Selbsttherapie durch Schreiben

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cyrano

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

In und mit Muttersprache zu schreiben kann einem tatsaclich helfen - quasi Selbsttherapie, das stimme ich auch zu. Aber in und mit Fremdsprache zu schreiben bringt einen nur zum Spinnen. In letzterem Fall kann man sich nicht richtig und auf richtiger Weise verteidigen, auch nicht richtig und effektiv aussern, dass die zu f*ckenden, zustaendigen Behörden alles ausser neutral sind, dass sie einfach lügen, dass sie um alles ausser Kindeswohl kümmern. Wenn man in Fremdsprache sprechen muss, kann man noch andere Situationen auch treffen. Man versucht, zum Beispiel, mit seinem Kind sprachlich zu kommunizieren, unabhangig davon, ob man in der Tat etwas logisch sagt. Fragt man das Kind, ob sie "Vögeln" seien, wird man sofort korrigiert: "Das ist nicht Vögeln, das ist Vögel!" Darauf fühlt man, etwas Hartes, Scharfes im Hals stecken bleibt, steigen Traenen in die Augen, kann aber nichts sagen - nicht einmal ein Wort! So schweigt man in und mit der Fremdsprache! Und Schweigen ist die gefeahrlichste Waffe, die man gar besitzen kann!
 

alterali

Well-Known Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

In und mit Muttersprache zu schreiben kann einem tatsaclich helfen - quasi Selbsttherapie, das stimme ich auch zu. Aber in und mit Fremdsprache zu schreiben bringt einen nur zum Spinnen. In letzterem Fall kann man sich nicht richtig und auf richtiger Weise verteidigen, auch nicht richtig und effektiv aussern, dass die zu f*ckenden, zustaendigen Behörden alles ausser neutral sind, dass sie einfach lügen, dass sie um alles ausser Kindeswohl kümmern. Wenn man in Fremdsprache sprechen muss, kann man noch andere Situationen auch treffen. Man versucht, zum Beispiel, mit seinem Kind sprachlich zu kommunizieren, unabhangig davon, ob man in der Tat etwas logisch sagt. Fragt man das Kind, ob sie "Vögeln" seien, wird man sofort korrigiert: "Das ist nicht Vögeln, das ist Vögel!" Darauf fühlt man, etwas Hartes, Scharfes im Hals stecken bleibt, steigen Traenen in die Augen, kann aber nichts sagen - nicht einmal ein Wort! So schweigt man in und mit der Fremdsprache! Und Schweigen ist die gefeahrlichste Waffe, die man gar besitzen kann!

Von solchen Sachen sollte man sich nicht abhalten lassen, auch wenn es mal peinlich sein kann.

Falsche Worte ergeben manchmal eben auch einen neuen Sinn und man reflektiert und kommt zu neuen Betrachtensweisen.

Man kann auch unverständliches von sich geben und dennoch etwas rüberbringen.

Gerade gestern einen in Kulturzeit, der unverständliche Artikulation zur Kunst macht. So etwas wie ein Sprachhappening.

Und überzeugt ist, dass................
 

Majnomon

Well-Known Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Von solchen Sachen sollte man sich nicht abhalten lassen, auch wenn es mal peinlich sein kann.

Falsche Worte ergeben manchmal eben auch einen neuen Sinn und man reflektiert und kommt zu neuen Betrachtensweisen.

Man kann auch unverständliches von sich geben und dennoch etwas rüberbringen.

Gerade gestern einen in Kulturzeit, der unverständliche Artikulation zur Kunst macht. So etwas wie ein Sprachhappening.

Und überzeugt ist, dass................

Gibt ja die amerikanischen Evangelikalen oder sonst irgendwelche Freikirchler, die sich wichtigtuerisch im "Zungenreden" gefallen und wild vor sich hin brabbeln. Bei Borat wurde das sehr schön lächerlich gemacht.


Andererseits gab es m.W. bei Osho, also Baghwan, die Übung, "Gibberish" (?) zu sprechen, um Hemmungen und Scham abzubauen. Dabei gab man minuten- oder stundenlang unverständliche Laute von sich. Soll sehr befreiend und lustig gewesen sein.

Und die Dadabewegung hat vor knapp Hundert Jahren schon mit dem Nonsense experimentiert:

[vid]6X7E2i0KMqM[/vid]

:wink:
 

alterali

Well-Known Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Gibt ja die amerikanischen Evangelikalen oder sonst irgendwelche Freikirchler, die sich wichtigtuerisch im "Zungenreden" gefallen und wild vor sich hin brabbeln. Bei Borat wurde das sehr schön lächerlich gemacht.


Andererseits gab es m.W. bei Osho, also Baghwan, die Übung, "Gibberish" (?) zu sprechen, um Hemmungen und Scham abzubauen. Dabei gab man minuten- oder stundenlang unverständliche Laute von sich. Soll sehr befreiend und lustig gewesen sein.

Und die Dadabewegung hat vor knapp Hundert Jahren schon mit dem Nonsense experimentiert:

[vid]6X7E2i0KMqM[/vid]

:wink:

Es gehört wohl zum Menschen, sich äußern zu müssen.
Das kann auch merkwürdiges, auch krankhaftes beinhalten.
Selbstgespräche, Schreibzwang, Leute totquatschen. Alles sachen die man mal durchleben kann.

In Sanien gibt es auch so eine halb spontane rythmitsche Reimerei, wohl halb sinnhaftig. Im Wettbewerb von den Zuhörern spontan beklatscht.
 
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Pit 63

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Selbsttherapie durch Schreiben?

Ich bin da eher skeptisch. Anfangs mag es eine gewisse Erleichterung dadurch verschaffen, dass der Prozess der Verdrängung gestoppt wird.
Geschieht die Auseinandersetzung öffentlich, kann es darüberhinaus zu einem positiven Input durch die Anerkennung der Leser kommen.
Auf der anderen Seite stärkt dieses Vorgehen jedoch die Identifikation mit dem Denker und den Geschichten, die er einem über das Leben, über sich und die anderen Menschen erzählt, ohne dass man sich deshalb über die seelisch-geistigen Strukturen der eigenen Konditionierung hinausentwickelt, bzw. diese transzendiert. Mithin besteht die Gefahr, immer wieder in die gleichen Löcher zu fallen- uU sogar noch tiefer, wenn das konditionierte Selbst (Ego) vorher Besserung angenommen hat.

Ich glaube, das (konditionierte) Ego hat ganz einfach das unstillbare Bedürfnis, sich permanent selbst wahrzunehmen und konditionierungsbedingt tut es das auf die bestmögliche, erfolgversprechendste Art und Weise. Es bewegt sich mithin im Bereich seiner grundlegenden Prägung, die im wesentlichen in der frühen Kindheit abgeschlossen wird sowie an die daran anknüpfenden erlernten Denk- und Fühlgewohnheiten- und zwar im Umgang mit sich selbst und den Anderen/der Umwelt. Ob es dabei glücklich oder unglücklich ist, spielt für sein Bedürfnis nach Identifikation an sich überhaupt keine Rolle.

MaW: Ob starkes/glückliches oder schwaches/unglückliches Ego- das ist dem Ego im Grunde völlig gleich, es ist ihm nur nicht bewusst- was es ja auch nicht sein kann, denn das Ego ist ja nichts anderes als das je und je mit bestimmten Gedanken- und Gefühlsinhalten identifizierte Bewusstsein selbst.

Sich auf einer "tieferen" Ebene neu zu finden, funktioniert mE nach nur, wenn man sich die Struktur der eigenen Konditionierung und das, was es tatsächlich bedeutet, bewusst macht.
Das gelingt nicht durch Nachdenken (das konditionierte Denken ist Teil des Problems), sondern Bewusstmachung, indem man sich selbst, dass heisst die eigenen Denk- und Fühlabläufe (meditativ oder kontemplativ) beobachtet, ohne diese zu bewerten. Im Lauf der Zeit bekommt man so ein Gefühl für das Bewusstsein selbst bzw. das bewusste Potenzial, dass man vor und neben aller Konditionierung ist. Das ist quasi der Raum, in dem die Gedanken und Gefühle vorkommen sowie der Stoff, aus dem sie sind- man könnte auch sagen, die Energie.
In der Folge schwächt sich die Identifikation mit den gewohnten gedanklichen und emotionalen Inhalten und Formen ab, weil und während das Bewusstsein des Bewusstseins von sich selbt zunimmt. In seiner "Tiefe" bzw. in diesem bewussten aber noch unbestimmten Potenzial ergeben sich nun (quasi als Nebeneffekt) neue Möglichkeiten der Selbst- und Fremdwahrnehmung und des persönlichen Verhaltens.
Man disidentifiziert sich mithin vom alten Programm und vermag es dadurch zu modifizieren.


 
C

CrazyWoman

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AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Selbsttherapie durch Schreiben?

Ich bin da eher skeptisch. Anfangs mag es eine gewisse Erleichterung dadurch verschaffen, dass der Prozess der Verdrängung gestoppt wird.
Geschieht die Auseinandersetzung öffentlich, kann es darüberhinaus zu einem positiven Input durch die Anerkennung der Leser kommen.

Also mal vorab:
Das da oben ist der einzige Teil deiner Antwort, die ich spontan verstehe, ohne Wikipedia zu bemühen.

Ich selbst will in meinem Blog keine psychologische Abhandlung verfassen. :wink: Es soll um Episoden aus meinem Leben gehen: Anekdoten aber auch trauriges. Träume die ich nachts hatte. Träume, die ich tagsüber träume... Es geht nicht um aufzuarbeitende Verdrängung. Ich habe diese Geschichten wie bereits gesagt schon mehrmals erzählt. Es geht darum, dass ich es einfach mal aufschreiben will.

Um meine geistige/seelische Gesundheit muss man sich im Allgemeinen keine Sorgen machen... eine schlechte Phase (wie jetzt kürzlich mit/wegen meinem Freund) macht noch keinen "Therapiebedarf". Weißt du, was ich meine?
 
P

Pit 63

Guest
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Also mal vorab:
Das da oben ist der einzige Teil deiner Antwort, die ich spontan verstehe, ohne Wikipedia zu bemühen.

Ich selbst will in meinem Blog keine psychologische Abhandlung verfassen. :wink: Es soll um Episoden aus meinem Leben gehen: Anekdoten aber auch trauriges. Träume die ich nachts hatte. Träume, die ich tagsüber träume... Es geht nicht um aufzuarbeitende Verdrängung. Ich habe diese Geschichten wie bereits gesagt schon mehrmals erzählt. Es geht darum, dass ich es einfach mal aufschreiben will.

Um meine geistige/seelische Gesundheit muss man sich im Allgemeinen keine Sorgen machen... eine schlechte Phase (wie jetzt kürzlich mit/wegen meinem Freund) macht noch keinen "Therapiebedarf". Weißt du, was ich meine?

Es geht mir nicht bzw. nicht nur um Dich.
Mein Beitrag ist eine Antwort auf den Titel dieses threads.
 

grünesblau

Well-Known Member
AW: Selbsttherapie durch Schreiben

Selbsttherapie durch Schreiben?

Ich bin da eher skeptisch. Anfangs mag es eine gewisse Erleichterung dadurch verschaffen, dass der Prozess der Verdrängung gestoppt wird.
Geschieht die Auseinandersetzung öffentlich, kann es darüberhinaus zu einem positiven Input durch die Anerkennung der Leser kommen.
Auf der anderen Seite stärkt dieses Vorgehen jedoch die Identifikation mit dem Denker und den Geschichten, die er einem über das Leben, über sich und die anderen Menschen erzählt, ohne dass man sich deshalb über die seelisch-geistigen Strukturen der eigenen Konditionierung hinausentwickelt, bzw. diese transzendiert. Mithin besteht die Gefahr, immer wieder in die gleichen Löcher zu fallen- uU sogar noch tiefer, wenn das konditionierte Selbst (Ego) vorher Besserung angenommen hat.

Ich glaube, das (konditionierte) Ego hat ganz einfach das unstillbare Bedürfnis, sich permanent selbst wahrzunehmen und konditionierungsbedingt tut es das auf die bestmögliche, erfolgversprechendste Art und Weise. Es bewegt sich mithin im Bereich seiner grundlegenden Prägung, die im wesentlichen in der frühen Kindheit abgeschlossen wird sowie an die daran anknüpfenden erlernten Denk- und Fühlgewohnheiten- und zwar im Umgang mit sich selbst und den Anderen/der Umwelt. Ob es dabei glücklich oder unglücklich ist, spielt für sein Bedürfnis nach Identifikation an sich überhaupt keine Rolle.

MaW: Ob starkes/glückliches oder schwaches/unglückliches Ego- das ist dem Ego im Grunde völlig gleich, es ist ihm nur nicht bewusst- was es ja auch nicht sein kann, denn das Ego ist ja nichts anderes als das je und je mit bestimmten Gedanken- und Gefühlsinhalten identifizierte Bewusstsein selbst.

Sich auf einer "tieferen" Ebene neu zu finden, funktioniert mE nach nur, wenn man sich die Struktur der eigenen Konditionierung und das, was es tatsächlich bedeutet, bewusst macht.
Das gelingt nicht durch Nachdenken (das konditionierte Denken ist Teil des Problems), sondern Bewusstmachung, indem man sich selbst, dass heisst die eigenen Denk- und Fühlabläufe (meditativ oder kontemplativ) beobachtet, ohne diese zu bewerten. Im Lauf der Zeit bekommt man so ein Gefühl für das Bewusstsein selbst bzw. das bewusste Potenzial, dass man vor und neben aller Konditionierung ist. Das ist quasi der Raum, in dem die Gedanken und Gefühle vorkommen sowie der Stoff, aus dem sie sind- man könnte auch sagen, die Energie.
In der Folge schwächt sich die Identifikation mit den gewohnten gedanklichen und emotionalen Inhalten und Formen ab, weil und während das Bewusstsein des Bewusstseins von sich selbt zunimmt. In seiner "Tiefe" bzw. in diesem bewussten aber noch unbestimmten Potenzial ergeben sich nun (quasi als Nebeneffekt) neue Möglichkeiten der Selbst- und Fremdwahrnehmung und des persönlichen Verhaltens.
Man disidentifiziert sich mithin vom alten Programm und vermag es dadurch zu modifizieren.



Hab Deinen Beitrag mit wachsender Neugierde und Interesse gelesen.
Was die Konditioniertung betrifft, stimme ich Dir zu und gebe Dir auch insofern recht, dass das Schreiben per se keine Selbstheilung darstellt, wenn man das Ergebnis des Akts ad hoc als Lösung ansieht. Erlösend kann es m.E. indes schon sein und langfristig gesehen einen Prozess in Gang setzen, der durchaus selbstheilende Kräfte mobiliseren kann.
Der Gedanke ist so flüchtig. Ich denke, das Schreiben mobilisiert das Bewusstsein in stärkerem Maße. Was der Geist sonst beiseite schiebt, bleibt festgehalten. Und dafür muss man es nicht einmal erneut lesen. Es bleibt alleine dadurch bewusster bestehen, es niedergeschrieben zu haben. Ich denke, man darf nur nicht erwarten, dann nun hier die Wahrheit festgehalten zu haben - der Prozesscharakter ist der Gleiche, wie man ihn auch in anderer Form durchlebt.
In der Hektik des Alltags hilft das Schreiben, wichtige Impulse festzuhalten, die sonst eventuell verschüttet werden könnten. Mithin empfinde ich das Schreiben als Weg des Bewusstwerdens, weil ich mir Zeit für mich und meine Warhnehmung nehme, die im Zuge dessen natürlich auch hinterfragt werden.
Kontemplative Zugänge sind meiner Meinung nach der zweite Schritt.
 
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