich eine andere Kladde und verordne mir freies Assoziieren. Jeden Tag und zwar am besten morgens vier Seiten auf Geschwindigkeit, egal, ob ich Lust dazu habe oder nicht. Der wesentliche Trick dabei: nicht zurückblättern!, nicht noch mal durchlesen. Runterschreiben und fertig, und am nächsten Tag genau so weitermachen, bevor man sich auf anderes stürzt. Gut, kann oder könnte man natürlich auch am Rechner, aber das hat dann gleich wieder so was "Formelles" inklusive der elendigen Editierfunktion. Die ich zwar ausgesprochen zu schätzen weiß - aber bei Fingerübungen oder auch ausnahmsweise sinnigeren Gedankenspielereien stehe ich auf altmodisches Zeugs (mit Kuli oder Bleistift, aber ohne Radiergummi). :wink:
 

Majnomon

Well-Known Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Findest Du nicht, dass es einen Unterschied macht, ob man auf dem Rechner oder mit der Hand schreibt? Das Schreiben selbst verändert sich. Jedenfalls weiß ich von mir, dass ich mit der Hand wesentlich konzentrierter und genauer bei der Sache bin, weil ich mir erstmal automatisch überlege, wie der Satz enden soll - mit elektronischem Helferlein ist das eine ganz andere Geschichte, da schreibt man einfach drauflos, löscht wieder, schreibt neu, probiert vielleicht einen anderen Satzbau aus.. und so weiter.

Das mag jetzt irgendwie mühsam und vorgestrig klingen, ist es aber nicht. Wenn ich mich zum Beispiel irgendwo "festgeschrieben" hab bis zum Kolbenfresser (es gibt ja immer mal wieder solche Phasen regelrechter Schreibblockaden), nehme ich eine andere Kladde und verordne mir freies Assoziieren. Jeden Tag und zwar am besten morgens vier Seiten auf Geschwindigkeit, egal, ob ich Lust dazu habe oder nicht. Der wesentliche Trick dabei: nicht zurückblättern!, nicht noch mal durchlesen. Runterschreiben und fertig, und am nächsten Tag genau so weitermachen, bevor man sich auf anderes stürzt. Gut, kann oder könnte man natürlich auch am Rechner, aber das hat dann gleich wieder so was "Formelles" inklusive der elendigen Editierfunktion. Die ich zwar ausgesprochen zu schätzen weiß - aber bei Fingerübungen oder auch ausnahmsweise sinnigeren Gedankenspielereien stehe ich auf altmodisches Zeugs (mit Kuli oder Bleistift, aber ohne Radiergummi). :wink:

Ich nutze beides: den Rechner für längere Schreibprojekte und den Füller für das allmorgendliche Tagebuch - bei mir sind's allerdings nur drei Seiten am Morgen, im Verlauf des Tages kann aber durchaus noch was hinzukommen.

Die "Morgenseiten" pflege ich seit zwei Jahren. Habe das aus einem Buch über die Aktivierung der Kreativität: "Der Weg des Künstlers", vielleicht kennst Du es sogar. Tagebuch im Allgemeinen habe ich aber auch schon vorher geschrieben. Da steht ein dicker Stapel in einer Ecke meines Zimmers.

Die Morgenseiten sind, wie Du schreibst, völlig unzensiert: Alles muss (oder darf) raus! Der letzte Rotz aus der hintersten Hirnwindung wird zu Papier gebracht, jeden Tag. Das darf dann aber auch wirklich NIEMAND lesen! :oops::shock::wink:
 
P

pauline09

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Ich nutze beides: den Rechner für längere Schreibprojekte und den Füller für das allmorgendliche Tagebuch - bei mir sind's allerdings nur drei Seiten am Morgen, im Verlauf des Tages kann aber durchaus noch was hinzukommen.

Die "Morgenseiten" pflege ich seit zwei Jahren. Habe das aus einem Buch über die Aktivierung der Kreativität: "Der Weg des Künstlers", vielleicht kennst Du es sogar.

Ja, ich kenne es, eine Freundin, die sich viel mit Creative Writing befasst hat und Seminare hält, hat es mir mal empfohlen; ich nutze den Trick seit ca. acht, neun Jahren. Funzt exzellent. Aber die allerbesten Ideen kommen ihr und mir immer noch, wenn wir einfach sinnfrei rumblödeln. :lol:

Tagebuch im Allgemeinen habe ich aber auch schon vorher geschrieben. Da steht ein dicker Stapel in einer Ecke meines Zimmers.

Dito, ich weiß gar nicht, wie viele es über Jahrzehnte geworden sind, hab längst aufgehört zu zählen. Ich schreib auch nicht regelmäßig Tagebuch; manchmal monatelang gar nicht und dann wieder (so wie im Moment auch) einigermaßen kontinuierlich. Meist abends oder nachts vorm Einpennen.

Das darf dann aber auch wirklich NIEMAND lesen! :oops::shock::wink:

Hast Du wirklich NIE zurückgeblättert?? :lol: Ich schon, immer dann, wenn eine Kladde voll war. Und war völlig verdattert, weil es m.E. das Beste war, was ich je zu Papier gebracht hab. :lol::lol:

P.S. Ein Buchtipp, der bestimmt nicht nur Dich interessiert: "Die Mitternachtskrankheit" von Alice W. Flaherty - sehr, sehr interessant und empfehlenswert. Ich weiß nicht, ob es inzwischen vergriffen ist, hab es vor x Jahren mal als Mängelexemplar irgendwo bekommen.
 
C

CrazyWoman

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

(...) Runterschreiben und fertig, und am nächsten Tag genau so weitermachen, bevor man sich auf anderes stürzt. Gut, kann oder könnte man natürlich auch am Rechner, aber das hat dann gleich wieder so was "Formelles" inklusive der elendigen Editierfunktion. Die ich zwar ausgesprochen zu schätzen weiß - aber bei Fingerübungen oder auch ausnahmsweise sinnigeren Gedankenspielereien stehe ich auf altmodisches Zeugs (mit Kuli oder Bleistift, aber ohne Radiergummi). :wink:

Ich steh auf Editieren. Mein Zweitname sollte Edith sein.

Die Morgenseiten sind, wie Du schreibst, völlig unzensiert: Alles muss (oder darf) raus! Der letzte Rotz aus der hintersten Hirnwindung wird zu Papier gebracht, jeden Tag. Das darf dann aber auch wirklich NIEMAND lesen! :oops::shock::wink:

So schreibe ich nicht. Ich schreibe, um gehört zu werden. Vielleicht liest es jemand und denkt: so etwas habe ich auch erlebt. Aber es sind doch recht private Dinge, also will ich anonym bleiben. Habe mit geschätzten 10 Menschen die Geschichte besprochen. Nie hat es geholfen, weil ich immer befangen war, alles zu sagen. Habe auch noch nie jemanden getroffen, dem so etwas passiert ist. Vielleicht würde es helfen zu hören, wie andere mit sowas klarkommen.
 
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