Selbsttherapie durch Schreiben

Majnomon

Well-Known Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben


MaW: Ob starkes/glückliches oder schwaches/unglückliches Ego- das ist dem Ego im Grunde völlig gleich, es ist ihm nur nicht bewusst- was es ja auch nicht sein kann, denn das Ego ist ja nichts anderes als das je und je mit bestimmten Gedanken- und Gefühlsinhalten identifizierte Bewusstsein selbst.

Sich auf einer "tieferen" Ebene neu zu finden, funktioniert mE nach nur, wenn man sich die Struktur der eigenen Konditionierung und das, was es tatsächlich bedeutet, bewusst macht.
Das gelingt nicht durch Nachdenken (das konditionierte Denken ist Teil des Problems), sondern Bewusstmachung, indem man sich selbst, dass heisst die eigenen Denk- und Fühlabläufe (meditativ oder kontemplativ) beobachtet, ohne diese zu bewerten. Im Lauf der Zeit bekommt man so ein Gefühl für das Bewusstsein selbst bzw. das bewusste Potenzial, dass man vor und neben aller Konditionierung ist. Das ist quasi der Raum, in dem die Gedanken und Gefühle vorkommen sowie der Stoff, aus dem sie sind- man könnte auch sagen, die Energie.
In der Folge schwächt sich die Identifikation mit den gewohnten gedanklichen und emotionalen Inhalten und Formen ab, weil und während das Bewusstsein des Bewusstseins von sich selbt zunimmt. In seiner "Tiefe" bzw. in diesem bewussten aber noch unbestimmten Potenzial ergeben sich nun (quasi als Nebeneffekt) neue Möglichkeiten der Selbst- und Fremdwahrnehmung und des persönlichen Verhaltens.
Man disidentifiziert sich mithin vom alten Programm und vermag es dadurch zu modifizieren.



Deine Ausführen klingen erstmal sehr weise, aber eine "Bewusstmachung" ist ebenso am Ende oft nur der verlängerte Arm des üblichen Egomindfuck, nur klingt es spiritueller. Man spricht dann auch von einem Gurumind.


Für das Sein, was immer schon ist, braucht es schließlich kein Erkennen, kein Loslassen, kein Bewusstmachen, keine Desidentifikation. Nichts kann Sein befreien, weil es immer schon frei ist.

Nur das Ego meint, es gäbe etwas zu erreichen, aber das Ego ist lediglich eine (meinst unangenehme) Illusion, die sich entweder auflöst, oder auch nicht. Es gibt Niemanden, der sich dafür oder dagegen entscheiden könnte.

Auch wenn dann klar ist, dass Schreiben und Geschichten völlig bedeutungslos sind, schadet es nicht, sich darin auszudrücken. Der therapeutische Effekt besteht, wenn man so will, vorallem in der Freude, die Schreiben machen kann. Daran ist nichts richtig oder falsch. Es ist lediglich das, was (scheinbar) passiert.


Insofern halte ich eine Warnung vor den Gefahren einer Identifikation beim Schreiben für etwas albern, vielleicht sogar für ebenso irreführend wie die Behauptung eines therapeutischen Effekts. :wink:
 
P

Pit 63

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Deine Ausführen klingen erstmal sehr weise, aber eine "Bewusstmachung" ist ebenso am Ende oft nur der verlängerte Arm des üblichen Egomindfuck, nur klingt es spiritueller. Man spricht dann auch von einem Gurumind.


Für das Sein, was immer schon ist, braucht es schließlich kein Erkennen, kein Loslassen, kein Bewusstmachen, keine Desidentifikation. Nichts kann Sein befreien, weil es immer schon frei ist.

Nur das Ego meint, es gäbe etwas zu erreichen, aber das Ego ist lediglich eine (meinst unangenehme) Illusion, die sich entweder auflöst, oder auch nicht. Es gibt Niemanden, der sich dafür oder dagegen entscheiden könnte.

Auch wenn dann klar ist, dass Schreiben und Geschichten völlig bedeutungslos sind, schadet es nicht, sich darin auszudrücken. Der therapeutische Effekt besteht, wenn man so will, vorallem in der Freude, die Schreiben machen kann. Daran ist nichts richtig oder falsch. Es ist lediglich das, was (scheinbar) passiert.


Insofern halte ich eine Warnung vor den Gefahren einer Identifikation beim Schreiben für etwas albern, vielleicht sogar für ebenso irreführend wie die Behauptung eines therapeutischen Effekts. :wink:

Deine freischwebenden Ausführungen/Vorstellungen vom Ego, dem nondualen Sein und dem, was Du Gurumind nennst haben wenig mit meinen Darlegungen zu tun. Was Du in dem Zusammenhang zu wissen behauptest, würde ich übrigens unter Glauben verbuchen.

Mangels echter beziehender Argumentation habe ich ehrlich gesagt auch keine Lust, auf Deine Kritik einzugehen, da sie Aussagen impliziert, die ich so nicht getätigt habe, was ich aber wiederum erst einmal klarstellen müsste.
Nur soviel: Weder habe ich davor gewarnt zu schreiben, noch bestreite ich den Spass, den es machen kann. Gerade Du solltest eigentlich meine konkreten Ausführungen zum Thema Bewusstsein, Konditionierung und Identifikation nachvollziehen können, ohne mir den Irrtum oder gar die Irreführung der profilneurotischen Spinner vorzuhalten, die sich auf gedanklicher Ebene im Advaita wähnen und ihr vermeintliches Wissen darüber zum besten geben.
 

Majnomon

Well-Known Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Deine freischwebenden Ausführungen/Vorstellungen vom Ego, dem nondualen Sein und dem, was Du Gurumind nennst haben wenig mit meinen Darlegungen zu tun. Was Du in dem Zusammenhang zu wissen behauptest, würde ich übrigens unter Glauben verbuchen.

Mangels echter beziehender Argumentation habe ich ehrlich gesagt auch keine Lust, auf Deine Kritik einzugehen, da sie Aussagen impliziert, die ich so nicht getätigt habe, was ich aber wiederum erst einmal klarstellen müsste.
Nur soviel: Weder habe ich davor gewarnt zu schreiben, noch bestreite ich den Spass, den es machen kann. Gerade Du solltest eigentlich meine konkreten Ausführungen zum Thema Bewusstsein, Konditionierung und Identifikation nachvollziehen können, ohne mir den Irrtum oder gar die Irreführung der profilneurotischen Spinner vorzuhalten, die sich auf gedanklicher Ebene im Advaita wähnen und ihr vermeintliches Wissen darüber zum besten geben.

Hast Du ein Problem mit profilneurotischen Spinnern, die sich auf gedanklicher Ebene im Advaita wähnen? :wink:
 
P

Pit 63

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Lustig, den Einduck machst Du häufig auch auf mich. Vorallem eine gewisse Humorarmut.

Ich liebe Humor und bin eigentlich ein ziehmlich positiver Mensch. Humor zur Selbstdarstellung oder gar auf Kosten anderer, daran habe ich aber im Lauf meiner Entwicklung das Interesse verloren. Den heutigen Überfluss an Ironie, Satire, Sarkasmus und Spott im Gesellschaftsleben aber auch im persönlichen Auftreten finde ich eher ernüchternd. Wenn das bedeutet, humorlos zu sein, dann soll mir das auch recht sein.
 

Majnomon

Well-Known Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Ich liebe Humor und bin eigentlich ein ziehmlich positiver Mensch. Humor zur Selbstdarstellung oder gar auf Kosten anderer, daran habe ich aber im Lauf meiner Entwicklung das Interesse verloren. Den heutigen Überfluss an Ironie, Satire, Sarkasmus und Spott im Gesellschaftsleben aber auch im persönlichen Auftreten finde ich eher ernüchternd. Wenn das bedeutet, humorlos zu sein, dann soll mir das auch recht sein.

Sei Dir gegönnt.
 
Top